Coxarthrose, Rhizarthrose oder Gonarthrose – fast jeder über 40 Jahre hat erste Abnutzungserscheinungen an den Gelenken. Vor allem Hüfte, Sattelgelenk der Hand und Knie sind betroffen. Die Schädigung von Gelenkknorpel kann nicht rückgängig gemacht werden. Doch frühzeitig erkannt gibt es einige Möglichkeiten, um gegenzusteuern.
Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Arthrose ist eine Verschleißerkrankung der Gelenke. Sie ist die häufigste Gelenkerkrankung überhaupt. Arthrose entsteht, wenn der Knorpel im Gelenk an Elastizität verliert und sich mit der Zeit abnutzt. Je stärker der Gelenkknorpel beschädigt oder abgerieben ist, desto mehr werden auch die am Gelenk angrenzenden Knochen in Mitleidenschaft gezogen. Sie verhärten sich und reiben aufeinander. Und das tut weh.
In Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Arthrose-Hilfe etwa fünf Millionen Frauen und Männer unter Beschwerden, die durch Arthrose verursacht werden. Zwei Millionen haben dadurch täglich Schmerzen, vor allem an Gelenken der Hände, Knie und Hüften. Aber auch andere Gelenke können betroffen sein – auch gleichzeitig und an mehreren Stellen im Körper.
Der menschliche Körper hat mehr als hundert Gelenke. Arthrose kann überall dort entstehen, wo ein Gelenkknorpel vorhanden ist.
Während sich eine Arthrose in fortgeschrittenem Stadium schmerzhaft bemerkbar macht, bleibt sie ganz am Anfang meist unentdeckt. Oft treten die Symptome zu Beginn nur gelegentlich auf, beispielsweise nach längeren Gehstrecken oder Sport.
Daher ist es ratsam, bei ersten Anzeichen von Gelenkbeschwerden wie beispielsweise Spannungsgefühlen oder steifen Gelenken mit dem Arzt zu sprechen. Nur er kann sicher abklären, ob tatsächlich eine Arthrose oder andere Ursachen für die Beschwerden vorliegen.
Die ersten Anzeichen für eine Hüftgelenksarthrose sind:
Zunächst treten Schmerzen im Knie phasenweise nach Belastung oder nach längerer Ruhephase auf. Je weiter die Krankheit fortschreitet, umso kürzer werden die schmerzfreien Zeiträume und intensiver der Schmerz. Die Symptome:
Die Symptome in den Händen oder Fingergelenken zeigen sich mit:
Die Ursachen von Arthrose sind vielfältig und komplex. Da der Ausgangspunkt einer Arthrose immer ein Knorpelschaden ist, können alle Faktoren, die den Gelenkknorpel schädigen, als Auslöser einer Arthrose betrachtet werden.
Hüftgelenksarthrose wird in den meisten Fällen durch belastungsbedingten Verschleiß verursacht. Die Folge: Die elastische Knorpelschicht, die das gesunde Hüftgelenk, den Hüftkopf und die Hüftpfanne überzieht, ist beschädigt. So reiben im schlimmsten Fall bei jeder Bewegung die Knochen ohne Puffer direkt aufeinander – und das verursacht Schmerzen. Dies tritt vor allem bei Älteren auf, etwa ab dem 55. Lebensjahr. Es gibt aber noch andere Ursachen, die zu einer Coxarthrose führen können oder durch die sie begünstigt werden. Zu diesen zählen etwa angeborene Fehlstellungen wie die Hüftdysplasie, Verletzungen oder Rheuma. Es kann daher auch jüngere Menschen treffen.
Neben dem Lebensalter gibt es weitere Faktoren, die eine Arthrose im Knie fördern. Dazu zählen Fehlstellungen der Gelenke wie O- oder X-Beine, die einseitige Belastungen in den Gelenken verursachen. Bei Übergewicht wird der Druck auf die Kniegelenke mitunter so groß, dass das Knorpelgewebe beschädigt wird. Das Gleiche kann bei einseitigen Belastungen im Beruf passieren, wenn zum Beispiel viel im Hocken oder auf den Knien gearbeitet wird. Auch nach Verletzungen, etwa einem Bänderriss, steigt das Risiko für Arthrose, wenn das Gelenk nicht mehr exakt in seiner ursprünglichen Position geführt wird. Das ist ebenso häufig der Fall, wenn die Muskulatur nicht stark genug ausgebildet ist.
Hier lassen sich meist keine bestimmten Ursachen festmachen. Man geht davon aus, dass bestimmte Faktoren wie beispielsweise familiäre Vorbelastung oder auch Hormone (Wechseljahre bei Frauen) eine Rolle spielen. Auch eine langdauernde Überbelastung fördert den Knorpelverschleiß in Fingern und Handgelenk.
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Zunächst nimmt der Arzt eine körperliche Untersuchung vor und befragt die Betroffenen nach den Symptomen. Zur weiteren Abklärung kommen verschiedene bildgebende Untersuchungsverfahren infrage:
Mit diesem Verfahren können Knochenunregelmäßigkeiten, Beschädigungen eines Gelenks und eine Verschmälerung des Gelenkspalts sichtbar gemacht werden. Dies kann Hinweise auf Knorpelabrieb geben. Mehrere Röntgenaufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven liefern einen dreidimensionalen Eindruck.
Ultraschall kann als Ergänzung zum Röntgen zum Einsatz kommen. Im Ultraschallbild wird das Bindegewebe rund um das Gelenk sichtbar sowie kleine Ergüsse als Zeichen einer Überbelastung.
Wenn ein einfaches Röntgenbild nicht ausreicht, kann bei speziellen Fragestellungen eine CT sinnvoll sein. Die Röntgenbilder aus verschiedenen Richtungen können Veränderungen an Knochen und Gelenken aufspüren.
Eine MRT ist nur in Ausnahmefällen erforderlich, beispielsweise wenn sich durch die Röntgenaufnahmen der Verdacht auf eine Arthrose nicht eindeutig bestätigen lässt. Der Zustand von Sehnen, Bändern, Muskeln und Nerven wird sichtbar.
Die Gelenkspiegelung ermöglicht es dem Arzt, direkt in das Gelenk zu schauen. Über einen kleinen Schnitt in die Haut lassen sich Instrumente, Lichtquelle und Minikamera ins Gelenk einführen.
Letzte Änderung: 08.06.2021
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