Was bringen Kompressionsstrümpfe beim Joggen?

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Medizinische Kompressionsstrümpfe sind spezielle Strümpfe, die Druck auf die Venen ausüben und so den Blutfluss in den Beinen und zurück zum Herzen unterstützen. Das reduziert das Risiko von Blutgerinnseln, Blutstauungen, Schwellungen und Thrombosen. Sie finden oft bei Venenerkrankungen, nach Operationen oder während der Schwangerschaft Verwendung.

Viele Läufer nutzen Kompressionsstrümpfe auch beim Joggen. Weil sich die Arterien durch das Tragen der Strümpfe weiten, werden die Muskeln in den Beinen angeblich besser mit Sauerstoff versorgt. Diese ziehen sich beim Laufen permanent zusammen, um die erschütterungsbedingten Vibrationen auszugleichen. Kompressionsstrümpfe sollen diese Vibrationen reduzieren, was wiederum die Muskelermüdung verringert. 

Jogger versprechen sich davon eine bessere Ausdauer und eine höhere Leistungsfähigkeit. Es heißt, besonders bei längeren Läufen oder nach dem Training trügen Kompressionsstrümpfe dazu bei, die Regeneration zu beschleunigen – und den Muskelkater zu verringern.

Tatsächlich gibt es aber keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass die Strümpfe die sportliche Leistung verbessern. Studien haben herausgefunden: Der Druck reduziert beim Laufen durchaus die Vibrationen, das hat aber keinen messbaren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Muskeln. Jedoch deutet bisher auch nichts darauf hin, dass es schlecht ist, beim Laufen Kompressionsstrümpfe zu tragen. Wer sie beim Training als angenehm empfindet, sollte sie weiter nutzen. Die Strümpfe müssen aber unbedingt die richtige Größe haben und individuell angepasst sein. Dafür lassen Sie sich am besten in einem Fachhandel beraten.

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