抹茶, so lautet das japanische Wort für Matcha und bedeutet gemahlener Tee. Das Pulver aus Grüntee soll gesund sein. Aber was kann das Trendgetränk wirklich? Stress reduzieren, vor freien Radikalen schützen, gegen Entzündungen wirken und für gesunde Arterien sorgen? Hilft es beim Abnehmen? Wir haben uns die Inhaltsstoffe angeschaut und sind den angeblichen Gesundheitswirkungen nachgegangen.
Diätassistentin und Ernährungsberaterin/DGE
Matcha ist wichtiger Bestandteil der japanischen Teezeremonie. Es ist ein zu Pulver zerstoßener Grüntee. Grüntee besteht aus den jungen Blättern der Teepflanze Camellia sinensis. Er wird im Gegensatz zu schwarzem Tee nicht fermentiert. Für Matcha-Grüntee sind nur voll beschattete Blätter vorgesehen. Die Teebauern decken einen Teil ihrer Grünteeblätter einige Wochen vor der Ernte mit Bambusmatten ab. Schattenblätter produzieren mehr Bitterstoffe und Chlorophyll als Blätter, die nicht abgedeckt werden. Das Chlorophyll verleiht Matcha seine giftgrüne Farbe.
Für Matcha-Grüntee werden nur die edelsten und zartesten Blattteile verwendet. Dafür entfernen die Teebauern in Handarbeit die Blattadern. Deshalb ist Matcha-Grüntee teurer als herkömmlicher Grüntee.
Grüntee enthält Catechine (Antioxidantien) sowie Gerbstoffe, Mineralstoffe, Carotine und die Vitamine A, B, C und E und Koffein. Im Vergleich zu schwarzem Tee findet man mehr Polyphenole, aber weniger Aromastoffe, da keine Fermentierung stattfindet.
Matcha wird durch das Lebensmittelrecht nicht als eigenständiges Lebensmittel geschützt. Es ist nicht wirklich klar, was ihn von normalem grünen Tee unterscheidet – abgesehen von dem höheren Chlorophyll-Anteil.
In Japan wird Grüntee hauptsächlich als Getränk betrachtet. Er bildet den Mittelpunkt der traditionellen meditativen Teezeremonie. Bei uns im Westen gilt er darüber hinaus als gesundheitsfördernd.
Für die vielerorts angepriesene präventive oder sogar heilende Wirkung von Matcha fehle es jedoch an wissenschaftlich fundierten oder eindeutigen Beweisen, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wenn man Matchapulver einer Analyse im Labor unterzieht, dann finden sich folgende Wirkstoffe:
Matchatee enthält Aminosäuren, beispielsweise L-Theanin, das für Entspannung und Stressreduktion sorgen soll und gleichzeitig die Aufmerksamkeitsfähigkeit zu erhöhen vermag. L-Theanin mildert die Wirkung von Koffein ab und soll hohen Blutdruck senken.
Untersuchungen haben gezeigt: InMatchatee stecken wertvolle Antioxidantien (Catechine) wie beispielsweise EGCG (Epigallocatechingallat). Diese Stoffe können den Körper vor freien Radikalen schützen, gegen Entzündungen wirken und für gesunde Arterien sorgen, indem sie Cholesterin im Blut senken. Matcha wird sogar nachgesagt, er könne vor Krebs schützen. Zumindest gibt es vereinzelte Studien wie die der Universität von Colorado, die das für möglich halten.
Matcha enthält Mineralien wie Kalzium und Kalium sowie Eisen. Sie regulieren den Blutdruck und werden fürs Zellwachstum gebraucht. Eisen bindet Sauerstoff im Blut.
Gerbstoffe sind im grünen Tee in größerer Menge vorhanden als in der schwarzen Variante. Sie können die Aufnahme von Wirkstoffen wie beispielsweise trizyklischen Antidepressiva oder Neuroleptika hemmen.
Schwarzer und grüner Tee enthalten Koffein. Die Koffeinmenge ist bei Matcha vergleichbar höher, weil die Blätter zerrieben werden. So nimmt man nicht nur den Auszug, sondern das gesamte Blatt beim Trinken auf. Das Koffein in Matcha wirkt anders als beispielsweise in Kaffee, weil es an die Gerbstoffe im Tee gebunden ist. Dadurch wird es nicht im Magen, sondern erst im Darm aufgenommen. So wirkt es zeitverzögert und über einen längeren Zeitraum.
Oftmals wird Matchatee mit einen Gesundheitsversprechen beworben. So soll er beispielsweise das Sättigungsgefühl positiv beeinflussen. Doch es kann nicht belegt werden, welche Substanzen diese Wirkung hervorrufen sollen, so Verbraucherschützer. Bestenfalls könne man dem enthaltenen Koffein nachsagen, dass es den Stoffwechsel ein wenig anrege, aber zum tatsächlichen Abnehmen reiche das nicht aus.
Matcha hat einen bitteren, feinherben bis erdigen Geschmack. Entweder man mag ihn oder hasst ihn. Also am besten einfach mal ausprobieren. Mit Zucker lässt sich das Bittere abschwächen und es ergibt sich eine reizvolle Kombi für Nachtisch, Smoothies und Eis. Auch herzhafte Gerichte lassen sich exotisch aufpeppen, indem man Matcha in die Soße einrührt.
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Matchatee darf – wie anderer Grüntee auch – nicht zu heiß aufgegossen werden. Denn die gesunden Inhaltsstoffe sind nicht alle hitzestabil. Also das Wasser besser nur auf 80 °C erhitzen und zwei bis drei Minuten ziehen lassen. Die Teeblätter können dreimal aufgegossen werden. Der erste Aufguss ist der aromatischste und enthält viele Bitterstoffe.
Traditionell wird der Tee mithilfe eines Bambus-Besens, dem Chasen, schaumig aufgeschlagen. Die traditionelle Matcha-Schale wird auch Chawan genannt.
Für unser Rezept braucht es viel Zucker und Sahne. Zucker und Fett sorgen dafür, dass sich eine cremige Masse bildet und nicht zu große Eiskristalle entstehen. Es handelt sich also um ein Sahneeis und nicht um ein Diätrezept. Daher besser nur kleine Mengen genießen. Wer Kalorien sparen will, kann zum Beispiel die Sahne durch Magerquark oder Joghurt ersetzen. Mit weniger Zucker kommt auch die Nicecream-Variante mit gefrorenen Bananen aus. Hier finden Sie noch mehr Tipps für selbst gemachtes Eis.
Matcha in die gekühlte Sahne einrühren. Zucker und Milch nach und nach zugeben und auf höchster Stufe weiterrühren, bis die Masse steif wird. Am Schluss die Schokolade darunterheben. In einem flachen Gefäß glatt streichen und ins Gefrierfach stellen.
Letzte Änderung: 26.07.2021
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