Wo soll mein Baby zur Welt kommen? Brauche ich eine Hebamme? Und wann geht’s nach der Geburt nach Hause? Für Frauen, die zum ersten Mal Mama werden, ist alles neu und aufregend: vom Geburtsvorbereitungskurs bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie endlich ihr Baby in den Händen halten. Wir haben Antworten auf 15 Fragen, die sich werdende Mütter rund um die Geburt stellen.
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Besonders empfehlenswert ist ein Geburtsvorbereitungskurs für Frauen, die zum ersten Mal Mutter werden. Die Kurse werden von Hebammenpraxen, Kliniken und Familienbildungsstätten angeboten. Geburtsvorbereitungskurse dauern in der Regel 14 Stunden. Sie werden angeboten verteilt über mehrere Wochen oder als Kompakt-Kurs am Wochenende. Ziel ist es, werdende Eltern zu informieren und Ängste abzubauen.
Es gibt Infos zum Ablauf der Geburt und es werden Atemübungen und Entspannungstechniken gezeigt, um die Geburt zu erleichtern und Schmerzen zu lindern.
Natürlich können Teilnehmende im Geburtsvorbereitungskurs auch Fragen zum Wochenbett, zum Stillen oder zur Elternzeit loswerden. Hier lesen Sie mehr zu den Inhalten im Geburtsvorbereitungskurs.
Anmelden sollten sich werdende Mütter am besten so früh wie möglich, spätestens aber bis zur 20. Schwangerschaftswoche.
Die AOK Rheinland/Hamburg übernimmt die Kosten für den Geburtsvorbereitungskurs. Auch der werdende Vater darf mit.
Bei jeder Geburt in einer Klinik oder in einem Geburtshaus ist eine Hebamme dabei. Sie wünschen sich eine Hebamme, die Sie schon während Ihrer Schwangerschaft und danach begleitet? Dann sollten Sie bereits in den ersten Schwangerschaftswochen Kontakt zu Hebammen aufnehmen. Mit Ausnahme der Ultraschalluntersuchungen kann eine Hebamme die gesamte Schwangerschaftsvorsorge übernehmen: Sie hilft bei Beschwerden, berät bei Ernährungsfragen oder bei der Wahl des Geburtsortes. Auch nach der Entbindung ist die Hebamme für die frischgebackenen Eltern da, besucht sie zu Hause und gibt viele wertvolle Tipps für die ersten Wochen mit dem Neugeborenen. Über die Hebammensuche hilft Ihnen die AOK dabei, eine Hebamme in Ihrer Nähe zu finden.
Viele Paare stellen sich die Frage, wo ihr Kind zur Welt kommen soll: in einer Klinik, im Geburtshaus oder im eigenen Zuhause. Die meisten Geburten finden in Kliniken statt. Diese sind technisch optimal ausgestattet und auf mögliche Komplikationen vorbereitet – egal, ob bei Mutter oder Kind. Geburtshäuser sind eine gute Alternative für Frauen, die nicht in einer Klinik, aber auch nicht im eigenen Zuhause entbinden möchten. Wenn das Baby gesund ist und keine Komplikationen zu erwarten sind, ist eine Hausgeburt eine Option.
Hier eine kleine Packliste für die Kliniktasche:
Die Kliniktasche sollte übrigens ein paar Wochen vor dem errechneten Geburtstermin fertig gepackt sein. So kommt kein unnötiger Stress auf, falls das Kind zu früh kommt.
Rückt der Geburtstermin näher, spüren werdende Mütter vermehrt ein Ziehen im Bauch. Das können „Übungswehen“ sein, die sich gut aushalten lassen. Sie sind meist nach spätestens einer Stunde wieder vorüber.
Sind es „richtige“ Wehen, treten sie in kürzer werdenden Abständen auf und halten an. Treten schmerzhafte Wehen alle zehn Minuten auf, sollten sich die werdenden Eltern auf die Abfahrt vorbereiten. Spätestens jetzt sollten Sie auch Ihre Hebamme informieren. Bei Wehen, die alle fünf Minuten für mindestens eine Minute wiederkehren, sollten Sie in die Klinik oder ins Geburtshaus fahren. Wichtig: Wenn Sie unsicher sind oder sich Sorgen machen, fahren Sie lieber früher los.
