Reisethrombose: Was ist bei Flügen zu beachten?

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Trockene Luft, gesenkter Druck in der Kabine und Bewegungsarmut durch langes Sitzen – während einer Flugreise ist die Gefahr einer Beinvenenthrombose besonders hoch. Deshalb wird sie auch als Reisethrombose bezeichnet.

Bei einer Beinvenenthrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in den tiefen Venen der Beine. Dies kann verschiedene Symptome mit sich bringen: eine Schwellung des Beins, Schmerzen oder Krämpfe im Bein, eine Rötung oder Verfärbung der Haut, ein Wärmegefühl im betroffenen Bereich oder gestaute Venen. Eine Beinvenenthrombose kann lebensbedrohlich sein, etwa wenn ein Blutgerinnsel in die Lunge wandert und dadurch eine Lungenembolie entsteht.

Aber warum müssen besonders Flugreisende aufmerksam sein? Aufgrund des ungewohnt niedrigen Luftdrucks wird der Blutfluss langsamer und das Blut dickflüssiger. Durch das lange, angewinkelte Sitzen staut sich das Blut in den Beinvenen. Auch auf anderen Reisen mit langen Sitzphasen, also in Autos, Zügen oder Reisebussen, sollten Sie also aufpassen.

• Trinken Sie schon vor der Reise vermehrt, auch während des Flugs. Nehmen Sie etwa einen halben Liter Wasser pro Flugstunde zu sich, sorgen Sie für einen normalen Blutfluss.
• Meiden Sie Alkohol und Koffein, denn diese Getränke regen die Nierentätigkeit an. So wird der Körper entwässert und kann schneller dehydrieren. Zudem wirkt der Alkohol deutlich schneller während einer Flugreise, weil die roten Blutkörperchen aufgrund des geringen Kabinendrucks weniger Sauerstoff transportieren.
• Bewegen Sie sich zwischendurch. Laufen Sie über den Gang oder treten Sie auf der Stelle. Falls es Ihnen möglich ist und Sie niemanden dadurch stören, führen Sie auch einige Beinbewegungen im Sitzen aus.
• Kippen Sie Ihre Rückenlehne leicht nach hinten.
• Nutzen Sie Kompressionsstrümpfe, wenn Sie Probleme mit geschwollenen Unterschenkeln kennen. Tragen Sie ansonsten lockere Kleidung.
• Bei vorbekannter Thromboseneigung besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Heparin-Spritze vorbeugend sinnvoll sein kann.

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