Rund 100.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen Oberschenkelhalsbruch. Die meisten von ihnen sind älter als 65 Jahre. Fast immer ist ein Sturz die Ursache. Zu 70 Prozent handelt es sich um häusliche Unfälle, zum Beispiel durch Stolpern über einen Teppich. Besonders gefährdet sind Osteoporose-Patienten, denn der Knochenschwund erhöht die Bruchgefahr. Wir haben Lydia Möller-Herkenhoff, Fachärztin für Chirurgie bei AOK-Clarimedis, gefragt, wie sich die Risiken minimieren lassen.
Fachärztin für Chirurgie
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Wie kommt es zu einem Oberschenkelhalsbruch?
Der Betroffene fällt seitlich auf die Hüfte bzw. auf das gestreckte oder abgespreizte Bein. Je poröser die Knochen sind, desto größer ist das Risiko, dass es bei dem Sturz zu einem Bruch kommt.
Muss ein Oberschenkelhalsbruch immer operiert werden?
Nein, das hängt von der Art des Bruches ab. Patienten mit stabilen Brüchen ohne Fehlstellung können oftmals nach Abklingen der ersten Schmerzen mit Gehhilfen bis zur Vollbelastung mobilisiert werden.
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Wie kann man die Risiken minimieren?
Zunächst sollte man auf ein normales Körpergewicht achten, denn sowohl Über- als auch Untergewicht wirken sich negativ auf den Knochenstoffwechsel aus. Auch auf das Rauchen sollte man verzichten. Besonders wichtig ist es, altersgerechten Sport zu treiben. Bei älteren Menschen sind vor allem Schwimmen und Spazierengehen ideal. Ebenfalls empfehlenswert ist gezieltes Gleichgewichtstraining. Denn je trainierter die Muskeln sind, desto besser kann man einen Sturz abfangen. Und je stärker ein Knochen beansprucht wird, desto stabiler bleibt er.
Welche Rolle spielt die Ernährung?
Auch das Skelett muss ernährt werden. Besonders wichtig ist die Aufnahme von Kalzium. Viel Kalzium liefern zum Beispiel Milchprodukte. Wichtig für die Knochen ist außerdem das Vitamin D3. Es ist nötig, um das Kalzium aus der Nahrung in den Knochen einzubauen. Das Vitamin wird im Körper mit Hilfe der UV-Strahlung gebildet. Täglich eine halbe Stunde Aufenthalt im Freien wird empfohlen. Diese Fähigkeit kann mit zunehmendem Lebensalter nachlassen. Die zusätzliche Gabe von Vitamin D3 wird dann möglicherweise notwendig.
Was sollte man noch beachten?
Entfernen Sie gefährliche Stolpersteine wie zum Beispiel dicke Teppiche mit Fransen aus der Wohnung und beleuchten Sie die Räume ausreichend. Empfehlenswert ist außerdem das Tragen von rutschfesten, flachen Schuhen. Wer sehr unsicher beim Gehen ist, sollte einen Rollator oder Gehhilfen verwenden. Für stark sturzgefährdete Menschen stehen auch so genannte Hüftprotektoren zur Verfügung. Das sind Kunststoffschalen, die meist in die Unterwäsche eingearbeitet oder als Gürtel angelegt werden.
Letzte Änderung: 04.02.2014
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