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Was ist eine Gürtelrose?

ArtikelLesezeit: 3:00 min.
Gürtelrose-Ausschlag am Oberkörper

Bildnachweis: © istockphoto.com / Petra Richli

Gürtelrose (Herpes zoster) wird durch das gleiche Virus ausgelöst wie eine Windpocken-Infektion. Sie äußert sich mit oft schmerzhaften Rötungen und Bläschen auf der Haut. Es gilt: Je schneller behandelt wird, umso schneller sind Sie die lästige Gürtelrose wieder los. Eine Impfung bietet Schutz.

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Die Expertin zum Thema

Dr. Sabine Forsch

Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Ursachen: Wie entsteht eine Gürtelrose?

Die Gürtelrose wird durch das gleiche Virus ausgelöst, das auch die Windpocken verursacht. Wer also als Kind die Windpocken hatte, trägt die Varizella-zoster-Viren lebenslang in einer inaktiven Form im Körper. So kann es später zu einer Gürtelrose kommen.

Windpocken werden durch Tröpfcheninfektion, also beispielsweise durch Sprechen, Niesen oder Husten, übertragen. Die Viren sind sehr ansteckend. Fast alle Erwachsenen sind Träger dieser Erreger. Denn eine Impfung gegen Windpocken wird erst seit 2004 empfohlen.

Die Viren halten sich in einer inaktiven Form in den Nervenwurzeln des Rückenmarks und in den Hirnnerven auf. Man spricht hier von einer persistierenden Infektion. Das bedeutet, dass die im Körper verbliebenen Viren wieder aktiv werden und eine weitere Krankheit auslösen können. Allerdings entstehen im Fall der Varizella-zoster-Viren keine Windpocken mehr, sondern es bildet sich eine Gürtelrose (Herpes zoster).

Betroffen von einem erneuten Ausbruch sind besonders ältere Menschen, da ihr Immunsystem schneller geschwächt ist. Eine Gürtelrose kann aber auch bei jungen, ansonsten gesunden Menschen auftreten. Stress und Krankheiten, die auf einer schwachen Körperabwehr beruhen oder das Immunsystem schwächen, begünstigen das Entstehen einer Gürtelrose.

Ist Gürtelrose ansteckend?

Gürtelrose ist nur für die Menschen ansteckend, die noch nie die Windpocken hatten und nicht geimpft sind. Die Übertragung geschieht durch eine Schmierinfektion: also über direkten Kontakt mit dem Inhalt der Hautbläschen, die für Gürtelrose typisch sind.

Wer sich auf diesem Weg ansteckt, erkrankt dann aber an Windpocken und möglicherweise erst später an einer Gürtelrose.

Symptome: Wie macht sich eine Gürtelrose bemerkbar?

Schon bevor die Gürtelrose sichtbar wird, fühlen sich einige Patienten unwohl, erschöpft und klagen über Schmerzen in den später betroffenen Hautpartien. Manchmal tritt auch leichtes Fieber auf.

Das sichtbare Symptom einer Gürtelrose ist der Hautausschlag. Er verbreitet sich nach und nach in Form von Rötungen und Bläschen. Oft ist der Ausschlag mit brennenden Schmerzen und Juckreiz verbunden. Je nach Stadium der Erkrankung sind die Bläschen unterschiedlich groß.

Häufig tritt der Ausschlag gürtelförmig um den Rumpf auf – also auf Rücken und Brust. Daher hat die Gürtelrose auch ihren Namen. In mehr als der Hälfte der Fälle ist der Brustkorb betroffen. Der Ausschlag kann jedoch auch an jeder anderen Stelle des Körpers auftreten.

Wo genau der Ausschlag auftritt, hängt davon ab, in welchen Nerven die Varizella-zoster-Viren aktiv geworden sind und welche Körperteile diese Nerven versorgen. Auch im Gesicht kommt Gürtelrose vor. Hier ist besondere Vorsicht geboten. Denn ein Befall von Auge oder Ohr kann zu anhaltenden Schäden wie Blindheit oder Taubheit führen.

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Wie wird Gürtelrose behandelt?

Beim Verdacht auf Gürtelrose sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Je früher die Behandlung beginnt, desto erfolgreicher ist sie und desto besser kann sie die Symptome lindern.

Es kommen verschiedene Behandlungsformen zum Einsatz:

  • Bestimmte Salben sorgen dafür, dass die Bläschen austrocknen.
  • Kühlende Tinkturen werden gegen die Schmerzen und den Juckreiz eingesetzt.
  • Virostatika stoppen die Vermehrung der Viren und können so den Krankheitsverlauf verkürzen und Komplikationen verhindern. Meist werden sie als Tabletten verordnet, in einigen Fällen werden sie aber auch intravenös gegeben.
  • Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel notwendig werden.
  • Ein Antibiotikum kann notwendig werden, um eine zusätzliche Entzündung durch Bakterien zu vermeiden.

In der Regel heilt eine Gürtelrose im Laufe von zwei bis vier Wochen ab. Die brennenden Schmerzen können aber noch lange danach andauern. Gegebenenfalls ist dann eine dauerhafte Schmerztherapie notwendig.

Vorbeugung: Für wen wird die Gürtelrose-Impfung empfohlen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen Gürtelrose für Menschen ab 60 Jahren.

Verschiedene Grunderkrankung wie etwa Diabetes, rheumatoide Arthritis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn), COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder Asthma erhöhen das Risiko für einen Gürtelrose-Ausbruch.

Daher gilt für diese Betroffenen die Empfehlung, bereits ab 50 Jahren zu impfen. Geimpft wird zweimal im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten mit einem Totimpfstoff.


Letzte Änderung: 28.03.2022