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Kinderkrankheit Masern

ArtikelLesezeit: 3:00 min.
Mädchen liegt mit einem Fieberthermometer im Mund im Bett.

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Ermolaev Alexandr

Masern sind heute deutlich seltener geworden. Es gibt allerdings immer wieder regionale Ausbrüche. Masern gehören mit zu den ansteckendsten Krankheiten. Besteht der Verdacht auf eine Infektion, muss Ihr Kind sofort zum Arzt, denn die Erkrankung ist meldepflichtig. Bitte beachten Sie: Auch Erwachsene können an Masern erkranken. Überprüfen Sie deshalb auch Ihren eigenen Impfstatus.

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Renate Quarg

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Ansteckung

Der Masern-Virus wird durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder Sprechen übertragen. Ihr Kind ist bis zu fünf Tage vor Ausbruch des Ausschlages und bis zu vier Tage danach hochansteckend. War Ihr Kind bisher nicht geimpft und hatte Kontakt zu einem Erkrankten, kann es innerhalb von 48 bis 72 Stunden nachgeimpft werden. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Haus- oder Kinderarzt.

Typische Symptome

Ungefähr zehn bis 14 Tage nach der Ansteckung kommt es zunächst zu starken Erkältungsbeschwerden wie hohem Fieber, Husten und Schnupfen. Die Augen sind gerötet und lichtempfindlich. An der Wangeninnenseite tritt ein weißlicher Belag auf – die sogenannten Koplik-Flecken. Am dritten bis siebten Tag nach Infektionsbeginn entwickelt sich der typische Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen, ineinander übergehenden Flecken. Er beginnt im Gesicht und hinter den Ohren. Nach vier bis sieben Tagen verschwindet er wieder.
Der Masern-Virus schwächt vorübergehend das Immunsystem Ihres Kindes, daher können zusätzliche Erreger Komplikationen wie etwa Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung verursachen. Die Gehirnentzündung tritt bei ungefähr einem Fall von 1000 erkrankten Personen auf. Dabei kommt es neben Bewusstseinsstörungen manchmal auch zu Krampfanfällen und sogar zu tödlichen Verläufen.

Behandlung

Eine spezielle Therapie gegen Masern gibt es leider nicht. Da Antibiotika gegen Viren wirkungslos sind, werden sie nur dann angewendet, wenn Bakterien zusätzliche Komplikationen verursachen.
Ihr Kind braucht während der Erkrankung viel Ruhe und Geborgenheit. Bei Lichtempfindlichkeit sollte es in einem abgedunkelten Raum liegen und nicht lesen oder fernsehen. Nach etwa vier Wochen ab der Ansteckung ist die Krankheit überwunden.

Hand mit Impfspritze impft Patientin

Impfen – ja oder nein?

Die Entscheidungshilfe der AOK.

Vorbeugung

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung gegen Masern mit dem sogenannten MMR-Kombinationsimpfstoff, der neben Masern zeitgleich auch vor Mumps und Röteln schützt. Die Erstimpfung Ihres Kindes sollte im Alter von elf bis 14 Monaten und die zweite im Alter von 15 bis 23 Monaten erfolgen.
Eine einmalige Masernimpfung wird auch allen Erwachsenen empfohlen, die nach 1970 geboren wurden und ungeimpft sind, die in ihrer Kindheit nur einmal geimpft wurden oder ihren genauen Impfstatus nicht kennen. Auch diese Impfung wird mit dem MMR- Kombinationsimpfstoff durchgeführt.
Seit dem 1. März 2020 müssen Sie nachweisen, dass Ihr Kind gegen Masern geimpft ist, wenn Sie es in einer Kita oder Schule anmelden.


Letzte Änderung: 31.01.2020