Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.
Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fachkrankenschwester für Psychiatrie
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Unter einer Verstopfung, medizinisch Obstipation genannt, versteht man eine zu seltene Darmentleerung, die mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen kann. Tritt dieses Problem über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten wiederkehrend auf, sprechen Experten von einer chronischen Verstopfung.
Wie oft ein Mensch seinen Darm entleert, hängt von seinen individuellen Ernährungsgewohnheiten und dem Lebensalter ab. Kinder und Erwachsene haben durchschnittlich etwa ein- bis dreimal am Tag Stuhlgang, einige aber auch nur ein- bis dreimal in der Woche. Bei Säuglingen, die gestillt werden, kann es vier- bis fünfmal täglich zur Darmentleerung kommen. Manche Stillbabys entleeren ihren Darm dagegen nur einmal pro Woche, ohne dass dies krankhaft sein muss oder es Anzeichen von Unwohlsein geben würde.
Neben einer Veränderung der Stuhlfrequenz kann Verstopfung auch durch eine andere Beschaffenheit des Stuhls gekennzeichnet sein. Er ist dann meist besonders hart, sodass die Darmentleerung mit großen Anstrengungen und manchmal auch Schmerzen verbunden ist. Es kann auch vorkommen, dass sich große Mengen von Stuhl im Enddarm ansammeln oder es zu einer unvollständigen Entleerung kommt. Weitere Anzeichen für eine Obstipation können helle Blutablagerungen auf dem Stuhl oder ständiges Stuhlschmieren am Anus sein.
Von der Fehlernährung über Bewegungsmangel bis hin zu Stoffwechselstörungen gibt es zahlreiche Ursachen für Verstopfung. Es ist daher ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die korrekte Diagnose und passende Behandlungsmöglichkeiten zu ermitteln.
Was sind die möglichen Folgen?
Insgesamt kann eine chronische Verstopfung mit all den geschilderten Symptomen und Folgen psychisch sehr belastend sein.
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Eine ballaststoffreiche, abwechslungsreiche Ernährung hält den Darm auf Trab. Wichtig sind außerdem ausreichend Bewegung und Flüssigkeit, um den Stuhl geschmeidig zu halten und die Schleimhaut zu wässern: mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag oder auch anregende Tees wie Anis, Kümmel oder Fenchel.
Regelmäßiges Beckenbodentraining kann die Muskulatur um den Anus stärken. Sinnvoll ist auch, den Stuhl nicht zu lange einzuhalten, also beim Stuhldrang möglichst rasch das WC aufzusuchen.
Um die Darmentleerung zu erleichtern, kann es hilfreich sein, die Füße auf einen Hocker zu stellen, der vor dem WC geparkt ist. So ziehen sich die Knie weiter nach oben und die Spannung auf den Beckenboden/Anus verringert sich.
Auch Massagen auf der Bauchdecke können den Darm aktivieren: Bewegen Sie Ihre Hände mit kleinen kreisförmigen Bewegungen rund um den Bauchnabel (etwa eine Handfläche Abstand vom Bauchnabel) beginnend rechts unten und dann im Uhrzeigersinn.
Sollten sie Medikamente nehmen, die zu Verstopfung führen können, besprechen sie mit Ihrem Arzt, welche medizinische Unterstützung es vorsorglich gibt.
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Letzte Änderung: 23.09.2024
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