Abonnieren Sie den vigo-Newsletter. Wir halten Sie zu allen interessanten Gesundheitsthemen auf dem Laufenden!

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Was versteht man unter Dysphagie?

Frage der WocheLesezeit: 1:00 min.
Frau fasst sich an den Hals

Bildnachweis: © istockphoto.com / T Turovska

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Was versteht man unter Dysphagie?

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Wibke Fishman

Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fach­kranken­schwester für Psychia­trie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Dysphagie ist der medizinische Oberbegriff für Schluckstörungen.  

So läuft der Schluckvorgang normalerweise ab: Wir kauen und zerkleinern die Nahrung und vermengen sie mit dem Speichel zu Brei. Mithilfe der Zunge wandert der Brei dann in den Rachen (Pharynx). Die Rachenmuskulatur schiebt den Brei anschließend weiter Richtung Speiseröhre. Damit wir uns nicht verschlucken und keine Nahrung in die Atemwege gelangt, schließt sich der Zugang zur Luftröhre dabei reflexartig.

Es gibt zahlreiche körperliche Ursachen, die diesen Schluckvorgang stören können:

  • Nervenschädigungen (Neuropathie), wie sie zum Beispiel bei Diabetes mellitus vorkommen können
  • Schlaganfälle, Multiple Sklerose oder andere neuromuskuläre Veränderungen
  • Infektionen
  • eine vergrößerte Schilddrüse (Struma)

Seelische Beschwerden wie zum Beispiel Angst- und Panikattacken können ebenfalls von Dysphagien begleitet werden. In manchen Fällen funktioniert auch der Schließmuskel der Speiseröhre nicht richtig, dann kann es zu einem Zenker-Divertikel kommen.

Wie werden Schluckstörungen behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Manchen Betroffenen kann eine Therapie beim Logopäden helfen. Denn Logopäden können gezieltes Schlucktraining durchführen. Sie beraten auch zu externen Hilfen wie bestimmte Trinkgefäße oder Pulver zum Andicken von Flüssigkeiten. Das kann den Schluckvorgang erleichtern.

Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

Risiken von Schluckstörungen

Bei Schluckstörungen besteht die Gefahr, dass der natürliche Würge- oder Hustenreiz gestört ist. Dann kann es passieren, dass Teile der Nahrung, aber auch Erbrochenes oder Fremdkörper in die Luftröhre gelangen. Der medizinische Begriff dafür ist Aspiration. Im schlimmsten Fall kann es zu akuter Luftnot bis hin zum Ersticken kommen.

Typische Anzeichen für Aspiration:

  • anhaltender Husten
  • Würgen
  • deutliche Atemgeräusche (Pfeifen, Keuchen, Rascheln)
  • Luftnot
  • Blauverfärbung des Gesichts.

Leiten Sie in diesem Fall sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ein: Der Betroffene sollte sich stellen und nach vorne beugen. Klopfen Sie dann kräftig mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter.

Wer gut geschult ist, kann auch den sogenannten Heimlich-Griff anwenden. Dabei umgreifen Sie den Brustkorb des Betroffenen von hinten und ziehen ihn dann ruckartig nach oben. Sollte das nicht helfen, rufen Sie den Notruf unter 112.


AOK-Clarimedis – medizinische Informationen am Telefon: 0800 1 265 265

Fragen rund um Erkrankungen, Diagnosen und Therapien beantwortet AOK-Clarimedis an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich unter 0800 1 265 265. Ein fachärztliches Team und medizinische Expertinnen und Experten stehen für AOK-Kunden kostenfrei und exklusiv zur Verfügung.

Letzte Änderung: 22.08.2021