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Was tun bei Nasenbluten? Ruhe bewahren und weitere Tipps

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Kleiner Junge hat Nasenbluten

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Patcharin

Wenn plötzlich Blut aus der Nase tropft, jagt das vielen von uns erstmal einen gehörigen Schrecken ein. Doch meist sind die Ursachen harmlos und die Blutmenge gering. In den meisten Fällen lässt sich Nasenbluten schnell und einfach stoppen.

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Die Expertin zum Thema

Dr. Renate Quarg

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Warum kommt es zu Nasenbluten?

Nach einem Sturz, einem Schlag auf die Nase oder häufigem Schnäuzen kann es zu Nasenbluten kommen. Auch trockene Heizungsluft kann die empfindlichen Gefäße in der Nase belasten.

Häufige Ursachen für Nasenbluten

Die Nase ist ein stark durchblutetes Organ. Vor allem die vordere Nasenscheidewand, in der sich ein feines Gefäßnetz befindet, ist sehr empfindlich. Diese Blutgefäße können leicht platzen, besonders bei Druck oder mechanischer Belastung, zum Beispiel einem Sturz oder Schlag. Es gibt jedoch noch weitere Ursachen für Nasenbluten:

  1. Erkältung, Grippe oder Allergien: Bei einer Erkältung oder Grippe ist die Schleimhaut oft gereizt und geschwollen. Häufiges Schnäuzen oder das Trocknen der Schleimhaut durch Heizungsluft kann zu Nasenbluten führen.
  2. Zu trockene Luft: Trockene Luft entzieht der Schleimhaut Feuchtigkeit, wodurch sie austrocknet und rissig wird und empfindliche Blutgefäße in der Nase leichter reißen können. Ein Luftbefeuchter im Raum schafft hier Abhilfe.
  3. Schnäuzen und Nasebohren: Zu heftiges Schnäuzen oder das Bohren in der Nase können die empfindlichen Blutgefäße in der Nase beschädigen und zu Blutungen führen.
  4. Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel ASS oder Blutverdünner, können die Blutgerinnung beeinflussen und Nasenbluten begünstigen. Ebenso können Nasentropfen oder Nasensprays, wenn sie zu häufig oder falsch angewendet werden, die Nasenschleimhaut austrocknen und zu Blutungen führen.

Ernstere Ursachen von Nasenbluten

Neben diesen häufigen harmlosen Ursachen gibt es jedoch auch seltene Fälle, in denen Nasenbluten ein Warnsignal für ernstere Erkrankungen sein kann, zum Beispiel Bluthochdruck: Er begünstigt Blutungen aus dem hinteren Nasengewölbe. Auch Blutgerinnungsstörungen können diesen Effekt haben. Selten kann Nasenbluten ein Zeichen für einen gut- oder bösartigen Tumor der Nasenschleimhaut, des Nasenrachens oder der Nasennebenhöhlen sein. Ebenso können Nierenerkrankungen und Diabetes ein Grund für eine blutende Nase sein. Weitere Risikofaktoren sind der regelmäßige Konsum von Alkohol und Nikotin.

Nasenbluten bei Kindern

Kinder sind besonders häufig von Nasenbluten betroffen, da sie oft die Nasenschleimhaut durch häufiges Nasebohren oder das Spielen in staubigen Umgebungen reizen. Auch ein kleines Gerangel mit anderen Kindern führt mitunter zu Nasenbluten. Ein starker Wachstumsschub kann ebenfalls Nasenbluten auslösen. Nur in sehr seltenen Fällen steckt Ernsteres wie eine Blutgerinnungsstörung dahinter. Unser Tipp: Leidet Ihr Kind häufiger unter Nasenbluten – das heißt mehr als einmal pro Woche – sollten Sie das zur Sicherheit in der Kinderarzt- oder Hals-Nasen-Ohrenarzt-Praxis abklären.

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Medizinische Informationen am Telefon unter 0800 1 265 265.

Nasenbluten – in der Regel nichts Ernstes

Nasenbluten ist in den meisten Fällen harmlos und lässt sich mit einfachen Maßnahmen schnell stoppen. In seltenen Fällen kann es jedoch auf ernstere gesundheitliche Probleme hinweisen. Wenn das Nasenbluten häufig auftritt oder sich nicht stoppen lässt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Was tun bei Nasenbluten? Erste-Hilfe-Tipps

  1. Kopf nach vorne neigen: Setzen Sie sich aufrecht hin und neigen Sie den Kopf nach vorne. Halten Sie ein Tuch oder ein Gefäß unter die Nase, um zu sehen, wie stark die Blutung ist und damit das Blut besser abfließen kann.
  2. Druck ausüben: Drücken Sie die Nasenflügel mindestens zehn Minuten mit Daumen und Zeigefinger zusammen. So verschließen Sie die Gefäße, und das Nasenbluten kann in der Regel gestoppt werden. Generell gilt: Sie sollten das Blut nicht hinunterschlucken, denn das kann Übelkeit und Brechreiz auslösen.
  3. Nacken kühlen: Ein kalter Lappen oder ein Kühlpack im Nacken kann ebenfalls helfen, die Blutzufuhr zu drosseln. Nach etwa 15 Minuten sollte die Blutung gestoppt sein.
  4. Nase tamponieren: Falls das Blut weiter fließt, können Sie feuchte Watte oder ein feuchtes Taschentuch bzw. Mullröllchen in das Nasenloch stecken und etwa fünf Minuten lang leichten Druck ausüben. Alternativ können Sie Watte, Mull oder Papiertaschentuch mit abschwellendem Nasenspray tränken, bevor Sie die Nase tamponieren.
  5. Nasensalbe anwenden: Nach der Blutung kann eine Nasensalbe helfen, die Schleimhaut zu befeuchten und so weiteren Blutungen vorzubeugen.
  6. Arztpraxis aufsuchen: Kommt es wiederholt zum Nasenbluten oder blutet die Nase im hinteren Bereich, so dass das Blut in den Rachen läuft, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Ebenso, wenn die Blutung länger als fünfzehn Minuten anhält, bei Kindern zehn Minuten.

Letzte Änderung: 08.04.2025