Regelmäßige Saunagänge gelten als gesund und sind Training für die Abwehrkräfte. Aber warum eigentlich? Interview mit Dr. Maik Irmisch, Facharzt für Innere Medizin des AOK ServiceCenters Clarimedis, zu den Besonderheiten der Finnischen Sauna.
Facharzt für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Warum ist Saunieren so gesund?
Der Wechsel zwischen heiß und kalt ist ein gutes Training für die kalte Jahreszeit. Der Körper gewöhnt sich auf diese Weise an das im Winter typische Hin und Her zwischen warmer Zimmer- und kalter Außentemperatur. Er wird so weniger anfällig für Infekte und Erkältungen. Zudem bilden sich durch die Wärme in der Sauna vermehrt Abwehrzellen.
Bei welchen Erkrankungen kann Saunieren helfen?
Der Gang in die Sauna kann bei vielen Erkrankungen sinnvoll sein, umgekehrt kann er aber auch schaden. Erlaubt ist der Gang in die Sauna sogar bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, denn hier kommt es zu einem positiven Trainingseffekt: Während der Hitzephase weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt. Beim anschließenden Abkühlen steigt der Blutdruck wieder an. Herz-Kreislauf-Patienten sollten sich in der Sauna aber immer auf die untere oder mittlere Stufe legen – ganz oben ist es zu heiß für sie. Eine plötzliche Abkühlung im Tauchbecken nach dem Saunieren sollten sie unbedingt vermeiden, da dies eine enorme Belastung für den Kreislauf ist.
Auch bei Erkrankungen der Atemwege, beispielsweise bei einer chronischen Bronchitis oder Asthma, kann Saunieren hilfreich sein: Wärme entspannt nämlich die Bronchien und fördert die Schleimproduktion und Sekretabsonderung. Nicht ansteckende Hautkrankheiten wie Akne, Neurodermitis und Schuppenflechte können Sie in der Sauna ebenfalls gut therapieren. Durch die Wärme wird die Haut stärker durchblutet und das vermehrte Schwitzen reinigt die Poren. Leichte Sportverletzungen wie Zerrungen und Muskelverletzungen heilen ebenso besser durch die Wärme.
Wer hingegen sollte auf Saunagänge besser verzichten?
Die Sauna meiden müssen Personen mit Fieber und akuten Infekten – für sie ist die Kreislaufbelastung zu hoch. Rheumapatienten sollten nur im beschwerdefreien Intervall in die Sauna gehen, da akute Entzündungen sich bei Wärme vermehren. Patienten nach einem Herzinfarkt oder einer Bypass-Operation müssen die ersten drei Monate auf die Sauna verzichten. Für Epilepsie-Patienten und Frauen im letzten Drittel der Schwangerschaft ist Saunieren absolut tabu.
Worauf muss ich als Sauna-Anfänger achten?
Sie sollten sich zu Beginn nur auf der unteren oder mittleren Stufe aufhalten, denn hier ist es nicht so heiß wie ganz oben. Verweilen Sie nur kurz in der Sauna, für Anfänger gilt: Acht bis zwölf Minuten sind optimal. Legen Sie sich auf jeden Fall hin, da sich so die Wärme gleichmäßig im Körper verteilen kann. Setzen Sie sich gegen Ende zwei Minuten lang hin und verlassen Sie erst dann die Sauna. Als Anfänger sollten Sie im Anschluss an den Saunagang keinen kompletten Abkühlungsguss machen – die Belastung für den Kreislauf wäre zu hoch. Machen Sie stattdessen keine zu kalten Teilgüsse von den Beinen aufwärts bis zum Herzen. Alternativ können Sie sich zum Abkühlen auch langsam im Freien bewegen. Anfänger sollten immer mit nur einem Saunagang beginnen.
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Letzte Änderung: 27.09.2018
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