Fahrradfahren ist gesund, gut für die Umwelt und macht Spaß, wenn die ganze Familie gemeinsam in die Pedale tritt. Doch viele Kinder beherrschen den Drahtesel nicht richtig und brauchen Hilfe. Wir geben Tipps, wie Ihr Kind sicher das Fahrradfahren lernt.
Fahrradfahren bedeutet für jedes Kind Freiheit, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Es ist wichtiger Schritt beim Großwerden. Doch wie lernen die Sprösslinge, sicher auf Fahrradwegen und Straßen unterwegs zu sein?
Am besten ist es, wenn die Eltern schon in der Babyzeit mit gutem Beispiel vorangehen und ihr Baby im Fahrradanhänger oder Fahrradsitz auf ihren täglichen Wegen mitnehmen. Manche Fahrradanhänger-Hersteller bieten Babyschalen an, die den sicheren Transport bereits im Säuglingsalter ermöglichen sollen – allerdings gibt es für solch kleine Kinder noch keine Fahrradhelme. Die Strecken sollten kurz sein und nicht zu holprig. Regelmäßige Pausen sorgen dafür, dass das Baby nicht zu lange in seinem Sitz liegt. Seine Rücken- und Bauchmuskulatur ist noch nicht ausreichend ausgebildet für lange Strecken in dieser Haltung .
In einem auf dem Elternrad montierten Fahrradsitz können Kleinkinder transportiert werden, sobald sie über einen längeren Zeitraum eigenständig sicher sitzen können. Wann das ist, hängt vom individuellen Entwicklungsstand ab – im Schnitt ist es ab zehn Monaten möglich. Auch das Gewicht ist ein guter Maßstab: Die meisten Hersteller empfehlen ihre Fahrradsitze für Kinder mit einem Gewicht von 9 bis 22 Kilo.
Der erste Schritt in Richtung Fahrradfahrenlernen ist, dem Kind im Alter von zwei bis drei Jahren ein Laufrad zu schenken – wenn es motorisch so weit ist. Es sollte sicher laufen und rückwärtsgehen können.
Kinder, die anderen Kindern sehr interessiert beim Laufradfahren zugucken, sind meistens hoch motiviert, es selbst auszuprobieren. Starten Sie auf ebenem Gelände, am besten in einem Park mit geteerten Wegen, fernab von Gewässern oder Verkehr. Ein Helm ist Pflicht. Das Laufrad trainiert den Gleichgewichtssinn, das Gefühl für Geschwindigkeit und Bremswege und ermöglicht erste Verkehrsübungen.
Kriterien für die Wahl des Laufrads:
Auch das ist eine Frage des individuellen Entwicklungsstands. Die meisten Kinder starten mit vier Jahren – am besten ohne Stützräder, denn sie gaukeln dem Kind eine Balance vor, die es nicht hat und später ohne Stützräder mühsam lernen muss. Das kann frustrierend sein.
Fahrradfahren bringt das Kind in vielen Dingen voran: Es macht selbstbewusst und stolz, es motiviert zur Bewegung an der frischen Luft. Es ermöglicht ihm, mit seiner Gruppe mitzuhalten und es stärkt die untere Rückenmuskulatur, Schultern und Arme und die Po- und Bauchmuskeln.
Wichtig ist, dass das Kind Lust hat, es zu lernen. Sie können seine Motivation unterstützen, indem Sie
Ob neu oder gebraucht, spielt keine Rolle. Hauptsache, es hat eine intakte Kette, aufgepumpte Reifen, einen Kettenschutz, funktionierende Bremsen und Reflektoren oder LED-Stecklichter für die Dämmerung. Eine gute Idee ist auch das Anbringen eines Fahrradwimpels am Gepäckträger. Der lange Wimpel macht andere Verkehrsteilnehmer auf den kleinen Radfahrer aufmerksam.
Wichtig ist, dass das neue Rad zur Körpergröße und Schrittlänge passt. Das ist der Fall, wenn das Kind auf dem Sattel sitzend mindestens mit den Fußballen auf den Boden kommt, um sicher zu stehen. Der Lenker sollte so eingestellt sein, dass das Kind gut an die Bremsen kommt. Je weniger das Rad wiegt, desto leichter ist das Handling für das Kind. Klassische Spielräder sind häufig sehr schwer und deshalb weniger gut geeignet.
