Wer übergewichtig ist, dem drohen chronische Erkrankungen. Die gute Nachricht: Die Zahl adipöser Menschen ist in Deutschland leicht gesunken, es sind aber immer noch zu viele. Wir erklären, was es mit Übergewicht und Adipositas auf sich hat.
Übergewicht und Adipositas sind nicht dasselbe. Übergewicht bedeutet, dass der Betroffene über seinem Normalgewicht liegt. Es handelt sich dabei um den Übergang vom Normalgewicht zur Adipositas. Der Begriff Adipositas bedeutet, dass jemand sehr starkes Übergewicht und dadurch einen krankhaft erhöhten Körperfettanteil hat. Daher wird Adipositas auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt.
Es ist genau festgelegt, ab wann jemand Übergewicht hat oder sogar unter Adipositas leidet. Zur Definition dient der so genannte Body-Mass-Index (BMI). Diese Kennzahl für die Körpermasse ergibt sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm, geteilt durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat. Ein BMI ab 25 kg/m2 gilt per Definition als Übergewicht, ein BMI von 30 kg/m2 und höher als Adipositas.
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Schwacher Trost für die Deutschen – in anderen Nationen sieht die Situation nicht besser aus. Emmanuela Gakidou von der University of Washington und ihre Kollegen haben die Daten zu Übergewicht und Fettleibigkeit aus 188 Ländern zusammengetragen. Das Ergebnis ist alarmierend: Wogen 1980 noch 857 Millionen Menschen weltweit zu viel, waren es 2013 bereits 2,1 Milliarden. 671 Millionen Menschen wurden sogar als fettleibig eingestuft. Mehr als die Hälfte der besonders stark übergewichtigen Menschen weltweit lebt in zehn Ländern. Dazu gehören USA, China, Indien und auch Deutschland.
In Deutschland sind mehr als die Hälfte aller Männer (60,5 Prozent) und fast die Hälfte der Frauen (46,6 Prozent) nach eigenen Angaben übergewichtig. Fast ein Fünftel (19 Prozent) aller Erwachsenen ist sogar stark übergewichtig, also adipös bzw. fettleibig. Diese Zahlen ermittelt das Robert-Koch-Institut (RKI) im Rahmen eines regelmäßigen Gesundheitsmonitorings.
Wer längere Zeit zu viel Gewicht mit sich herum trägt, provoziert mit der Zeit gesundheitliche Begleiterscheinungen und Stoffwechselkomplikationen. Dazu gehören unter anderem:
Hinzu kommen psychische Belastungen durch gesellschaftliche Ausgrenzung, herabwürdigende Äußerungen von Mitmenschen oder eingeschränkte Teilhabe aufgrund der Körperfülle.
Eine in den USA durchgeführte Langzeitstudie hatte zwischen 1967 und 1973 rund 30.000 Probanden im Alter von 40 Jahren untersucht. Darunter waren rund 40 Prozent übergewichtig und 12 Prozent adipös. Als die Probanden 65 Jahre und älter waren, zeigte sich bei den Übergewichtigen und adipösen Personen eine deutlich erhöhte Zahl krankheitsbelasteter Jahre. Vor allem bei den Adipösen war die Lebenszeit verkürzt. Sie betrug im Schnitt 80,8 Jahre im Vergleich zu 82,3 Jahren bei Normalgewichtigen. Sprich: Wer im mittleren Lebensalter übergewichtig oder adipös ist, stellt damit negative Weichen für seine künftige gesundheitliche Entwicklung.
Die sozialen und wirtschaftlichen Kosten, die durch falsche Ernährung entstehen – durch Übergewicht ebenso wie durch Mangelernährung – belaufen sich nach Angaben der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft auf dreieinhalb Billionen Dollar pro Jahr.
Letzte Änderung: 12.04.2023
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