Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.
Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Dank hochspezialisierter Perinatalzentren ist es heutzutage möglich, bereits extrem früh geborene Kinder zu retten. In Deutschland dürfen Frühchen ab der 22. Schwangerschaftswoche intensiv-medizinisch betreut werden – allerdings dürfen Ärzte und Eltern individuell abwägen, ob sie eine Behandlung wollen, denn die Überlebenschancen in dieser Phase sind gering. Lungenfunktion, Herzkreislauf- und Verdauungssystem, Blutbildung und Immunsystem sind in dieser frühen Phase noch extrem unreif. Erst ab der 23. Woche steigen die Überlebenschancen deutlich, laut Gesetz besteht jetzt ein „Recht auf Leben“. Ab diesem Zeitpunkt sind Ärzte verpflichtet, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Leben des Kindes zu erhalten.
AOK-Clarimedis
Medizinische Hilfe am Telefon.
Bei Babys, die am Ende der 24. Schwangerschaftswoche (SSW) zur Welt kommen, liegt die Überlebensrate bei 50 bis 60 Prozent. Ende der 25. SSWbeträgt sie schon etwas mehr als 80 Prozent, zwischen der 28. und 32. SSW dann sogar schon bis zu 96 Prozent. Das Risiko für eventuelle gesundheitliche Einschränkungen des Kindes sinkt dabei mit jeder Woche. Gibt es Anzeichen dafür, dass sich ein Baby zu früh auf den Weg macht, bedeutet das nicht, dass es zwangsläufig auch als Frühchen auf die Welt kommen wird. Vorzeitige Wehen oder ein verkürzter Gebärmutterhals etwa können Vorboten einer Frühgeburt sein – in diesem Fall können hochdosiertes Magnesium oder wehenhemmende Mittel, sogenannte Tokolytika, zum Einsatz kommen, um die Geburt weiter hinauszuzögern. Lässt sich der Prozess nicht mehr aufhalten, weil etwa die Fruchtblase geplatzt ist, bekommt die Mutter in der Regel Kortison gespritzt, um die Lungenreifung des Ungeborenen zu beschleunigen. Vor der 34. Schwangerschaftswoche besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Frühgeborene Probleme mit der Atmung bekommen. Durch die Kortisongabe wird die Produktion von Surfactant angekurbelt, einer Substanz, die dafür sorgt, dass sich die Lungenbläschen entfalten.
AOK-Clarimedis – medizinische Informationen am Telefon: 0800 1 265 265
Fragen rund um Erkrankungen, Diagnosen und Therapien beantwortet AOK-Clarimedis an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich unter 0800 1 265 265. Ein fachärztliches Team und medizinische Expertinnen und Experten stehen für AOK-Kunden kostenfrei und exklusiv zur Verfügung.
Letzte Änderung: 11.11.2022
Einwilligungserklärung für die Nutzung der Social Media Plugins
Für die Nutzung von Social-Media Dienstangeboten diverser Unternehmen stellen wir Ihnen Social-Media-Plug-ins zur Verfügung. Diese werden in einem Zwei-Klick-Verfahren auf den Online-Angeboten der AOK eingebunden.
Die AOK erfasst selbst keinerlei personenbezogene Daten oder Informationen über deren Nutzung mittels der Social-Media-Plug-ins.
Über diese Plug-ins können jedoch Daten, auch personenbezogene Daten, an die US-amerikanischen Diensteanbieter gesendet und gegebenenfalls von diesen genutzt werden. Das hier eingesetzte Verfahren sorgt dafür, dass zunächst keine personenbezogenen Daten an die Anbieter der einzelnen Social-Media-Plug-ins weitergegeben werden, wenn Sie unser Online-Angebot nutzen. Erst wenn Sie eines der Social-Media-Plug-ins anklicken, können Daten an die Dienstanbieter übertragen und durch diese gespeichert bzw. verarbeitet werden.