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Herzinsuffizienz – Symptome, Ursachen und Behandlung

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Älterer Mann grefit sich beim Joggen vor Schmerzen ans Herz, junger Mann stützt ihn.

Bildnachweis: © istockphoto.com / Zinkevych

Eine Herzschwäche entwickelt sich meist langsam. Irgendwann arbeitet das Herz nicht mehr richtig. Betroffene können einiges tun, um die Beschwerden abzumildern und eine Verschlimmerung zu verhindern.

Was ist eine Herzschwäche?

Herzschwäche oder Herzinsuffizienz bedeutet, dass das Herz nicht mehr richtig funktioniert. Der Herzmuskel kann dann nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper pumpen. Die Folge: Organe bekommen nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe, Abbauprodukte des Stoffwechsels (wie etwa Kohlendioxid) werden nur langsam abtransportiert. In Deutschland sind laut der Deutschen Herzstiftung rund vier Millionen Menschen betroffen.

Dabei ist die Herzinsuffizienz oft die Folge einer bestehenden Erkrankung. Dazu gehören unter anderem:

  • Bluthochdruck
  • Verengungen der Herzkranzgefäße (KHK)
  • Herzinfarkt
  • Erkrankungen der Herzklappen
  • Herzrhythmusstörungen, zum Beispiel Vorhofflimmern
  • Herzmuskelentzündung, etwa nach einer verschleppten Virusinfektion
  • Seltenere Ursachen sind außerdem angeborene Herzfehler, langjähriger Alkohol- oder Drogenkonsum, bestimmte Medikamente und Diabetes mellitus.

In den meisten Fällen entwickelt sich die Herzinsuffizienz langsam und über eine längere Zeit hinweg. Dann sprechen Mediziner von einer chronischen Herzschwäche. Tritt die Herzschwäche jedoch plötzlich auf oder verschlimmert sich plötzlich, liegt eine akute Herzschwäche vor.

Symptome

Wenn die Pumpleistung des Herzmuskels nachlässt, äußert sich das unspezifisch durch Müdigkeit und eine schnelle Erschöpfung. Betroffene kommen schneller außer Atem oder leiden an Atemnot. Das zeigt sich insbesondere bei anstrengenden Tätigkeiten, wie zum Beispiel beim Treppensteigen. Ein weiteres Anzeichen ist eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung, vor allem in den Beinen.

Bei einer akuten Herzschwäche treten diese Symptome innerhalb von Minuten oder Stunden auf. Begleitend zeigen sich manchmal auch rasselnde Atemgeräusche, kalte Schweißausbrüche und Blässe. Dabei handelt es sich um einen Notfall – rufen Sie sofort einen Notarzt.

Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

Behandlung

Eine Herzschwäche kann nicht geheilt werden – ist aber behandelbar. Je nach Ursache ist zum Beispiel eine Operation notwendig (etwa an den Herzklappen oder an den verengten Herzkranzgefäßen). Medikamente helfen, den Blutdruck richtig einzustellen oder die Wassereinlagerungen zu verringern. Je nach Schweregrad der Herzinsuffizienz kann auch ein Herzschrittmacher oder eine Herztransplantation notwendig werden.

Außerdem können Betroffene selbst einiges tun, damit sich die Beschwerden nicht verschlimmern:

  • Nehmen Sie Ihre Medikamente zuverlässig ein
  • Bewegen Sie sich regelmäßig – stimmen Sie aber Ihr Training mit Ihrem Arzt ab
  • Reduzieren Sie Übergewicht
  • Vermeiden Sie Alkohol und Zigaretten
  • Herzpatienten müssen gegebenenfalls ihre Trinkmenge anpassen. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt.

Folgende Anzeichen können auf eine Verschlimmerung der Herzinsuffizienz hinweisen. Dann sollten Sie sofort Ihrem Arzt Bescheid geben:

  • Starke Gewichtszunahme in kurzer Zeit, etwa 1 Kilogramm über Nacht oder mehr als 2,5 Kilogramm pro Woche
  • Schwellungen an Knöcheln und Unterschenkel
  • vermehrter Harndrang in der Nacht
  • zunehmende Atemnot, auch bei leichter körperlicher Belastung
  • zunehmender Husten
  • Fieber, Durchfall, Erbrechen
  • Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag über mehrere Minuten.

 

Letzte Änderung: 18.11.2020