Ist Malzbier gesund – auch für Schwangere?

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Das Malzbier hat in Deutschland eine lange Historie und auch heute noch viele Fans. Malzbier wird im Handel – je nach Herstellungsverfahren – auch als Malztrunk, Malzgetränk oder Malzdrink bezeichnet. Echtes Malzbier unterliegt dem deutschen Reinheitsgebot und darf nur Wasser, Hefe, Hopfen und Gerste und keinen zugesetzten Zucker enthalten. Gleichzeitig kann es bis zu 2 % Alkohol enthalten; es fällt somit nicht immer in die Produktkategorie „alkoholfrei“. Malztrunk, Malzgetränk und Malzdrink hingegen sind häufig „alkoholfrei“ (<0,5 % Alkohol). Sie schmecken malzig-karamellig-süß.

Malzgetränke gelten als Energielieferant, vor allem für Sportler, körperlich Arbeitende oder Schwangere. Die besagte Energie kommt aus dem in der Regel hohen Zuckergehalt. Denn je nach Hersteller kann eine Halbliterflasche bis zu 50 Gramm Zucker enthalten, was je nach Alter und Konstitution schon fast der maximal empfohlenen Tagesdosis an Zucker entspricht. Zu viel Zucker fördert Übergewicht, Diabetes Typ-2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Karies. Und mit dem hohen Zuckergehalt geht eine hohe Kaloriendichte einher, bis zu 50 kcal/100 ml.

Etwas spricht aber auch für den Malztrunk: Er beinhaltet mit Vitamin B2 und B6 wichtige Vitamine. B2 ist wichtig für den Stoffwechsel, die Energieproduktion und die Entgiftung, B6 für eine normale Funktion des Nervensystems und Verringerung von Ermüdungserscheinungen. Das enthaltene Magnesium ist gut für Herz, Muskeln und Nerven; Kalium für die Muskel- und Nervenfunktion und einen regulierten Blutdruck. 

Aufgrund des Vitamin- und Nährstoffgehalts hält sich in der breiten Öffentlichkeit die Empfehlung, während der Schwangerschaft regelmäßig Malzgetränke zu trinken. Aber auch hier gilt: Zu viel Zucker kann zu einer ungewollten Gewichtszunahme oder Schwangerschaftsdiabetes führen. 

Und obwohl ein Malztrunk mit einem Alkoholgehalt von unter 0,5 Prozent laut Gesetzgebung „alkoholfrei“ ist, enthält er Restalkohol. Dies ist von Schwangeren zu bedenken, gerade wenn mehrere derartige Getränke an einem Tag getrunken werden – dann kann sich der Alkoholgehalt zu einer potenziell für das Ungeborene riskanten Menge aufaddieren. In der Schwangerschaft sollten Sie deshalb auf Produkte zurückgreifen, die 0,0 % Alkohol enthalten und als „ohne Alkohol“ deklariert sind.

Übrigens: Bei ehemaligen Alkoholikern kann der Genuss von biergeschmackähnlichen Getränken unerwünschte Reize auslösen. Deshalb sollten sie auch um Malzgetränke lieber einen Bogen machen. Das gilt auch für Kinder, die weder mit dem Restalkohol eines „alkoholfreien“ Getränks noch mit dem bierähnlichen Geschmack konfrontiert werden sollten. 

Fazit: Malzbier kann in Momenten besonderer Bedarfe eine gute Energie- und Nährstoffquelle sein. Aufgrund des hohen Zuckergehalts sollte es jedoch nicht dauerhaft konsumiert werden – und von bestimmten Zielgruppen besser gar nicht.

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