Im Sommer sind die Tage lang und die Nächte heiß – das wirkt sich auf den Schlaf aus. Wir schwitzen, wälzen uns hin und her und starren an die dunkle Decke. Die besten Schlaftipps für den Sommer für Erwachsene, Kinder und Babys.
Schlafexperte und Schlafcoach
Gesunder Schlaf wird oft unterschätzt und rückt erst dann in den Fokus, wenn er nicht funktioniert. Dabei ist guter Schlaf wichtig für Körper, Geist und Seele. Schlafen wir schlecht, kann unser Gehirn nicht richtig regenerieren. Die Folge: Wir sind unfokussiert, schneller gereizt und unser Immunsystem ist angreifbarer. Doch gerade im Sommer fällt das Schlafen oft schwer.
Viele glauben, dass wir im Sommer weniger Schlaf brauchen als im Winter. „Es gibt Untersuchungen, die diese Überlegung bestätigen, allerdings kann man das nicht generalisieren“, sagt Markus Kamps, Schlafexperte und Schlafcoach. „Es kommt auch im Sommer vielmehr auf den Schlaftyp an – also ob man eine Lerche oder eine Eule ist.“ Im Sommer hören wir allerdings weniger genau auf unsere innere Uhr und gehen meist später ins Bett. Denn Sonnenlicht stört die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Hinzu kommen hohe Temperaturen, quälende Mücken und Lärm durch offene Fenster. Die gute Nachricht: Viele Menschen sind im Sommer grundsätzlich besser drauf – und wem es insgesamt gut geht, der schläft auch besser.
„Ein guter Nachtschlaf wird schon tagsüber vorbereitet – das gilt im Sommer umso mehr“, weiß Kamps. Doch was tun bei Hitze? Mit diesen Tricks bleiben Sie auch in heißen Sommernächten cool:
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Generell ist übermäßige Hitze immer eine Belastung für den Kreislauf. Das gilt für Erwachsene, noch mehr aber für kleine Kinder und Babys, die sich nicht selbst helfen können, wenn sie überhitzen. Hinzu kommt, dass Neugeborene ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren können. Generell ist eine Überwärmung gefährlicher als eine Unterkühlung. Die optimale Raumtemperatur fürs Schlafen liegt bei etwa 16 bis 18 Grad Celsius. Ziehen Sie Ihrem Kind deshalb grundsätzlich nicht zu viel oder zu dicke Kleidung an.
Eltern haben oft Sorge, dass ihr Kind friert, und tendieren dazu, es zu warm anzuziehen. Um herauszufinden, ob Ihrem Kind zu warm ist, eignet sich der klassische Nackentest: Fühlen Sie den Nacken Ihres Babys – er sollte warm, aber nicht verschwitzt sein. Hände und Füße sind bei Babys übrigens oft kühl, ohne dass es ihnen insgesamt zu kalt wäre.
Was für Erwachsene gilt, gilt auch für Babys und Kinder. Dunkeln Sie das Schlafzimmer tagsüber ab und lüften Sie nur morgens und vor dem Zubettgehen oder kühlen Sie den Raum mit einem Ventilator herunter. Beim Schlafen sollte er allerdings ausgeschaltet bleiben, damit keine Zugluft entsteht.
Was zieht man Babys zum Schlafen an? Je weniger, desto besser! Im Sommer reicht meist ein dünner Strampler, ein kurzärmliger Body oder sogar nur Unterhemd und Windel. Verzichten Sie auf Kunstfasern und wählen Sie stattdessen atmungsaktive Materialien wie Baumwolle oder Naturseide. Ziehen Sie Ihrem Baby keine Mütze an, so kann es überschüssige Wärme über den Kopf abgeben.
Babys sollten generell keine überflüssigen Decken, Stillkissen und Kuscheltiere im Kinderbett haben, im Sommer umso mehr, damit die Luft besser zirkulieren kann. Ein Schlafsack ist nun meist auch nicht nötig, falls doch, gibt es spezielle leichte Sommerschlafsäcke für Babys.
Beobachten Sie Ihr Kind besonders gut, wenn es bei Hitze im Kinderwagen einschläft, dort wird es häufig schneller warm und stickig. Achtung: Lassen Sie Ihr Baby niemals unbeobachtet im Auto schlafen. Die hohen Temperaturen in einem geparkten Auto werden schnell zur Lebensgefahr!
Schaffen Sie es nicht, Ihr Schlafzimmer auf eine angenehme Schlaftemperatur abzukühlen? Dann ziehen Sie während der heißen Nächte in ein anderes Zimmer – oder ganz nach draußen. Einige Menschen schwärmen geradezu davon, im Sommer auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten zu schlafen. „Wenn wir draußen schlafen, wird unser Urinstinkt wachgerufen, wir orientieren uns eher an der inneren Uhr und viele finden das Schlafen in der Natur beruhigend. Doch wir sind draußen auch stärker Lärm und Lichtquellen sowie Mücken und anderem Getier ausgesetzt. Außerdem schlafen wir meist unbequemer, darunter leidet dann vor allem der Rücken“, sagt Schlafcoach Markus Kamps. Ausprobieren lohnt sich aber auf jeden Fall! Machen Sie es sich so gemütlich wie möglich und installieren Sie, wenn möglich, ein Moskitonetz. Legen Sie sich darüber hinaus eine Reservedecke neben Ihre Schlafstätte, denn besonders in den frühen Morgenstunden wird es draußen richtig kühl. Wer empfindlich auf Zugluft reagiert, sollte sich am besten ein leichtes Halstuch umbinden. Und jetzt: Gute Nacht!
Markus Kamps unterstützt als Schlafcoach Menschen und Organisationen durch Vorträge, Seminare und Workshops auf dem Weg zu einem gesunden Schlaf.
Letzte Änderung: 03.08.2022
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