Frauen- und Männerkörper ticken in vielerlei Hinsicht anders. So unterscheiden sich die Symptome für einen Herzinfarkt zwischen den Geschlechtern enorm. Deshalb wird ein Infarkt bei Frauen oft auch nicht erkannt.
Der Herzinfarkt galt lange Zeit als typische Männerkrankheit. Inzwischen steht fest, dass auch Frauen von der tödlichen Gefahr häufiger betroffen sind als lange angenommen. Der Grund, weshalb die Medizin dies lange nicht erkannt hatte: Bei Frauen äußert sich ein Herzinfarkt manchmal völlig anders als bei Männern. Zwar können auch Frauen die gleichen Beschwerden haben wie Männer – zum Beispiel Todesangst und ein Druckgefühl im Brustkorb (thorakales Druckgefühl). Häufiger entwickeln sie jedoch andere Symptome.
Die Anzeichen für einen Herzinfarkt beim Mann:
Diese Symptome weisen bei Frauen in der Regel auf einen Herzinfarkt hin:
Gut zu wissen: In seltenen Fällen bekommen auch Männer diese frauenspezifischen Symptome bei einem Hinterwandinfekt. Diabetiker hingegen haben aufgrund einer diabetischen Polyneuropathie möglicherweise wenige bis keine Beschwerden.
Nicht nur viele Frauen wissen über die typisch weiblichen Warnzeichen für einen Herzinfarkt nicht Bescheid. Auch manche Ärzte deuten die Symptome falsch. Mit folgenschweren Konsequenzen: Nicht selten landen die Frauen bei einem falschen Facharzt und werden zu spät behandelt. So verstreicht wertvolle Zeit, die über Leben oder Tod entscheiden kann.
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Ein weiterer Unterschied zwischen Mann und Frau: bei Frauen treten Herz-Kreislauf-Erkrankungen erst in höherem Alter auf, im Zusammenhang mit der Hormonumstellung. Denn in den Wechseljahren produziert der Körper immer weniger des Sexualhormons Östrogen, welches eine Schutzfunktion für das Herz ausübt. Etwa zehn Jahre nach der Menopause ist dann das Risiko für einen Herzinfarkt oder eine Arterienverkalkung am größten. Während also bei Frauen ein Herzinfarkt erst ab einem Alter zwischen 50 und 60 Jahren verstärkt auftritt, sind Männer schon früher davon betroffen.
Frauenkörper sind anders als Männerkörper. Männliche Körper sind in der Medizin aber die Norm. Die Lehrbücher sind ziemlich männerbasiert und selbst bei Studien zur Entwicklung von Arzneimitteln werden Untersuchungen vor allem an männlichen Mäusen vorgenommen. Was erstmal harmlos klingt, bedeutet für Frauen das Risiko falscher Diagnosen und möglicherweise sogar Therapien. Denn je nach Geschlecht zeigen wir unterschiedliche Symptome und Reaktionen, etwa bei einem Herzinfarkt. Was hinter Gendermedizin steckt und was Mann und Frau hier am deutlichsten unterscheidet, das bespricht Doc Caro in dieser Folge von „Auf Herz & Ohren“ mit dem Gendermediziner Burkhard Sievers.
Letzte Änderung: 01.12.2023
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