Keiner würde von sich behaupten, nicht mitfühlend zu sein. Aber sind wir auch emotional intelligent? Was das eigentlich bedeutet und wie wir unsere Kinder zu empathischen Menschen erziehen können, lesen Sie hier.
„Emotionale Intelligenz“, „Empathie“ und „emotionale Kompetenz“ sind Beschreibungen ähnlicher Fähigkeiten und werden häufig synonym verwendet.
Richtig populär wurde der Begriff „emotionale Intelligenz“ durch das Bestseller-Buch „EQ. Emotionale Intelligenz“ von 1997. Autor ist der amerikanische Psychologe David Goleman. Er begreift emotionale Intelligenz als Fähigkeit und als Voraussetzung für beruflichen Erfolg und gute Führungspersönlichkeiten.
Emotionale Intelligenz besteht demnach aus drei Stufen:
Nach dem Psychologen Goleman zufolge sind Menschen mit einem hohen EQ in der Lage, Gefühle bei sich und anderen richtig einzuordnen und zu beeinflussen. Sie erhalten dadurch einen besseren Zugang zu sich selbst und ihren Mitmenschen. Das befähigt sie dazu, gezielte Strategien zu entwickeln, um ihre Ziele zu erreichen, zum Beispiel in Gehaltsverhandlungen.
Empathie ist die Kompetenz, die Emotionen des Gegenübers nachfühlen zu können. Sie ist die Voraussetzung für emotionale Intelligenz. Aber: Emotional intelligente Menschen müssen nicht zwangsweise empathisch handeln. Denn die persönliche Beziehung entscheidet, ob wir empathisch reagieren. Mit eigenen Kindern sind wir beispielsweise deutlich mitfühlender als mit fremden. Forscher sagen, dass die Motivation empathischer Menschen darin besteht, anderen zu helfen, sich besser zu fühlen.
Das Konzept der emotionalen Kompetenz wird auch häufig synonym zur emotionalen Intelligenz verwendet, unterscheidet sich aber ein wenig in der Komplexität. Emotionale Kompetenz fußt im Wesentlichen auf verschiedenen Fähigkeiten im Umgang mit Gefühlen. Dazu gehören:
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Grundsätzlich verfügen alle Menschen über die gleichen Anlagen, ihre emotionalen Kompetenzen zu entwickeln. Im Laufe des Lebens verändern sich diese Fähigkeiten. Etwa ab dem 18. Lebensmonat beginnen Kinder, über ihre Emotionen und die von anderen zu sprechen. Mit der Zeit können sie die Gefühlslage – zum Beispiel ihrer Eltern – erkennen und sich dementsprechend verhalten. Das funktioniert aber nur, wenn sie ähnliche Situationen bereits erlebt, also quasi schon „nachgefühlt“ haben. Von Zeit zu Zeit lernen sie, ihre Impuls-Entscheidungen zu kontrollieren.
Zu den emotionalen Kompetenzen von Kindern gehören diese zentralen Fähigkeiten:
Jeder Erwachsene hat die Fähigkeit, Bedürfnisse von Säuglingen zu erkennen und darauf zu reagieren. Babys achten besonders auf die Stimme und den Gesichtsausdruck, um Gefühle einordnen zu können. Ohne die zugehörige Tonlage kann ein Baby mit sieben Monaten kein lachendes von einem verärgerten Gesicht unterscheiden. Findet viel Kommunikation und Interaktion zwischen Erwachsenen und Kindern statt, kann das Kind sich gut selbst wahrnehmen, weil es bestätigt wird und „Rückantwort“ erhält. Reagieren Bezugspersonen zuverlässig auf den emotionalen Zustand ihrer Kinder – auch mit wachsendem Alter – lernen die Kleinen, adäquat auf andere einzugehen.
Emotionale Kompetenz können auch Sie als Erwachsener üben. Am Anfang steht die eigene Gefühlswelt auf dem Trainingsplan. Achten Sie bewusst auf Ihr Bauchgefühl. Finden Sie heraus, was Sie ärgert, und suchen Sie Strategien, um negative Empfindungen zu „neutralisieren“, zum Beispiel mit Sport. Wer seine eigenen Sinne sensibilisiert, wird mit der Zeit und Übung auch für die Gefühle anderer aufmerksamer.
Wie und ob emotionale Intelligenz und Kompetenz die Karriere positiv beeinflusst, wird in der Forschung stark diskutiert. Psychologe David Goleman behauptet, dass Bewerber mit ihren kognitiven Fähigkeiten in den Job kommen und mit dem EQ beruflich aufsteigen. Diese Annahme ist umstritten. Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass der Intelligenz-Quotient die beste Voraussetzung für beruflichen Erfolg darstellt. Nichtsdestotrotz können ein hoher EQ und damit verbundene Soft Skills eines Bewerbers oft das entscheidende Kriterium sein, um sich gegen Konkurrenten durchzusetzen. Emotional begabte Chefs können ihre Mitarbeiter mitreißen, den Anforderungen entsprechend motivieren sowie gute Verhandlungen führen, weil sie oft sehr diplomatisch sind. Besonders für Pflege- und Gesundheitsberufe oder soziale Tätigkeiten ist eine hohe emotionale Intelligenz sehr wichtig.
Letzte Änderung: 16.01.2023
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