Tage oder auch Wochen vor dem errechneten Geburtstermin kann es zu einem Blasensprung kommen. Dabei tritt Fruchtwasser aus – entweder schwallartig oder nur tröpfchenweise. Egal, ob mit oder ohne Wehen: Ein Blasensprung ist ein Zeichen, dass die Geburt beginnt. Bleiben Sie ruhig, legen Sie sich hin und kontaktieren Sie Ihre Hebamme oder Frauenarzt. Im Zweifel sollten Sie sich auf den Weg in die Klinik machen.
Nur vier von 100 Kindern kommen am errechneten Geburtstermin auf die Welt. Viele kommen vorher, einige aber auch erst danach. Eine Übertragung beginnt erst nach 42 abgeschlossenen Schwangerschaftswochen. Ist der Termin überschritten, untersuchen der Arzt oder die Ärztin etwa alle zwei Tage, ob alles in Ordnung ist. Nach einer weiteren Woche sollte die werdende Mutter täglich zur Kontrolle. Die Ärzte schauen, ob noch ausreichend Fruchtwasser vorhanden ist und ob die Plazenta das Baby weiterhin gut versorgt. Zudem werden die kindlichen Herztöne sowie die Wehentätigkeit der Mutter mittels eines Wehenschreibers (Kardiotokographie, kurz: CTG) gemessen. Häufig empfehlen Ärzte, spätestens zehn Tagen nach dem errechneten Termin mit einer Einleitung der Geburt zu beginnen, denn bei einer Übertragung soll die Schwangerschaft beendet werden.
Bei Fragen rund um Schwangerschaft, Stillzeit und Babygesundheit
Das AOK-Baby-Telefon
Im Krankenhaus empfängt meist eine Hebamme die werdende Mutter und ihre Begleitung. Sie sollten sich schon während der Schwangerschaft eine Klinik ausgesucht und sich dort angemeldet haben. Mithilfe des Mutterpasses macht sich die Hebamme ein erstes Bild vom Verlauf der Schwangerschaft. Es folgt eine Untersuchung, um den Muttermund und die Lage des Kindes zu ertasten. Dann wird in der Regel ein CTG angeschlossen. Damit lassen sich die kindlichen Herztöne sowie die Wehentätigkeit der Mutter aufzeichnen. Sind die Wehen stark genug und der Muttermund schon leicht geöffnet, wird die Schwangere (stationär) aufgenommen.
Eine Geburt wird in drei Phasen unterteilt: Die Eröffnungsphase kann einige Stunden dauern. Sie beschreibt den Zeitraum vom Beginn der Geburtswehen bis zur vollständigen Eröffnung des Muttermundes (ca. 10 Zentimeter). Die Wehen werden in dieser Phase immer regelmäßiger und schmerzhafter. Die Frau sollte diese so gut es geht „wegatmen“.
Die Austreibungsphase beginnt, wenn der Muttermund vollständig eröffnet ist, und endet mit der Geburt des Kindes. Hier müssen die Frauen aktiv mithelfen und pressen. Das kann zwischen 20 Minuten und einer Stunde dauern. Die Geburt des Mutterkuchens (Plazenta) wird als Nachgeburtsphase bezeichnet. Sie dauert etwa 20 bis 30 Minuten.
Die Frage, in welcher Position eine Geburt am schnellsten und schmerzfreisten verläuft, ist nicht pauschal zu beantworten. Generell lässt sich die horizontale Haltung (liegend) von der vertikalen Haltung (stehend, sitzend, hockend) unterscheiden.
Liegt die Frau auf dem Rücken, kann die Geburt gut überwacht werden. Allerdings kann die Gebärende so nicht von der günstigen Wirkung der Schwerkraft profitieren. Eine Geburt im Liegen kann also eventuell schwieriger und schmerzhafter sein als in der Hocke, im Vierfüßlerstand oder im Stehen. Eine weitere Option: Die Wassergeburt. Das warme Wasser entspannt. Eine permanente Überwachung ist so allerdings nicht möglich.
Jede Geburt verläuft anders und dauert deshalb auch unterschiedlich lange. Eine Geburt beginnt, sobald sich der Muttermund öffnet und regelmäßige Wehen auftreten. Als Faustformel gilt, dass sich der Muttermund bei guter Wehentätigkeit um einen Zentimeter pro Stunde öffnet. Bis die vollständigen zehn Zentimeter erreicht sind, wären es zehn Stunden – aber nur, wenn alles reibungslos verläuft. Handelt es sich um die erste Geburt, kann es länger dauern. Bekommen Frauen bereits ihr zweites oder drittes Kind, geht es oft deutlich schneller.
