Ein Glaukom ist eine meist chronische, langsam voranschreitende Erkrankung, bei der Teile des Sehnervs absterben. Oft wird begleitend ein erhöhter Augeninnendruck festgestellt. Unbehandelt kann ein Glaukom bis zur Erblindung führen. Es gibt allerdings wirksame Medikamente.
Fachärztin für Augenheilkunde
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Ein Glaukom macht sich oft zunächst kaum bemerkbar. Häufig wird es im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung oder zufällig festgestellt. Wenn Betroffene selbst etwas bemerken, ist das Glaukom meist schon weiter fortgeschritten und die Sehleistung hat sich bereits verschlechtert. Symptome sind zum Beispiel kontrastarmes, verschleiertes Sehen oder ein eingeschränktes Gesichtsfeld.
Es gibt ganz unterschiedliche Formen eines Glaukoms – so unterschiedlich sind auch die Ursachen. Bei allen kommt es jedoch zum Absterben von Nervenzellen. Der Sehnerv kann dann das Bild nicht mehr ans Gehirn weiterleiten. Häufig sind beide Augen zeitversetzt betroffen.
In den meisten Fällen haben Betroffene einen erhöhten Augeninnendruck. Für die Aufrechterhaltung des Augeninnendrucks ist das sogenannte Kammerwasser zuständig. Es versorgt das Auge außerdem mit Nährstoffen. Das Kammerwasser zirkuliert zwischen Hornhaut und Linse. Beim gesunden Auge kann es durch ein Kanalsystem im Kammerwinkel des Auges abfließen.
Bei den häufigsten Glaukom-Formen fließt das Kammerwasser nicht richtig ab. Das Wasser staut sich im Kammerwinkel zwischen Hornhaut und Iris. Dadurch steigt der Innendruck des Auges und drückt auf den Sehnerv. Das führt auf Dauer bei den Betroffenen zu den Sehstörungen.
Im schlimmsten Fall kann der Sehnerv so stark geschädigt werden, dass es zur Erblindung kommt.
In vielen Fällen gibt es neben dem erhöhten Augeninnendruck weitere Risikofaktoren, die die Entstehung eines Glaukoms begünstigen. Aber: Auch bei normalem Innendruck können Menschen ein Glaukom entwickeln, wenn die anderen Risikofaktoren vorliegen. Dazu zählen zum Beispiel:
Auch die ethnische Zugehörigkeit spielt eine Rolle: Für Mitteleuropäer ist das Risiko ein Glaukom zu entwickeln, geringer als für Dunkelhäutige.
Brillen und Kontaktlinsen
Das zahlt die AOK.
Ein Glaukom kann in den meisten Fällen gut mit Augentropfen behandelt werden. Sie senken den Augeninnendruck und können so das Fortschreiten des grünen Stars aufhalten oder zumindest verlangsamen.
Bei fast allen Glaukom-Formen ist auch eine Operation möglich. So kommt beispielsweise auch eine Laserbehandlung zur Drucksenkung infrage. Ob und welches operative Verfahren für Sie geeignet ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Augenarzt.
Bei Säuglingen mit angeborenem Glaukom wird die Behandlung individuell festgelegt.
Letzte Änderung: 23.10.2020
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