Bei Kleinkindern verläuft Mumps, im Volksmund auch „Ziegenpeter“ genannt, häufig unbemerkt oder als Infektion der Atemwege. Mit steigendem Alter treten dagegen häufiger Komplikationen auf. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist Vorsicht geboten, für diese Altersgruppen kann die Virusinfektion einen schweren Krankheitsverlauf bedeuten.
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Mumps wird meist durch Tröpfcheninfektion oder direkten Speichelkontakt – etwa beim Küssen – übertragen. Erst nach circa zweieinhalb Wochen bricht die Krankheit aus. Ihr Kind bleibt bis zu neun Tage nach Beginn der typischen Schwellung der Ohrspeicheldrüse ansteckend.
Mumps tritt mit ganz unterschiedlichen Symptomen auf. Meist beginnt die Krankheit mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Nach ein bis zwei Tagen schwillt zunächst eine Ohrspeicheldrüse an. Ein bis zwei Tage später folgt oft die andere Seite und führt so zu den typischen „Hamsterbacken“. Auch andere Speicheldrüsen, wie die Bauchspeicheldrüse, können betroffen sein.
Bei Jungen während oder nach der Pubertät führt das Virus in etwa 30 Prozent der Fälle außerdem zu einer Hodenentzündung. Diese fängt circa eine Woche nach der Infektion an und kann, im schlimmsten Fall, bei beidseitiger Beteiligung zur Störung der Zeugungsfähigkeit führen. Bei Mädchen und Frauen kann es zu einer Entzündung der Eierstöcke kommen.
Mumps ist eine Viruserkrankung, gegen die es keine typischen Medikamente gibt. Je nach Schmerzen und Höhe des Fiebers können Ihrem Kind schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente helfen. Solange es Fieber hat, ist Bettruhe sinnvoll. Gegen die geschwollenen Backen helfen manchen Kindern warme Wickel. Andere empfinden dagegen kalte Quarkumschläge als angenehm.
Impfen schützt Sie und Ihre Familie
Fragen und Antworten zum Thema Impfen
Den besten Schutz gegen Mumps bietet Ihrem Kind eine Schutzimpfung. In Anlehnung an die Ständige Impfkommission sollte die erste Impfung im Alter von elf bis 14 Monaten, die zweite im Alter von 15 bis 23 Monaten erfolgen. Mumps wird in einer Dreifachimpfung zusammen mit Röteln und Masern geimpft.
Letzte Änderung: 31.01.2020
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