Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.
Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Vorhofflimmern ist die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen. Doch in vielen Fällen bleibt sie unbemerkt. Dabei haben Betroffene ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall, wenn das Vorhofflimmern nicht behandelt wird.
Eine Studie des DZHK (Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung) zeigt, dass elektronische Armbanduhren (Smartwatches) dabei helfen können, beschwerdefreies Vorhofflimmern zu erkennen.
In der Studie zeichneten Smartwatches regelmäßig die Herzfrequenz der Probanden auf. Das Ergebnis: Die Smartwatch konnte Vorhofflimmern ebenso gut anzeigen wie ein üblicherweise verwendetes mobiles EKG-Gerät.
Die Ergebnisse sind besonders interessant für Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern haben. Bei Verdacht auf eine Herzrhythmusstörung erhalten Patienten in der Regel ein Langzeit-EKG, das die Herzfrequenz über mehrere Tage aufzeichnet. Doch nicht immer tritt in diesem Zeitraum ein Vorhofflimmern auf. Die „Überwachung“ per Smartwatch hingegen könnte unkompliziert über längere Zeit erfolgen.
Ganz ausgereift ist die Technik noch nicht. In der Studie konnten rund 20 Prozent der Daten aufgrund schlechter Signalqualität nicht verwendet werden. Vor allem Bewegung stört dabei wohl die Erfassung des Herzrhythmus. Derzeit laufen deshalb weitere Studien, um zu testen, wie zuverlässig die Smartwatches sind und ob sie tatsächlich für ein Screening bei Risikopatienten eingesetzt werden können.
AOK-Clarimedis
Medizinische Hilfe am Telefon.
Im Alltag sind Smartwatches mit EKG-Funktion oder Pulswellenkontrolle für Herzpatienten nach ärztlicher Rücksprache eine nützliche Ergänzung. Bei korrekter Anwendung bieten sie eine hohe Verlässlichkeit und liefern dem Arzt wertvolle Daten. Die Uhren können einen Arztbesuch aber nicht ersetzen!
Wenn Sie Ihre Werte per Smartwatch aufzeichnen, beziehen Sie unbedingt Ihren Arzt mit ein und zeigen Sie ihm die Auswertung. Er kann die Daten besser beurteilen und gegebenenfalls weitere Tests anordnen.
Gesunde Menschen ohne erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen könnten durch die ständige Kontrolle ihrer Vitalwerte aber auch verunsichert werden, gibt die Deutsche Herzstiftung zu bedenken.
Wichtig: Durchblutungsstörungen wie der Herzinfarkt können von den intelligenten Uhren nicht erkannt werden. Bei entsprechenden Symptomen (z. B. Schmerzen im Brustkorb bei Männern, im Oberbauch bei Frauen, Atemnot, Schweißausbrüche und Todesangst) rufen Sie sofort den Rettungsdienst unter 112!
Hier können Sie die Originalstudie (auf Englisch) sowie die dazugehörige Pressemeldung des DZHK einsehen.
Auch die Deutsche Herzstiftung hat sich mit dem Thema Smartwatches für Herzpatienten beschäftigt. Außerdem veröffentlichte die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie ein Positionspapier zur „Wearable-basierten Detektion von Arrhythmien“.
AOK-Clarimedis – medizinische Informationen am Telefon: 0800 1 265 265
Fragen rund um Erkrankungen, Diagnosen und Therapien beantwortet AOK-Clarimedis an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich unter 0800 1 265 265. Ein fachärztliches Team und medizinische Expertinnen und Experten stehen für AOK-Kunden kostenfrei und exklusiv zur Verfügung.
Letzte Änderung: 29.04.2022
Einwilligungserklärung für die Nutzung der Social Media Plugins
Für die Nutzung von Social-Media Dienstangeboten diverser Unternehmen stellen wir Ihnen Social-Media-Plug-ins zur Verfügung. Diese werden in einem Zwei-Klick-Verfahren auf den Online-Angeboten der AOK eingebunden.
Die AOK erfasst selbst keinerlei personenbezogene Daten oder Informationen über deren Nutzung mittels der Social-Media-Plug-ins.
Über diese Plug-ins können jedoch Daten, auch personenbezogene Daten, an die US-amerikanischen Diensteanbieter gesendet und gegebenenfalls von diesen genutzt werden. Das hier eingesetzte Verfahren sorgt dafür, dass zunächst keine personenbezogenen Daten an die Anbieter der einzelnen Social-Media-Plug-ins weitergegeben werden, wenn Sie unser Online-Angebot nutzen. Erst wenn Sie eines der Social-Media-Plug-ins anklicken, können Daten an die Dienstanbieter übertragen und durch diese gespeichert bzw. verarbeitet werden.