30 Grad im Schatten und 38 Grad auf dem Fieberthermometer: Die Sommergrippe kann jeden treffen und hat schon manchen Urlaub vermiest. Was sie von einer echten Grippe unterscheidet, wie Sie ihr vorbeugen – und was Sie bei einer Ansteckung gegen den Infekt tun können.
Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie, Master of Public Health
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Husten, Schnupfen, Heiserkeit – die Symptome der Sommergrippe ähneln einem grippalen Infekt, wie wir ihn im Winter kennen. Typisch sind außerdem verschleimte Atemwege und leichtes Fieber. Häufig kommen noch Kopf- und Gliederschmerzen hinzu. Manche Viren verursachen zusätzlich Bauchschmerzen, in härteren Fällen auch Durchfall.
Die Sommergrippe wird durch sogenannte Coxsackie-Viren verursacht. Infizierte Personen scheiden sie mit dem Stuhl aus und übertragen sie in der Regel mittels einer Schmierinfektion – also über die Hände weiter zum Mund oder über Gegenstände, wie zum Beispiel Türklinken, gemeinsam genutztes Geschirr oder auch Nahrungsmittel. Eine Ansteckung kann zudem auch über eine Tröpfcheninfektion erfolgen, etwa wenn wir niesen oder husten. Einmal infiziert, befallen die Viren bevorzugt die Schleimhäute von Nase, Mund und Hals, in manchen Fällen auch die Magen-Darm-Schleimhaut. Die Gefahr einer Ansteckung beginnt bereits zwei bis drei Tage vor Krankheitsausbruch und besteht, solange die Symptome andauern. Kinder stecken sich häufiger mit der Sommergrippe an als Erwachsene und insbesondere bei Neugeborenen kann der Infekt mit Komplikationen einhergehen.
Es gibt mehr als 100 verschiedene Virenarten, die grippale Infekte hervorrufen. Im Sommer sind andere Viren aktiv als im Winter. Die kälteliebenden Rhinoviren tauchen bevorzugt im Herbst, Winter und Frühjahr auf. Im Sommer sorgen eher Enteroviren, zu denen der für die Sommergrippe verantwortliche Coxsackie-Virus gehört, für einen Infekt.
Um einer Sommergrippe vorzubeugen, sollten Sie am besten gar nicht erst mit den Viren in Kontakt kommen. Hilfreich sind die bekannten Hygieneregeln: Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, lüften Sie geschlossene Räume regelmäßig, halten Sie den Mindestabstand zu anderen Personen ein und tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz.
Hat Sie die Sommergrippe doch erwischt, ist sie meist nach spätestens einer Woche vorüber. Antibiotika sind gegen Viren wirkungslos, deshalb kommt es vor allem auf Ihr Immunsystem an. So können Sie Ihren Körper unterstützen.
Kurz vor dem Urlaub steigt der Stresspegel an: Auf der Arbeit wollen wir noch möglichst viele Projekte abarbeiten, gleichzeitig müssen Koffer gepackt und die letzten Urlaubsvorbereitungen getroffen werden. Auch die Reise selbst ist oft anstrengend: Schlangestehen am Flughafen oder Stau auf den Autobahnen. Sind wir im Stress, läuft das Immunsystem auf Hochtouren. Beginnt der Urlaub, beginnen wir abzuschalten und zu entspannen. Das Immunsystem fährt wieder runter und dann heißt es: freie Bahn für Viren. Deshalb erwischt uns ein Infekt so häufig pünktlich zu Urlaubsbeginn.
Die Sommergrippe verdient ihren Namen eigentlich gar nicht: Sie ist zwar ebenso lästig, aber weniger gefährlich als eine echte Grippe. Mediziner sprechen daher auch von einem „sommergrippalen Infekt“. Die echte Grippe wird durch Influenza-Viren verursacht und kann im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich werden. Sie kommt meistens wie aus dem Nichts – mit plötzlichem hohen Fieber. Der grippale Infekt im Sommer kündigt sich oft schleichend an: mit einem leichten Halskratzen oder einer triefenden Nase. Außerdem sind die Sommergrippe-Viren unempfindlich gegenüber höheren Temperaturen. Klassische Grippe-Viren hingegen mögen das sommerliche Klima nicht und verbreiten sich deshalb eher im Herbst und im Winter.
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Medizinische Hilfe am Telefon.
Ob Sommergrippe oder Corona – das kann nur ein Corona-Test bestimmen. Das Fiese: Auch Corona-Viren befallen die Atemwege und können dort das schwere akute Atemwegssyndrom auslösen. Ein Symptom für eine Infektion mit dem Corona-Virus ist Fieber, allerdings eher selten so plötzlich und stark steigend wie bei einer echten Grippe. Weiterhin typisch für COVID-19: Halsschmerzen, trockener Husten und Kurzatmigkeit. Die aktuell vorherrschenden Corona-Virusvarianten führen eher seltener zu Geschmacks- oder Geruchsverlust.
Erkältung / grippaler Infekt | Grippe | COVID-19* | |
---|---|---|---|
Symptombeginn | schleichend | plötzlich | unterschiedlich |
Fieber | • | ••• | ••• |
Husten | • | ••• (eher trocken) | ••• (trocken) |
Schnupfen | ••• | •• | • |
Niesen | ••• | • | • |
Halsschmerzen | ••• | •• | ••• |
Müdigkeit | •• | ••• | ••• |
Gliederschmerzen | ••• | ••• | •• |
Kopfschmerzen | • | ••• | ••• |
Atembeschwerden/Kurzatmigkeit | - | • | •• |
Geschmacks- und Geruchsverlust | - | - | • |
Durchfall | - | •• | • |
••• häufig | •• manchmal | • selten | - nie
Achtung: Das sind lediglich Anhaltspunkte. Wenn Sie glauben, dass Sie sich mit Corona infiziert haben, kontaktieren Sie bitte telefonisch Ihren Hausarzt. Er wird mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen.
Letzte Änderung: 02.08.2022
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