Für viele Frauen spielt Fitness auch während der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Sie gehören dazu und möchten wissen, ob Sie mit Babybauch Sport treiben dürfen? Unsere Expertin Marion Sulprizio, Psychologin an der Deutschen Sporthochschule Köln, sagt Ihnen, worauf Sie beim Sport in der Schwangerschaft achten sollten.
Diplom-Psychologin
Deutsche Sporthochschule Köln, Psychologisches Institut, Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie
Frau Sulprizio, ist Sport während der Schwangerschaft erlaubt?
Mittlerweile kann diese Frage eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden. Nachdem Sport in der Schwangerschaft früher häufig sogar ganz verboten wurde, hat sich das in den vergangenen 20, 30 Jahren gewandelt. Heutzutage ist es so, dass moderates Training nicht nur erlaubt, sondern von Ärzten, Hebammen und sportwissenschaftlichen Experten in komplikationslosen Schwangerschaften sogar ausdrücklich empfohlen wird. Im Einzelfall oder bei Leistungssport muss aber der Arzt individuell entscheiden.
Welche positiven Auswirkungen hat Sport in der Schwangerschaft?
Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien, die sowohl physische als auch psychische Vorteile von Sport in der Schwangerschaft belegen. Zum Beispiel ist der körperliche Zustand von Schwangeren, die Sport treiben, besser. Sie leiden weniger unter Rückenschmerzen, bekommen seltener Schwangerschaftsdiabetes, nehmen weniger zu und es gibt seltener Komplikationen bei der Geburt. Außerdem sind die Stimmung, das Selbstvertrauen und das Körpergefühl bei diesen Frauen besser. Es ist auch nachgewiesen, dass das Kind von der Kondition der Mutter profitiert: Babys von aktiven Schwangeren sind in der Regel fitter und seltener übergewichtig.
Welche Sportarten sind für Schwangere besonders empfehlenswert?
Das sind auf jeden Fall die klassischen und gelenkschonenden Ausdauersportarten wie Radfahren und Nordic Walking. Hinzu kommt alles, was im Wasser stattfindet – wie Schwimmen und Aqua-Fitness –, da die Gelenke der Schwangeren dabei entlastet werden und der Druck des Wassers unter anderem zu weniger Wassereinlagerungen in den Beinen führt. Darüber hinaus sind auch sanfte Sportarten wie Gymnastik, Pilates und einige Formen des Yoga empfehlenswert.
Worauf sollten Schwangere beim Sport achten?
Sie sollten unbedingt auf den eigenen Körper hören. Wenn etwas zieht oder sich seltsam anfühlt, ist es Zeit für eine Pause oder einen Trainingsstopp. Außerdem sollten sie nicht übertreiben und sich nicht überanstrengen. Vor allem Anfängerinnen rate ich dazu, sanft zu beginnen und unter fachkundiger Anleitung mit dem Sport zu starten.
Um nicht zu intensiv zu trainieren, ist es wichtig, sich an die Richtlinien für die Herzfrequenzzonen zu halten und eine Herzfrequenz von 140 Schlägen pro Minute nicht zu überschreiten. Die optimale Herzfrequenz ist aber auch vom Alter und Fitnesszustand der Frauen abhängig.
Frauen, die sich in der Frühschwangerschaft (bis zur 18. Schwangerschaftswoche) befinden, sollten zudem darauf achten, dass ihr Körper keine zu starken Erschütterungen erfährt. Sprünge, hastige und unkontrollierte Bewegungen gilt es generell zu vermeiden, um kein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko einzugehen. Wenn aber eine Schwangere gut trainiert ist und nicht auf ihren Sport verzichten bzw. die Sportart wechseln möchte, dann sind auch Sportarten wie Joggen, Teamsportarten oder auch Tennis erlaubt. Das Training muss dann allerdings angepasst oder reduziert werden.
Letzte Änderung: 13.10.2020
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