Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.
Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fachkrankenschwester für Psychiatrie
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Gähnen ist ein sogenannter Verhaltensreflex. Er wird häufig ausgelöst, wenn Sauerstoffmangel im Gehirn besteht. Außerdem gähnen wir als Folge bestimmter Reize wie Langeweile, Müdigkeit oder Stress. Beim Gähnen atmen wir besonders tief ein. Das führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Gehirns. Denn beim Gähnen wird die Atemmuskulatur aktiviert. Mund- und Rachenraum weiten sich. Da sich der Kehldeckel öffnet, kann die Ohrtrompete (eustachische Röhre) einen Luftdruckausgleich machen und öffnet sich ebenfalls. Bei diesem Vorgang entspannen sich auch die Stimmbänder, die sich im Kehlkopf befinden.
Wer beruflich viel sprechen muss, kann zwischendurch bewusst gähnen, um die Stimmbänder zu entlasten. Beim Gähnen entspannen sich außerdem die Gesichts-, Schulter- und Nackenmuskulatur. Zudem schließen wir beim Gähnen unwillkürlich die Augen. Das aktiviert den Tränenfluss und befeuchtet so die Augenschleimhaut – Gähnen ist also auch für die Augen entspannend.
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Medizinische Hilfe am Telefon.
Es gibt allerdings auch Situationen, in denen sehr häufiges Gähnen hinweisen kann auf ernsthafte gesundheitliche Beschwerden. Möglich sind etwa eine Urinvergiftung bei Nierenerkrankungen oder eine Kohlendioxidvergiftung. Auch bei neurologischen Erkrankungen wie Migräne, Multipler Sklerose oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS) gilt häufiges Gähnen als eines der Symptome.
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Letzte Änderung: 24.05.2022
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