Jeder zweite Erwachsene kennt das brennende Gefühl in der Brust, das sich bis hinauf in den Hals zieht. Bei jedem Fünften tritt Sodbrennen regelmäßig auf. Aber wieso eigentlich und was können Sie dagegen tun?
Facharzt für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Alles, was wir essen, landet im Magen. Dort wird die Nahrung mit Magensaft vermischt und zu Brei verarbeitet. Der Magensaft enthält neben Salzsäure, die Keime abtötet, auch schützenden Schleim und ein eiweißspaltendes Enzym.
Normalerweise verhindert ein Schließmuskelsystem am Mageneingang, dass der saure Magenbrei wieder in die Speiseröhre zurückfließt. Manchmal jedoch schließt dieses System nicht richtig. Beim sogenannten Zwerchfellbruch drückt sich sogar ein Teil des Magens durch den Schlitz im Zwerchfell nach oben. Dann kann der Mageninhalt nach oben fließen, besonders im Liegen. Dort reizt er die empfindliche Schleimhaut in der Speiseröhre und kann zu Entzündungen, im schlimmsten Fall auch zu Schleimhautveränderungen und Krebs führen. Es entsteht ein brennendes Gefühl, öfter auch Husten durch eine Kehlkopfreizung von der „Säurewolke“.
Kommt es zu Sodbrennen, kann das verschiedene Ursachen haben:
Es gibt ein paar Hausmittel, die gegen Sodbrennen helfen. Welche das unangenehme Brennen lindern können, sehen Sie in unserer Bildergalerie.
Außerdem gibt es verschiedene Medikamente gegen Sodbrennen. Sie neutralisieren kurzfristig die Magensäure. Auf Dauer sind Medikamente jedoch keine gute Lösung. Sie bekämpfen nämlich nicht die Ursache für das Sodbrennen.
Wenn Sie öfter unter Sodbrennen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Nehmen Sie ständiges Sodbrennen ernst – denn ohne Behandlung können sonst weitere Erkrankungen entstehen. Das gilt besonders, wenn Sie starke Schmerzen oder Krämpfe haben oder unter Übelkeit leiden.
AOK-Clarimedis
Medizinische Hilfe am Telefon.
Auf lange Sicht kann häufig wiederkehrendes Sodbrennen Schaden im Körper anrichten: Die Schleimhaut in der Speiseröhre leidet unter den ständigen Säureangriffen und kann sich entzünden oder sogar Geschwüre bilden.
Grund zur Panik besteht jedoch keinesfalls. Schwerwiegende Erkrankungen durch Sodbrennen sind die Ausnahme. Das besagt die von Medizinern aufgestellte sogenannte 10er-Regel: Ihr zufolge entsteht nur bei jedem Zehnten, der unter regelmäßigem Sodbrennen leidet, eine echte Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis).
In 10 Prozent dieser Fälle wachsen an der entzündeten Stelle „falsche“ Zellen. Dieses Phänomen wird nach seinem Entdecker Barrett-Syndrom genannt. Etwa jeder Zehnte dieser Barrett-Betroffenen erkrankt an Speiseröhrenkrebs. Deshalb ist es wichtig, bei regelmäßigen Beschwerden frühzeitig einen Arzt aufzusuchen.
Damit der Arzt die Ursachen für Ihr Sodbrennen abklären kann, sollten Sie ihm genau schildern, wie häufig und in welchen Situationen Sie darunter leiden. Eine Liste all Ihrer Medikamente (auch nicht verschreibungspflichtige) ist hilfreich.
Für eine eindeutige und differenzierte Diagnose ist eine Spiegelung von Speiseröhre, Magen und oberem Zwölffingerdarm notwendig, verkürzt oft als „Gastroskopie“ bezeichnet. Im Anschluss kann Ihr Arzt mit Ihnen die für Sie passende Therapie besprechen – damit Sie das üble Brennen dauerhaft loswerden.
Letzte Änderung: 08.12.2020
Einwilligungserklärung für die Nutzung der Social Media Plugins
Für die Nutzung von Social-Media Dienstangeboten diverser Unternehmen stellen wir Ihnen Social-Media-Plug-ins zur Verfügung. Diese werden in einem Zwei-Klick-Verfahren auf den Online-Angeboten der AOK eingebunden.
Die AOK erfasst selbst keinerlei personenbezogene Daten oder Informationen über deren Nutzung mittels der Social-Media-Plug-ins.
Über diese Plug-ins können jedoch Daten, auch personenbezogene Daten, an die US-amerikanischen Diensteanbieter gesendet und gegebenenfalls von diesen genutzt werden. Das hier eingesetzte Verfahren sorgt dafür, dass zunächst keine personenbezogenen Daten an die Anbieter der einzelnen Social-Media-Plug-ins weitergegeben werden, wenn Sie unser Online-Angebot nutzen. Erst wenn Sie eines der Social-Media-Plug-ins anklicken, können Daten an die Dienstanbieter übertragen und durch diese gespeichert bzw. verarbeitet werden.