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Sind Myome gefährlich?

Frage der WocheLesezeit: 2:00 min.
Arzt tastet den Bauch einer Frau ab

Bildnachweis: © istockphoto.com / Henadzi Pechan

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Sind Myome gefährlich?

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Wibke Fishman

Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fach­kranken­schwester für Psychia­trie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Myome sind gutartige Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter, dem Myometrium. Sie kommen bei 15 bis 25 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter vor und sind damit die häufigsten gutartigen Tumoren des weiblichen Genitaltrakts.

Doch auch wenn Myome gutartig sind, können sie eine Reihe von Beschwerden hervorrufen. Die Beschwerden hängen häufig von Lage und Anzahl der Myome ab. So kann die Regelblutung verstärkt werden (Hypermenorrhöe) und länger andauern als üblich (Menorrhagie). Außerdem können Myome Zwischenblutungen (Metorrhagie) auslösen. Bei all diesen möglichen Blutungsstörungen kommt es häufig zu starken Schmerzen, die von Unterleibskrämpfen begleitet werden.
Durch diese verstärkte oder verlängerte Regelblutung kann es zu einer Blutarmut (Anämie) kommen, die mit Eisenmangel einhergeht. Damit verbundene Symptome sind eine geringe Belastbarkeit, erhöhte Pulsfrequenz, Luftnot bei körperlicher Anstrengung, Schwindel und Konzentrationsstörungen.

Seltenere Symptome bei Myomen sind ein Fremdkörpergefühl im Unterleib, Schmerzen in der Nierengegend, den Beinen und im Rückenbereich sowie verstärkter Harndrang.
Bei etwa einem Viertel der Frauen, die Myome haben, bleiben Beschwerden jedoch aus. Häufig werden die Tumoren als Zufallsbefunde bei Vorsorgeuntersuchungen diagnostiziert.

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Gefahren während der Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft können Myome, je nach Lage in der Gebärmutter, auch gefährlich werden. Aufgrund der hormonellen Veränderungen wachsen sie in dieser Zeit oft schneller und können beispielsweise zu Eileiterschwangerschaften führen, den Geburtskanal blockieren oder vorzeitige Wehen auslösen. Es gibt Myome, die nur noch durch einen kleinen Stiel mit der Gebärmutter verbunden sind. Hier besteht die Gefahr, dass es zu einer Drehung der Nabelschnur um den Stiel kommt, was wiederum zu einer Minderdurchblutung führt. Die Folge sind nicht nur starke Schmerzen sondern im Ernstfall auch das Absterben von Zellen. Liegen Myome direkt vor den Eileitern, können sie darüber hinaus eine Befruchtung von Eizellen verhindern.

Wie entstehen Myome?

Eine eindeutige Erklärung für die Entstehung dieser gutartigen Tumoren gibt es bisher nicht. Experten gehen davon aus, dass Myome u. a. durch Vererbung auftreten können. So haben Töchter von Frauen, die selbst Myome haben oder hatten, eher welche als jene, deren Mütter frei von diesen Wucherungen sind. Bekannt ist, dass das Wachstum von Myomen hormonell gesteuert wird. So sorgt vor allem der weibliche Botenstoff Östrogen für die Stimulierung des Myomwachstums.


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Letzte Änderung: 18.05.2020