Ob Magersucht, Bulimie oder „Fresssucht“ – Essstörungen äußern sich ganz vielfältig. Bei allen handelt es sich aber um ernstzunehmende seelische Krankheiten. Vor allem Jugendliche sind betroffen. Wie Eltern eine Essstörung bei ihrem Kind erkennen können und wo betroffene Familien Hilfe finden.
Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fachkrankenschwester für Psychiatrie
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Experten schätzen, dass jeder fünfte Jugendliche gefährdet ist, an einer Essstörung zu erkranken. Im Jahr 2019 gab es in Deutschland über 7.000 diagnostizierte Fälle von Magersucht (Anorexia nervosa). Die Dunkelziffer liegt aber vermutlich höher.
Eine Essstörung ist eine psychische Krankheit. Dabei geht es nur vordergründig um das Gewicht. Hinter der Krankheit stecken meistens tiefere seelische Probleme.
Eine Essstörung kann zum Beispiel Flucht vor verdrängten Gefühlen oder Ersatz für sie sein. Sie kann aber auch Protest gegen die Eltern ausdrücken. Die Ursachen sind vielfältig – entsprechend komplex ist die Behandlung.
Hinweis: Dieser Test kann weder eine ärztliche Diagnose ersetzen, noch den Besuch beim Arzt. Er klärt lediglich ab, ob ein erhöhtes Risiko für eine Esstörung besteht.
Experten unterscheiden drei Hauptformen von Essstörungen, neben denen es noch andere und Mischformen gibt: Magersucht (Anorexia nervosa), Bulimie (Bulimia nervosa) und Essattacken mit Kontrollverlust (Binge-Eating-Störung). Typisch für alle drei Krankheitsbilder ist, dass sich das Leben der Betroffenen fast ausschließlich um das Essen dreht.
In der Regel entwickelt sich eine Essstörung durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Sowohl entwicklungspsychologische als auch biologische und gesellschaftliche Faktoren werden als ursächlich beobachtet. Dazu zählen:
Eltern, Freunde und Familie sind von einer Essstörung immer mit betroffen und oft unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Folgende Tipps können helfen:
Essstörungen sind schwerwiegende seelische Erkrankungen, die einer Behandlung bedürfen. Je eher eine Essstörung erkannt wird und die Behandlung beginnt, umso besser die Prognose.
Es gibt sowohl ambulante, teilstationäre (Tagesklinik) als auch stationäre Therapiemöglichkeiten. Welches Setting sinnvoll ist, hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Auch Begleiterkrankungen oder Folgeerkrankungen durch die jeweilige Essstörung spielen eine Rolle. Wichtig bei der Auswahl des Therapiesettings ist auch, worauf der Betroffene sich hinsichtlich der Behandlung einlassen kann.
Fragen zu Essstörungen?
Unser Experten von AOK Clarimedis helfen weiter.
Um aus dem Teufelskreis einer Essstörung auszubrechen, bedarf es meist professioneller Hilfe. Die erste Anlaufstelle für betroffene Familien sind Beratungsstellen. Hier finden sowohl Eltern als auch betroffene Kinder Unterstützung.
Bonner Zentrum für Essstörungen (BZE)
Kaiserstr. 9
53113 Bonn
Tel.: 0228 / 210 126
www.b-z-e.de
Arbeitskreis Essstörungen Köln
www.stadt-koeln.de
Waage e. V. – Fachzentrum für Essstörungen in Hamburg
Eimsbütteler Straße 53
22769 Hamburg
Tel.: 040 / 491 49 41
www.waage-hh.de
Bundesweite Anlaufstellen und Hilfen
www.bzga-essstoerungen.de
Unsere Moderatoren Olli Briesch und Michael Imhof haben an ihrem Thema ganz schön zu knabbern – denn sie widmen sich den verschiedenen Formen von Essstörungen. Experte Prof. Dr. Thomas Huber erläutert den beiden, welche Faktoren viele Menschen zu Binge Eating, Bulimie oder Magersucht verleiten können. Außerdem berichten Betroffene, wie die Essstörung bei ihnen anfing, was diese für ihren Alltag bedeutet hat und wo sie Hilfe fanden. Eine Folge, die buchstäblich schwer im Magen liegt, sich aber auf jeden Fall lohnt – hören Sie rein.
Letzte Änderung: 02.05.2022
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