Diagnose: Krebs. Wie erklärt man einem Kind, was diese Krankheit ist und was man gegen sie tun kann? In dem Buch „Expedition Krebs“ wagt sich Samuel Horn an diese schwierige Aufgabe. Wir haben mit dem Autor über das etwas andere Kinderbuch gesprochen.
Autor des Buches „Expedition Krebs“
Herr Horn, sagen Sie uns kurz und knapp: Worum geht es in Ihrem Buch?
Es geht um eine Gruppe von Kindern, die im Körper ihres Freundes die Krankheit Krebs erkunden. Sie stehen im Kontakt zu dem behandelnden Arzt und entdecken im Laufe einer abenteuerlichen Reise durch den Körper die gängigen Behandlungsmethoden. Die Kinder lernen das Immunsystem kennen und erfahren wie aus einer gesunden Zelle ein Tumor wird und was man gegen diesen medizinisch tun kann.
Karzinome sind kein typisches Thema für ein Kinderbuch. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, „Expedition Krebs“ zu schreiben?
Das Buch resultiert aus einer Vorlesungsreihe der Kinder-Uni Köln. Dabei entstand auch ein Theaterstück von und mit Kindern. Sein humoristischer Ansatz kam bei dem jungen Publikum sehr gut an. So entstand die Idee, das Thema auf eine leichte Herangehensweise einem breiten Publikum zu präsentieren. Ich wurde als Autor empfohlen und habe im Austausch mit den Kindern der Theatergruppe das Buch entwickelt.
An welche Leser richtet es sich in erster Linie?
Es richtet sich an Eltern und Kinder, die von der Krankheit betroffen sind und einen akuten Erklärungsbedarf haben. Das bisherige Angebot zum Thema Krebserkrankung beschäftigt sich überwiegend mit dem Tod und der damit einhergehenden Trauerverarbeitung. Wir haben uns bewusst für die erzählende Sachbuch-Form entschieden.
Worin bestand die größte Herausforderung für Sie als Autor?
Zunächst waren wir nicht sicher, ob wir das Thema in eine Abenteuergeschichte kleiden können. Doch das Feedback war von Anfang an überragend. Gerade betroffene Eltern und Kinder haben uns darin sehr bestärkt, ein aufklärendes Buch zu schreiben, das den Tumor und die Behandlung als ein spannendes Abenteuer zeigt.
In Ihrer Geschichte besiegen die Kinder gemeinsam den Krebs. Im wirklichen Leben gibt es manchmal kein Happy-End.
Ja, dessen sind wir uns bewusst. Dann hilft auch keine Sachkenntnis mehr, um zu verstehen, warum ein geliebter Mensch gehen muss. Es wäre naiv zu denken, das Buch könnte alles erklären. Wir konzentrieren uns auf Krebserkrankungen, die gut bekämpfbar und heilbar sind. Da liegt es nahe, ein kindgerechtes Buch zur Hand zu haben, das erst einmal den Vorgang erklärt.
Aus Ihrer Erfahrung: Wie erklärt man einem Kind am besten, dass Mama oder Papa an Krebs erkrankt sind?
Soweit ich diese furchtbare Situation kenne, nämlich nur aus Berichten, glaube ich, dass es das ideale Gespräch nicht gibt. Insofern muss man sich keine Vorwürfe machen. Manche Kinder wollen sofort alles wissen, andere begnügen sich mit Häppchen, manchmal weiß man gar nicht, ob sie die Tragweite überhaupt schon verstehen können. Wichtig ist meines Erachtens, dass man nicht allein sein muss mit dieser Aufgabe. Zumal man ja auch selbst noch unter Schock steht. Im Zweifelsfall würde ich mir immer Hilfe suchen, und zwar persönlich: bei Betroffenen, die die Erfahrung schon gemacht haben, oder bei meinen Ärzten, denn sie kennen die Frage: ‚Wie soll ich das denn meinen Kindern beibringen?‘ Wenn die Nachricht einmal übermittelt ist, hilft unser Buch zu erklären, wie die Krankheit überhaupt funktioniert.
Was möchten Sie mit Ihrem Buch vermitteln?
Ich hoffe, dass es den Krebs für Kinder zugänglicher und verständlicher macht. Wir bekommen derzeit viel positives Feedback von betroffenen Eltern aber auch von Pädagogen und Schulen, wo das Thema durch unser Buch Einzug hält. Das ist die größte Bestätigung für das Buch.
AOK-Patientenbegleitung
Unterstützung für Krebspatienten.
Samuel Horn und Robert Panthera Krause, atp Verlag, 2014
Letzte Änderung: 01.09.2014
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