Ein Zeckenstich ist unangenehm und kann im schlimmsten Fall sogar ernsthafte Erkrankungen wie Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zur Folge haben.
In der Tierwelt gelten viele Zeckenarten als bedeutende Überträger von Krankheiten. Und auch für Menschen kann ein Zeckenstich unangenehme Folgen haben. Einige Exemplare tragen beispielsweise Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, andere Bakterienerreger der Borreliose in sich. Ehrlichiose, Rickettsiosen, Q-Fieber und Tularämie sind weitere Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden.
Borreliose-Erreger gibt es überall in Deutschland. Durchschnittlich ist aber nur jede dritte bis zehnte Zecke damit infiziert. Und nicht bei jedem Stich wird das Borreliose-Bakterium weitergegeben.
Die Borreliose erkennt man meist durch Blickdiagnose an einer sogenannten Wanderröte, die zwischen drei Tagen und vier Wochen nach dem Zeckenstich von der Einstichstelle ausgeht. Der Name „Wanderröte“ ist jedoch irreführend, denn die Röte wandert nicht, sondern vergrößert sich kreisförmig. Die Besonderheit: Die Wanderröte ist meist scharf abgegrenzt und in der Mitte aufgehellt.
In seltenen Fällen werden Zeckenstiche nicht bemerkt. Im weiteren Verlauf einer Borreliose kann es dann – abhängig vom Stadium der Infektion – u. a. zu wandernden Gelenk- und Muskelbeschwerden, in die Beine ausstrahlenden Rückenschmerzen, Herzrhythmusstörungen oder einer Gesichtslähmung kommen. Ist die Borreliose weit fortgeschritten, sind Entzündungen der Nerven, eine Pergamenthaut und die Schwellung meist eines Gelenkes typisch.
Die Behandlung der Borreliose erfolgt mit Antibiotika über einen Zeitraum von 14 bis 28 Tagen. Antikörper, also die Reaktion des Körpers auf die Infektion, können vier Wochen nach dem Zeckenstich relativ sicher im Blut nachgewiesen werden. Ohne Behandlung verschwindet die Rötung der Haut zwar wieder, aber nach einigen Wochen oder Monaten können Nerven- und Gelenkentzündungen auftreten. Diese lassen sich ebenfalls behandeln, doch je eher ein Arzt aufgesucht wird, desto größer ist die Chance, eine chronische Erkrankung zu verhindern.
Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, handelt es sich um eine Viruserkrankung, die zu grippeähnlichen Symptomen führen und bei einigen Patienten eine Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten hervorrufen kann. Mit FSME infizierte Zecken leben hauptsächlich in südlichen und südöstlichen Regionen Deutschlands. Zu den Risikogebieten zählen Baden-Württemberg, Bayern, das südliche Thüringen und Teile von Hessen und Sachsen.
Auf der Seite des Robert Koch-Instituts gibt es eine Karte der betroffenen Landkreise in Deutschland.
Im Gegensatz zur Borreliose kann gegen die FSME geimpft werden. Wer also in diese Gegenden reist, sollte vorher einen Arzt aufsuchen.
Gut geimpft
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Doch nicht jeder, der durch einen Zeckenstich mit FSME angesteckt wurde, muss zwangsläufig daran erkranken. Nur 10 bis dreißig Prozent der Personen zeigen Symptome. Sie ähneln denen einer Grippe: leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Nach einer kurzen Zeit ohne Beschwerden kommt es bei ein bis drei Prozent aller Infizierten zu einem zweiten Fieberschub, der sich dann zu einer Hirnhautentzündung entwickeln kann. Nur in sehr seltenen Fällen – in Deutschland pro Jahr bei ein bis zwei Personen – verläuft die Krankheit sogar tödlich.
Es gibt keine spezifische Therapie, die das FSME-Virus im Körper bekämpft. Die Behandlung beschränkt sich darauf, Symptome zu lindern und Langzeitschäden zu verhindern. Gegen FSME gibt es allerdings eine Impfung.
Letzte Änderung: 10.06.2020
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