Antibiotika helfen bei Erkältungen, man darf sie nicht zusammen mit Milch einnehmen und auch Alkohol ist während der Einnahme tabu – stimmt das oder nicht? Der Faktencheck Antibiotika verrät es Ihnen.
Das Wort „Antibiotikum“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „gegen das Leben“. Gemeint ist aber nicht das Leben des Patienten, sondern das des Krankheitserregers.
Im September 1928 entdeckte der Biologe Alexander Fleming durch einen Zufall das erste Antibiotikum Penicillin.
Fleming experimentierte mit Erregern von Lungenentzündungen – und vergaß die angelegte Kultur. Schimmel bildete sich. Fleming sah: Wo sich der Pilz ausgebreitet hatte, gingen die Bakterien ein.
Anfang der 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts ging Penicillin in Serie. Viele Menschen mit bakteriellen Infektionen können gerettet werden und müssen nicht mehr sterben.
Das Wort „Antibiotikum“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „gegen das Leben“. Gemeint ist aber nicht das Leben des Patienten, sondern das des Krankheitserregers.
Antibiotika wirken ausschließlich gegen Bakterien, nicht gegen Viren.
Es gibt verschiedene Antibiotika-Gruppen, die unterschiedlich wirken. Man unterscheidet grundsätzlich die bakteriostatische (bakterienreduzierende) und bakterizide (bakterienabtötende) Wirkung.
„Breitbandspektrum-Antibiotika“ sind Antibiotika, die in ihrer Wirkung ein breites Spektrum an Bakterien erfassen. Sie sollten mit Bedacht eingesetzt werden.
Experten warnen: Seit Jahren werden Millionen Packungen Antibiotika unnötigerweise verschrieben. Die Folge: gefährliche Antibiotika-Resistenzen.
Eine Antibiotika-Resistenz ist die Widerstandsfähigkeit von Bakterien gegen ein bestimmtes Antibiotikum. Sind die Bakterien resistent, bleibt eine Behandlung mit diesem Antibiotikum erfolglos.
Antibiotika greifen Bakterien an. Die meisten Erkältungen, wie auch die Grippe, werden jedoch durch Viren ausgelöst. Manchmal kommt es während der Erkältung zu einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien. Nur in diesem Fall kann die Einnahme eines Antibiotikums nötig werden.
Nicht immer. Aber in der Tat sind Durchfall und Scheidenpilz häufige Nebenwirkungen. Der Grund: Das Antibiotikum greift alle Bakterien an – auch die, die für eine gesunde Darm- und Scheidenflora notwendig sind.
Manche Antibiotika verringern die Bakterien, die in unserem Darm für die Verdauung zuständig sind. Es kommt zu Durchfall. In der Regel regeneriert sich die Darmflora jedoch nach kurzer Zeit wieder von selbst.
Wer nach der Antibiotika-Einnahme unter Durchfall leidet, kann seine Darmflora mit probiotischen Lebensmitteln stärken. In diesen steckt ein hoher Anteil an lebenden Bakterien, die sich dann wieder im Darm ansiedeln können. Zu den probiotischen Lebensmitteln zählen unter anderem: Buttermilch, Sauerkraut, Joghurt oder Kefir.
In der Apotheke gibt es auch sogenannte Probiotika zu kaufen. Das sind spezielle Produkte, die gezielt die Darmflora aufbauen sollen. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich jedoch nicht bewiesen. Für Kinder oder Patienten mit Immunschwäche sind sie gar nicht geeignet.
Nein. Bei einer Infektion arbeitet unser Immunsystem auf Hochtouren. Es muss gegen die Bakterien vorgehen, um sie zu zerstören. Antibiotika unterstützen dabei, indem sie ebenfalls die Bakterien bekämpfen.
Alkohol kann die Wirkung von Antibiotika ungünstig beeinflussen. Bei manchen Patienten wird der Alkohol langsamer abgebaut und verbleibt damit länger im Körper. Bei anderen werden die Antibiotika vorzeitig abgebaut und können ihre Wirkung nicht voll entfalten. Außerdem kämpft der Körper gegen einen Infekt – man sollte ihn nicht noch zusätzlich mit dem Abbau von Alkohol belasten.
Milchprodukte verhindern die Aufnahme mancher Antibiotika. Das liegt am darin enthaltenen Kalzium. So kann beispielsweise Doxycyclin mit dem Kalzium aus Milchprodukten Verbindungen eingehen, die verhindern, dass das Antibiotikum vollständig aufgenommen wird.
Je nach Antibiotikum sollten Sie daher ein bis zwei Stunden vor und nach der Einnahme keine Milchprodukte zu sich nehmen. Dazu gehören neben Milch vor allem Produkte wie Quark, Joghurt und Käse. Beachten Sie auch die Hinweise zur Einnahme im Beipackzettel.
Fragen zu Antibiotika?
AOK-Clarimedis hilft Ihnen weiter.
Bestimmte Antibiotika, wie die Gyrasehemmer, hemmen den Abbau des Koffeins, welches in Kaffee, Tee und Cola enthalten ist. Es kann zu Erregungszuständen, Herzrasen und Schlafstörungen kommen.
Grapefruitsaft kann die Wirkung und Aufnahme (Resorption) bestimmter Antibiotika beeinflussen. Das betrifft zum Beispiel die Gruppen der Makrolidantibiotika (z. B. Clarithromycin) und Gyrasehemmer (z. B. Ciprofloxacin).
Gleiche Zeitabstände bewirken, dass der Wirkstoffspiegel im Blut konstant bleibt. Nur so kann das Antibiotikum seine volle Wirkung entfalten und Krankheitserreger vollständig zerstören.
Ja. Ein Antibiotikum sollte immer so lange eingenommen werden, wie es der Arzt verschrieben hat. Bei einem vorzeitigen Abbruch werden nicht alle Bakterien abgetötet. Die noch vorhandenen können Resistenzen bilden.
Der Sommer geht, die Temperaturen sinken und die Nase fängt an zu laufen – Herbstzeit ist Erkältungszeit. Jetzt aber bitte nicht gleich zum Antibiotikum greifen. Die meisten Erkältungskrankheiten werden von Viren ausgelöst, Antibiotika wirken also nicht.
Vielmehr hilft:
Und muss bei einer bakteriellen Erkrankung doch einmal ein Antibiotikum eingenommen werden, dann ist es wichtig, sich genau an die Anweisung des behandelnden Arztes zu halten.
Ein Flyer mit allen Informationen zum Thema Antibiotika steht hier in Deutsch, Englisch und Türkisch zum Download bereit.
Letzte Änderung: 18.10.2021
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