Ob das Rad eine Rücktrittbremse oder nur Vorderhandbremsen haben soll, ist umstritten. Kinder, die das Radfahren gleich mit Handbremsen lernen, haben später bei größeren Rädern mit Kettenschaltung weniger Probleme bei der Umgewöhnung.
Hier eine grobe Orientierung für die Auswahl der Radgröße:
Körpergröße (ca.) | Schrittlänge (ca.) | Alter (ca.) | Radgröße |
95–100 cm | 43–48 cm | 3–4 Jahre | 14 Zolll |
105–120 cm | 49–52 cm | 4–5 Jahre | 16 Zoll |
114–124 cm | 50–54 cm | 5–6 Jahre | 18 Zoll |
120–130 cm | 52–62 cm | 6–7 Jahre | 20 Zoll |
127–142 cm | 61–67 cm | 8–9 Jahre | 24 Zoll |
140–158 cm | 66–74 cm | Ab 9 Jahren | 26 Zoll |
Ein bisschen Spielraum ergibt sich durch höhenverstellbare Sättel und Lenker. Die Schrittlänge messen Sie am besten, indem sich das Kind gerade mit dem Rücken an eine Wand lehnt und dann ein Buch mit dem Buchrücken nach oben in seinem Schritt einklemmt. Der Abstand zwischen Fußboden und Buchrücken ergibt die Schrittlänge.
Rundum gut versorgt
Für die Gesundheit Ihrer Familie.
Haben Sie die richtige Radgröße für Ihr Kind gefunden, gehen Sie am besten in einen Park, auf einen großen, leeren Parkplatz oder auch auf einen Schulhof. Das Pedal des Antrittsbeins sollte „auf 1 Uhr“ stehen. So ist die Antrittskraft optimal . Nur der Fußballen liegt auf dem Pedal, nicht der ganze Fuß. Sitzt Ihr Kind auf dem Rad und ist bereit, geben Sie ihm ein wenig Schwung, indem Sie es an der Schulter anschubsen. Nicht am Gepäckträger festhalten und schieben – das behindert das Kind eher. Beim Nebenherlaufen können Sie ein Umfallen sanft verhindern. Aber: Hinfallen (mit Helm) ist erlaubt und wird auch passieren. Dann kurz trösten und weiter geht’s. Als Nächstes ist das Bremsenüben dran: Dabei nicht vergessen, die Füße beim Stoppen zum Abstützen auf den Boden zu setzen. Übrigens ist es manchmal entspannter, wenn das Fahrradfahrenüben jemand anderes übernimmt als Mama oder Papa. Sie dürfen diese Aufgabe gerne auch an Oma, Opa, Tante, Onkel oder größere Geschwister delegieren.
Wichtig ist auch bequeme, aber enganliegende Kleidung, damit einerseits die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt ist und andererseits nichts in die Speichen gerät.
Bis zu einem Alter von acht Jahren dürfen Kinder, natürlich mit einem verkehrssicheren Fahrrad, auf dem Gehweg oder auf dem Radweg fahren, nicht aber auf einer Radspur direkt auf der Fahrbahn. Die Kinder dürfen dabei von einer Person über 16 Jahren auf dem Gehweg begleitet werden. Empfohlen wird, hinter dem Kind zu fahren, um es immer im Blick zu haben und gegebenenfalls rechtzeitig warnen zu können. Bei einer Straßenüberquerung müssen alle absteigen und die Fahrräder schieben. Im Alter von acht bis zehn Jahren dürfen die Kinder den Gehweg benutzen, aber auch schon die Fahrbahn. Ab zehn Jahren müssen sie Fahrbahn oder Radweg nehmen – der Gehweg ist spätestens jetzt tabu . Viele Grundschulen bieten in der 4. Klasse eine Radfahrprüfung an. Es gibt aber auch Lernvideos, die Sie zu Hause mit Ihrem Kind ansehen können, damit es die ersten Verkehrsregeln lernt.
Weil Kinder wachsen, sollten Sie regelmäßig checken, ob das Rad noch zur Größe Ihres Kindes passt. Ein zu kleines Rad schränkt die Bewegungsabläufe ein, das Fortkommen wird anstrengend. Das kann den Spaß am Radfahren vermiesen. Weil gute Kinderräder teuer sind, empfiehlt sich Gebrauchtkauf oder Neukauf mit anschließendem Weiterverkauf. Es gibt außerdem Onlinehändler, die Kinderräder zur Miete oder im Abo anbieten und das nächstgrößere Rad im Tausch mit dem zu kleinen direkt nach Hause senden.
Letzte Änderung: 13.04.2023
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