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Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fachkrankenschwester für Psychiatrie
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Stand: 27.05.2022
Affenpocken werden durch Viren ausgelöst. Die bisher seltene Erkrankung wurde benannt nach einem Erreger, der 1958 erstmals in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen wurde. Affenpocken gehören zu den Zoonosen, also Krankheiten, die von Tieren, in diesem Falle vermutlich von Nagetieren, auf den Menschen übertragen werden können. Bisher infizierten sich mehrheitlich Menschen in west- und zentralafrikanischen Ländern mit dem Virus, etwa in Nigeria, Kamerun oder dem Kongo. Zentralafrikanische Virusvarianten gelten dabei als deutlich gefährlicher (virulenter) als westafrikanische. Nun sind einige Fälle der Affenpocken in Europa aufgetreten, im Mai auch in Deutschland. Warum das so ist, beobachten Fachleute aktuell. Doch Affenpocken gelten normalerweise nicht als sehr ansteckend.
Nach derzeitigen Erkenntnissen wird das Virus vor allem von Nagetieren auf Menschen übertragen beim Umgang mit Fleisch oder durch engen Hautkontakt, Gewebe, Blut oder Ausscheidungen infizierter Tiere. Es ist selten, dass Menschen einander anstecken. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nur bei engem Kontakt möglich, beispielsweise über Schorf oder Körperflüssigkeiten von Infizierten, sowie über das Sekret der pockigen Hautveränderungen. Die Übertragung der Viren kann auch durch Einatmen von Tröpfchen beim Husten oder Niesen einer infizierten Person stattfinden, also bei nahem Face-to-face-Kontakt. Anscheinend kann es auch durch Geschlechtsverkehr zu Infektionen kommen. Allerdings ist noch nicht geklärt ist, ob Sexualflüssigkeiten eine Übertragung ermöglichen. Als Eintrittspforte für die Viren gelten kleine Hautverletzungen, sowie alle Schleimhäute. Es wurden auch Fälle beobachtet, in denen das Virus durch die Plazenta der Mutter auf Säuglinge übertragen wurde. Zudem welche, bei denen enger Hautkontakt mit infizierten Eltern nach der Entbindung für die Übertragung sorgte. Ebenso ist eine Ansteckung möglich über Handtücher oder Gegenstände wie Geschirr oder Besteck, die Infizierte genutzt haben. Die Affenpocken-Viren können Tage bis Monate auf Stoffen und Oberflächen überleben. Ob man sich auch über die Atemwege mit dem Virus infizieren kann, ist noch nicht in Gänze geklärt.
Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Infektion bis zum Einsetzen erster Symptome, beträgt 5 bis 21 Tage. Wer Symptome hat, kann andere Menschen anstecken, durchschnittlich zwei bis vier Wochen lang.
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Bei den meisten Menschen werden milde Verläufe einer Affenpocken-Infektion beobachtet. Sie erholen sich nach einigen Wochen davon. Wer mit Affenpocken infiziert ist, bekommt zunächst meist Fieber, leidet unter Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen. Auch geschwollene Lymphknoten gehören zu den ersten Symptomen. Einige Tage später sind Hautveränderungen typisch. Pusteln, Papeln oder Bläschen entstehen zunächst häufig im Gesicht und an den Händen. Sie können sich aber auch auf andere Körperregionen ausdehnen, bis hin zu den Harn- und Geschlechtsorganen (Urogenitaltrakt) oder den Fußsohlen.
In erster Linie werden die jeweiligen Symptome behandelt. Auch ein erstes Medikament (Tecovirimat) ist in der EU zur Behandlung von Affenpocken zugelassen. Wer gegen Pocken geimpft wurde, ist vermutlich bis zu einem gewissen Grad auch vor einer Affenpocken-Infektion geschützt.
Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben laut Robert Koch-Institut insbesondere Neugeborene, Kinder, Schwangere, alte Menschen und Menschen mit Immunschwächen. Hier sind Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder Sehverlust möglich – in seltenen Fällen können Affenpocken gar zum Tod führen.
Aktuelle Informationen des RKI zur Situation der Affenpocken in Deutschland.
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Letzte Änderung: 01.06.2022
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