Immer weniger Kinder können schwimmen. Die Folge: Es gibt viele Todesfälle durch Schwimmunfälle. Leider gehört in den Schulen das Schwimmen längst nicht mehr regelmäßig zum Stundenplan. Im Interview erklärt Roland Scheidemann, Pressesprecher der DLRG Düsseldorf, wie wichtig ein Schwimmkurs ist. 2023 ist die DLRG 110 Jahre alt geworden.
Pressesprecher
DLRG Düsseldorf
Warum ist ein Schwimmkurs für Kinder so wichtig?
Der Hauptaspekt ist natürlich der Schutz vor dem Ertrinken. In einem Schwimmkurs lernt das Kind, bei Unfällen und Stresssituationen im Wasser nicht in Panik zu geraten. Es weiß, wie es ohne viel Aufwand wieder sicher an Land kommt. Ein netter Nebeneffekt ist, dass Schwimmen eine vielseitige Sportart ist, die die Koordination fördert und den gesamten Körper trainiert.
Die AOK Rheinland/Hamburg unterstützt weiterhin das Landesprogramm ,,NRW kann schwimmen! Schwimmen lernen in den Schulferien in NRW!“. Durch die zum Großteil geförderten Kurse möchten das NRW-Schulministerium, die Staatskanzlei, die Unfallkasse NRW, der Landessportbund und die AOKs die Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen, besonders auch aus prekären Lebenssituationen, steigern. Die Schwimmkurse in den Ferien unterstützen den Schwimmunterricht in den Schulen.
Das Programm:
Hier geht es zu weiteren Informationen zum Programm und zur Anmeldung.
Woran erkennen Eltern einen guten Schwimmkurs?
Der gute Ausbilder geht auch selbst mit ins Wasser und vermittelt den Kindern den Unterricht spielerisch. Darüber hinaus spielt die Gruppengröße eine wichtige Rolle. Sie sollte zehn Teilnehmer nicht übersteigen.
Ab welchem Alter können Kinder mit einem Schwimmkurs beginnen?
Etwa um das fünfte Lebensjahr herum. Allerdings ist hier weniger das Alter entscheidend, sondern vielmehr die körperlichen Voraussetzungen. Viele Bäder bieten Schnupperstunden an, in denen qualifizierte Schwimmlehrer die Kleinen im Wasser begutachten. Sie entscheiden dann individuell, ob Körpergröße, Kraft und Fitness für das Schwimmtraining ausreichen.
Soweit zum Körper. Und wann sind Kinder im Kopf soweit?
Der Schwimmkurs soll für die Kleinen zunächst Spaß und Spiel bedeuten. Sie sollen sich im Wasser wohlfühlen. Wer ein Kind zum Unterricht drängt, obwohl es dafür noch nicht reif ist, begeht einen großen Fehler. Hier riskiert man psychische Blockaden, durch die das Kind dann womöglich nie Schwimmen lernt.
Rundum gut versorgt
Für die Gesundheit Ihrer Familie.
Wie ist der Unterricht in der Schwimmschule aufgebaut?
Bei den Anfängern geht es zunächst darum, sie an das Wasser zu gewöhnen. Danach lernen sie gleiten, springen und tauchen. Erst dann weisen wir sie in die einzelnen Techniken ein. Das erste Ziel ist das Seepferdchen. Danach sind die Kinder schon in der Lage, eine Strecke von 25 Metern zurückzulegen. Bis sie soweit sind, dauert es je nach Talent und Trainingsaufwand zwischen drei und sechs Monaten.
Können Eltern ihrem Kind das Schwimmen nicht selbst beibringen? Oder ist ein Schwimmkurs in der Gruppe besser?
Für Kinder ist es besser, in der Gruppe mit Gleichaltrigen zu lernen. Die Gefahr, dass Eltern eigene Schwimmfehler unbewusst an ihre Kinder weitergeben, ist einfach zu groß. Zudem hat das Lernen in der Gruppe eine positive Dynamik. Die Kinder orientieren sich aneinander. Das fördert sie in ihren Bemühungen.
Welche Probleme hat die Corona-Pandemie gemacht?
Zwischen 2020 und 2022 konnte die Schwimmausbildung gar nicht oder nur stark eingeschränkt mit wenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattfinden.
Die beruflich erforderliche Ausbildung (für angehende Lehrer und Polizisten) wurde unter den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt. Zurzeit arbeiten unsere Ausbilderinnen und Ausbilder die auf mehrere Hundert Interessenten zählende Warteliste ab.
Wann ist es zu spät, um mit dem Schwimmen anzufangen?
Es ist nie zu spät – auch nicht für Erwachsene.
Letzte Änderung: 02.11.2023
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