Schmerzen sind Teil einer Geburt. Aber es gibt einige Möglichkeiten, diese erträglicher zu machen. Manchmal hilft schon warmes Wannenbad. Auch Akupunktur kann gegen Schmerzen helfen. Sehr stark gelindert wird der Geburtsschmerz durch eine sogenannte Peridural-Anästhesie (PDA). Dazu wird der Gebärenden im Bereich der Lendenwirbelsäule nahe des Rückenmarks ein Katheter gelegt. Darüber können dann Medikamente gespritzt werden. Schwangere sollten vorab auf jeden Fall mit der Hebamme oder den betreuenden Ärzten sprechen. Sie erklären, welche Möglichkeiten es gibt, die Schmerzen der Geburt besser auszuhalten.
Der Wehentropf ist heute eine Standardmethode zur Geburtseinleitung. Er kommt allerdings nur in Betracht, wenn der Muttermund bereits etwa drei Zentimeter weit geöffnet ist. Beim Wehentropf bekommen Schwangere einen intravenösen Zugang gelegt und erhalten so eine Infusion mit dem Hormon Oxytocin. Dieses bildet der Körper auch selbst und es löst Wehen aus. Der Wehentropf kann auch zum Einsatz kommen, wenn eine Wehenschwäche besteht oder es aufgrund nachlassender Wehen zu einem Geburtsstillstand kommt. Der Wehentropf wirkt meist zuverlässig und schnell. Außerdem lässt er sich gut dosieren.
Etwa drei von zehn Kindern kommen in Deutschland per Kaiserschnitt auf die Welt. Allerdings wären laut Expertenschätzung nur etwa 10 bis 15 Prozent aller Kaiserschnitte in Deutschland medizinisch notwendig. Gründe für einen Kaiserschnitt sind unter anderem Mehrlingsschwangerschaften, bestimmte Vorerkrankungen der Mutter oder auftretende Komplikationen während der vaginalen Geburt. Etwa, wenn die Herztöne des Kindes plötzlich schlechter werden oder eine Blutung auftritt. Hier lesen Sie mehr dazu, wann ein Kaiserschnitt notwendig ist.
Ist das Baby auf der Welt, steht seine erste U-Untersuchung (U1) an: Die Ärzte schauen, wie es dem Kind geht und ob es behandlungsbedürftige Erkrankungen oder Fehlbildungen hat. Sie horchen Herz und Lunge ab, prüfen die Muskelspannung, die Durchblutung der Haut sowie die angeborenen Reflexe. Außerdem wiegt die Hebamme das Kind und misst Körperlänge sowie Kopfumfang.
Bei der Mutter folgen nun die Nachgeburt und die Versorgung möglicher Geburtsverletzungen. Wann man nach Hause geht, hängt vom Geburtsverlauf, dem Zustand von Mutter und Kind sowie den eigenen Wünschen ab.
Hilfe am Telefon
Am AOK Baby-Telefon erreichen Sie unter 0800 1265 265 rund um die Uhr und kostenlos ein Expertenteam aus Gynäkologen, Kinderärzten, Kinderkrankenschwestern und Hebammen. Wer seine Fragen lieber mit Blickkontakt stellen möchte, kann sich auch einen Termin in der AOK-Clarimedis Videosprechstunde Schwangerschaft und Geburt ausmachen. Außerdem gibt es eine extra Arzneimittelberatungfür Schwangere und Stillende.
Hebammen – Wichtige Begleitung an Ihrer Seite
Über die Hebammensuchehilft Ihnen die AOK dabei, eine Hebamme in Ihrer Nähe zu finden. Mit der Rufbereitschaft für Hebammen ist Ihre Hebamme rund um die Uhr für Sie erreichbar.
Baby-Bonus
Mit dem AOK-Baby-Bonus erhalten Sie zusätzliche Leistungen im Wert von bis zu 250 Euro. Bezuschusst werden beispielsweise verschiedene Untersuchungen und Screenings, Osteopathie und Baby-Schwimmen. Übrigens sind Schwangere bei der AOK Rheinland/Hamburg in bestimmten Fällen von Zuzahlungen für Arznei- oder Hilfsmitteln befreit.
Entbindungsort
Egal, ob Sie Ihren Nachwuchs im Krankenhaus, Zuhause oder in einem Geburtshaus zur Welt bringen möchten: die AOK übernimmt die vereinbarten Kosten.
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Letzte Änderung: 25.11.2021
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