Für die meisten werdenden Mütter ist die Schwangerschaft eine besonders schöne Zeit – auch wenn einige von ihnen unliebsame Schwangerschaftsbeschwerden plagen. Im Interview erklärt Dr. Anke Leesemann, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im ServiceCenter AOK-Clarimedis, welche Leiden am häufigsten sind. Außerdem sagt sie, bei welchen Symptomen Vorsicht geboten ist, und gibt Tipps, was Sie gegen Ihre Schwangerschaftsbeschwerden tun können.
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Viele Frauen sind von den körperlichen Veränderungen während einer Schwangerschaft und den damit einhergehenden Beschwerden verunsichert. Was ist normal und was nicht?
Es gehört zur Schwangerschaft dazu, dass sich der Körper der Frau verändert und auf die Geburt vorbereitet. Dieser Vorgang ist zwar manchmal beschwerlich, jedoch vollkommen normal. Ob eine Behandlungsnotwendigkeit besteht, hängt davon ab, um welche Beschwerden es sich handelt und inwieweit diese das Wohl der Mutter oder des Kindes beeinträchtigen.
Über welche Probleme beklagen sich die Frauen am häufigsten?
Die Beschwerden sind vielfältig. Oft melden sich die Frauen bei Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz oder Rückenschmerzen. Auch Verstopfung oder Sodbrennen sind häufige Themen in der Praxis. Manchmal müssen Ärzte eingreifen und medizinische Therapien können Linderung bringen. Bei anderen Beschwerden, wie zum Beispiel Rückenschmerzen, Müdigkeit oder Wassereinlagerungen, können wir nur zuhören und trösten. Sie gehören zum regulären Schwangerschaftsverlauf dazu.
Wann wird es ernst? Bei welchen Symptomen ist Vorsicht geboten?
Bei plötzlich auftretenden Schmerzen – insbesondere im Oberbauch – oder Blutungen sollte die Schwangere umgehend einen Arzt aufsuchen. Auch wenn das Erbrechen länger anhält ist eine ärztliche Vorstellung ratsam.
Was können die Frauen selbst tun, um fit und möglichst beschwerdearm durch die Schwangerschaft zu kommen?
Wichtig ist, dass sie auf ihren Körper achten und eine gesunde und ausgewogene Ernährung pflegen. Es ist weder die Zeit, für Zwei zu essen, noch um Diäten anzufangen. Auch moderater Ausdauersport, wie zum Beispiel Schwimmen oder Radfahren, ist sinnvoll. Von verletzungsträchtigen Sportarten rate ich allerdings ab.
Und wie sorgen die Schwangeren für ihr seelisches Wohl?
Es tut gut, wenn sie mit ihrem Arzt oder der Hebamme offen über Sorgen und Leiden sprechen. Auch Geburtsvorbereitungskurse können eine Hilfe sein. Die Praxis zeigt, dass Frauen die gut informiert sind, entspannter in die Entbindung gehen. Außerdem unterstützen die Kurse das Paar, eine engere Beziehung zum Kind aufzubauen. Das steigert die Vorfreude auf das Baby und hilft, viele der Beschwerlichkeiten leichter zu erdulden.
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Letzte Änderung: 06.12.2019
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