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Was ist ein Sportlerherz?

Frage der WocheLesezeit: 1:00 min.
Zwei Jogger auf einer Brücke

Bildnachweis: © stock.adobe.com / only_kim

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Was ist ein Sportlerherz?

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Anja Schaal

Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Als Sportlerherz wird eine gleichmäßige Vergrößerung des Herzens bezeichnet, die durch intensives körperliches Training, insbesondere Ausdauersport, verursacht wird. Dabei ist das Herz nicht nur insgesamt vergrößert, sondern weist auch eine Verdickung der Herzwände sowie erweiterte Herzkammern auf. Das Sportlerherz schlägt häufig besonders langsam, was man in der Fachsprache „Bradykardie“ nennt.

Das Sportlerherz entsteht, weil unser Herz nicht nur ein Organ ist, sondern auch ein Muskel. Und bei jedem Muskel führt regelmäßiges, anstrengendes Training zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf in der Muskulatur. Damit das Herz diesem Mehrbedarf gerecht werden kann, setzt bei manchen Menschen bei einem dauerhaft starken Trainingsreiz ein Umbauprozess ein: Es kommt zu einem Zuwachs an Muskelmasse. Das hat zur Folge, dass sich auch die Menge an Blut, die unser Herz bei großer Belastung pumpen kann, erhöht. Im Vergleich zu Untrainierten kann sie sich sogar verdoppeln. Grundsätzlich können 60-70 km wöchentliches Lauftraining ausreichen, um diesen physiologischen Anpassungsprozess in Gang zu setzen. Sinkt die Belastung wieder, entwickelt sich in der Regel auch das Sportlerherz wieder zurück. Man sollte jedoch nicht von jetzt auf gleich mit dem Training aufhören, sondern das Herz langsam wieder abtrainieren, da sich auch der Kreislauf auf die veränderten Bedingungen einstellen muss.

Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

Ist ein vergrößertes Herz gefährlich?

Ausdauertraining fördert nachhaltig die Herzgesundheit. Über Jahrzehnte fortgeführtes intensives Ausdauertraining über fünf Stunden pro Woche kann bei Menschen mit einem Sportlerherz Vorhofflimmern begünstigen. Diese Herzrhythmusstörung erhöht das Risiko für einen Schlaganfall. Der Einsatz von Blutverdünnern oder eine elektrophysiologische Untersuchung mittels Herzkatheter (Ablation) können notwendig werden. Aus diesem Grund: ein gesundes Maß an Ausdauertraining ist wichtig.


AOK-Clarimedis – medizinische Informationen am Telefon: 0800 1 265 265

Fragen rund um Erkrankungen, Diagnosen und Therapien beantwortet AOK-Clarimedis an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich unter 0800 1 265 265. Ein fachärztliches Team und medizinische Expertinnen und Experten stehen für AOK-Kunden kostenfrei und exklusiv zur Verfügung.

Letzte Änderung: 18.10.2022