Die kalten und grauen Wochen schlagen vielen Menschen aufs Gemüt. Dr. Julia Petmecky, Psychologin und Expertin bei Clarimedis erklärt, wie das winterliche Stimmungstief entsteht und was Sie dagegen tun können.
Psychologin
Jeder fühlt sich im Winter mal niedergeschlagen. Was unterscheidet eine Winterdepression von einer vorübergehenden Verstimmung?
Die Winterdepression erkennt man vor allem an der Dauer der Niedergeschlagenheit. Betroffene sind nicht nur wenige Tage schlecht drauf, sondern das Stimmungstief hält mehrere Wochen oder sogar Monate lang an. Zudem ist die Leistungsfähigkeit eingeschränkt: Sowohl die Arbeit als auch das Privatleben werden beeinträchtigt.
Wie unterscheidet sich eine Winterdepression von einer anderen Depression?
Im Gegensatz zu anderen Depressionen leiden Betroffene nicht unter Schlaflosigkeit, sondern haben im Gegenteil ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Auch der Appetit ist größer, vor allem auf Süßigkeiten. Zudem ist es eben ein Charakteristikum der Krankheit, dass sie stets im Winter auftritt.
Kennt man die Ursachen für die Krankheit?
Lichtmangel gilt als Hauptauslöser der Winterdepression. Wenn weniger Licht auf Haut und Augen trifft, produziert der Körper mehr von dem Schlafhormon Melatonin – das Schlafbedürfnis steigt. Vermutlich spielen auch andere Botenstoffe im Gehirn eine Rolle – zum Beispiel ein Mangel an dem „Glückshormon“ Serotonin.
Wie wird die Winterdepression behandelt?
Eine wirksame Behandlung ist die Lichttherapie. Dabei sitzt der Patient morgens oder abends rund eine Stunde vor einem Lichtgerät, welches das Tageslicht imitiert. Die Winterdepression wird auch medikamentös behandelt mit Wirkstoffen, die auch bei anderen Depressionsformen eingesetzt werden, vor allem mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI).
Kann man der Krankheit vorbeugen?
Ja, das ist möglich. Vor allem der Aufenthalt im Freien, aber auch Bewegung beugt der Winterdepression vor. Wer häufiger betroffen ist, kann die dunkle Jahreszeit auch durch einen Urlaub im Süden verkürzen. Im Mittelmeerraum ist die Krankheit nahezu unbekannt.
Kommt die Krankheit jeden Winter wieder?
Nicht zwangsläufig, aber es gibt Menschen, die dafür anfällig sind. Auch die Lebensumstände spielen eine Rolle. In schwierigen Phasen wird man eher depressiv als in guten Zeiten.
Programm „MoodGym“
Aktiv aus der Depression.
Letzte Änderung: 02.12.2019
Einwilligungserklärung für die Nutzung der Social Media Plugins
Für die Nutzung von Social-Media Dienstangeboten diverser Unternehmen stellen wir Ihnen Social-Media-Plug-ins zur Verfügung. Diese werden in einem Zwei-Klick-Verfahren auf den Online-Angeboten der AOK eingebunden.
Die AOK erfasst selbst keinerlei personenbezogene Daten oder Informationen über deren Nutzung mittels der Social-Media-Plug-ins.
Über diese Plug-ins können jedoch Daten, auch personenbezogene Daten, an die US-amerikanischen Diensteanbieter gesendet und gegebenenfalls von diesen genutzt werden. Das hier eingesetzte Verfahren sorgt dafür, dass zunächst keine personenbezogenen Daten an die Anbieter der einzelnen Social-Media-Plug-ins weitergegeben werden, wenn Sie unser Online-Angebot nutzen. Erst wenn Sie eines der Social-Media-Plug-ins anklicken, können Daten an die Dienstanbieter übertragen und durch diese gespeichert bzw. verarbeitet werden.