Viele Menschen nehmen täglich mehrere verschiedene Medikamente ein. Poly- oder Multimedikation nennen Mediziner das. Oft lösen die Medikamente untereinander jedoch Neben- oder Wechselwirkungen aus – und schaffen so neue gesundheitliche Probleme. Anke Greven vom ServiceCenter AOK-Clarimedis, Fachapothekerin für Offizin- und onkologische Pharmazie, erklärt, was Patienten beachten sollten, die mehrere Medikamente einnehmen.
Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie, Master of Public Health
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Frau Greven, was versteht man unter Multimedikation?
Unter Polymedikation, die oft auch Multimedikation genannt wird, versteht man die gleichzeitige Verordnung von mehreren Medikamenten für eine Person. Die Begriffe sind nicht genau definiert, meist sind fünf oder mehr gleichzeitig eingesetzte Medikamente gemeint.
Welche Probleme können durch Multimedikation entstehen?
Multimedikation ist mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte Ereignisse verbunden und kann sogar zum Tod führen. Drei bis sieben Prozent der Krankenhauseinweisungen werden aktuell durch Neben- oder Wechselwirkungen von Arzneimitteln verursacht. Bei alten Patienten sind es sogar rund 30 Prozent. Zwei Drittel dieser Fälle gelten als vermeidbar.
Stimmt es, dass die Gefahren mit der Anzahl der eingenommenen Arzneimittel steigen?
Ja. Studien zu den Auswirkungen der Polymedikation zeigen, dass die arzneimittelbezogenen Probleme mit der Zahl der unterschiedlichen Arzneimittel steigen.
Wie plane ich meine Medikation denn richtig?
Am besten zusammen mit Ihrem Arzt. Nennen Sie ihm alle Medikamente, die Sie einnehmen – auch die Arzneimittel, die Sie ohne Rezept kaufen. Ein eventuell neu zu verordnendes Arzneimittel muss durch Ihren Arzt mit den bestehenden Medikamenten abgeglichen werden. Auch Ihr Apotheker unterstützt Sie diesbezüglich. Als Laie können Sie eine Überprüfung der Verträglichkeit der Medikamente untereinander nicht leisten.
Fragen zu Medikamenten?
AOK-Clarimedis hilft Ihnen weiter.
Letzte Änderung: 08.01.2017
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