Gesund und nachhaltig leben – das wünschen sich viele auch für die Zahnpflege. Doch was steckt hinter den vielen neuen Artikeln, die mehr Nachhaltigkeit und natürliche Zusatzstoffe versprechen? Sind Bambuszahnbürste und Zahnpulver wirklich gesündere Alternativen? Gemeinsam mit unserer Expertin Svenja Reichert aus der AOK-Zahnklinik haben wir einige Produkte unter die Lupe genommen.
Plus: Sie sind nicht nur frei von Giftstoffen, sie verrotten auch, ohne umweltschädliches Mikroplastik zu hinterlassen.
Zu bedenken: Achten Sie auf die Borsten! Naturborsten aus Tierhaaren haben keine abgerundeten Borsten. Die sind aber wichtig für eine schonende Reinigung. Außerdem bieten sie Bakterien, Viren oder Pilzen einen idealen Nährboden. Besser geeignet sind Bambuszahnbürsten mit Nylonborsten.
Plus: Eine Alternative zur handelsüblichen Variante aus Kunststoff ist Bio-Zahnseide. Sie besteht aus reiner Seide und Bienenwachs.
Zu bedenken: Sie ist im Handel nicht leicht zu finden.
Plus: Auch Interdentalbürsten gibt es mittlerweile mit einem Griff aus Bambusholz. Außerdem verwenden einige Hersteller Bio-Kunststoff.
Zu bedenken: Bei Interdentalbürsten kommt es auf die Putztechnik an – das gilt für herkömmliche ebenso wie für nachhaltige Alternativen. Richtig angewendet reinigen sie Zahnzwischenräume am gründlichsten. Fragen Sie Ihren Zahnarzt, wie es geht und welche Größe für Ihre Zähne passt.
Plus: Um bakterielle Beläge von der Zunge zu lösen, benutzen viele Menschen einen Zungenschaber aus Plastik. Wer Müll vermeiden möchte, greift besser zu einem Exemplar aus Edelstahl.
Zu bedenken: Zungenschaber aus Metall sind eine gute Alternative. Sie sollten aber vorher eine mögliche Allergie gegen das Metall ausschließen. Außerdem gilt es zunächst abzuklären, ob Sie einen Zungenschaber überhaupt brauchen und wie Sie ihn richtig anwenden.
Plus: Einige Zahncremes enthalten gesundheitlich bedenkliche Stoffe, wie etwa Natriumlaurylsulfat, PEG/PEG-Derivate und halogenorganische Verbindungen. Bio-Produkte werben mit natürlichen Inhaltsstoffen.
Zu bedenken: Achten Sie darauf, dass die Bio-Zahncreme Fluorid enthält – mindestens 1.000 ppm. Wer empfindliche Zähne hat, sollte außerdem zu Produkten ohne Schmirgelstoffe greifen. Die können nämlich den Zahnschmelz schädigen.
Plus: Aktivkohle wird gern verwendet, um Zähne aufzuhellen.
Zu bedenken: Die Kohle schleift Zahnschmelz ab und schwächt so den Zahn. Putzen Sie Ihre Zähne besser ganz normal und benutzen Sie Zahnseide.
Plus: Schon die alten Römer mischten sich ihr Zahnpulver aus verbrannten Knochen, Asche, zerstoßenen Muscheln oder Horn sowie Salz und Myrrhe. Schadstoffe sind hier nicht zu finden. Heute hat sich die Zutatenliste unseren Ansprüchen angepasst und gilt als natürlicher Ersatz zur Zahnpasta. Zahnpulver wird genauso wie Zahnpasta angewandt. Einfach etwas von dem Pulver auf die angefeuchtete Zahnbürste geben und anschließend die Zähne wie gewohnt putzen. Sie können es auch zusätzlich mit dem Finger ins Zahnfleisch massieren. Gründlich ausspülen – fertig.
Zu bedenken: Je nach Grobheit des Pulvers kann auch hier der Abrieb dem Zahnschmelz schaden.
Plus: Die Zahnpflege auf Ölbasis bindet Bakterien im Mund und soll gegen Entzündungen, Zahnstein, Karies sowie verfärbte Zähne wirken. Zahnöl ist frei von Schadstoffen.
Zu bedenken: Das sogenannte Ölziehen ist eine gute Ergänzung zur Zahnhygiene. Ersetzen kann es sie aber nicht.
Plus: Zahnpasta ohne Plastik – gibt es das? Zahnputztabletten kommen ohne Plastikverpackung aus. Einfach eine Pille so lange zerkauen, bis sie im Mund zu schäumen beginnt. Danach wie gewohnt putzen.
Zu bedenken: Zahnputztabletten haben einen deutlich reduzierten Fluoridanteil. Sie müssten schon drei Tabletten kauen, um auf die empfohlene Menge Fluorid zu kommen. Zusätzlichen Schutz bieten Mundspüllösungen und die Aufnahme von Fluorid über die Nahrung.
Plus: Vor allem im arabischen Raum ist der Miswakzweig sehr verbreitet. Miswak wirkt antimikrobiell, antioxidativ, krampflösend und entzündungshemmend.
Zu bedenken: Obwohl kompostierbar, ist der Miswakzweig aus ökologischer Sicht keine Alternative, da er von weit anreist und oft in Plastik verpackt ist. Außerdem kann er mit den Putzergebnissen von Zahnbürsten nicht wirklich mithalten. Aus zahnärztlicher Sicht ist er deshalb eher als Ergänzung und nicht als Ersatz zum herkömmlichen Zähneputzen geeignet.
AOK-Zahnklinik
Die Gesundheit Ihrer Zähne in besten Händen.
Letzte Änderung: 10.09.2020
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