Niemand spricht die ganze Zeit perfekt – wir alle erleben Störungen in unserer Sprache. Bei Menschen, die stottern, sind diese Störungen schwerwiegender und treten häufiger auf. Allein in Deutschland stottern rund 830 000 Menschen. Bei einigen verschwindet das Stottern in der Kindheit, bei anderen bleibt es bis ins Erwachsenenalter bestehen. Lesen Sie hier, warum das so ist und wie sich Stottern möglichst früh erkennen und therapieren lässt.
Pressereferentin
Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. (BVSS)
Beim Stottern ist, allgemein gesprochen, der Redefluss beeinträchtigt. Eine genauere Beschreibung ist schwierig, weil es fast so viele Unterschiede wie Stotternde gibt. „In manchen Fällen werden Stotternde noch nicht einmal erkannt“, erklärt Ulrike Genglawski, Pressereferentin der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. „Betroffene sind oft geschickt darin, heikle Sprechsituation oder schwierige Laute zu umgehen. Das führt unter anderem dazu, dass selbst Menschen, die viel Zeit mit Stotternden verbringen wie zum Beispiel Erzieher, Lehrerinnen oder Kollegen oft gar nicht merken, dass jemand eigentlich stottert.“ Selbst für Eltern sei es nicht immer leicht einzuordnen, ob es sich bei den Sprechschwierigkeiten ihres Kindes wirklich um Stottern handelt oder nur um eine Phase des Spracherwerbs.
Bisher konnte die Forschung noch keinen eindeutigen, einzelnen Faktor herausfiltern, der für das Stottern verantwortlich ist. „Fachleute vermuten bei Stottern eine erbliche Veranlagung, die sich jederzeit Bahn brechen kann“, sagt Ulrike Genglawski. Eines, so die Kölnerin, könne man aber mit Sicherheit sagen: Extreme Schüchternheit oder gar schwere Traumata sind in der Regel keine Auslöser fürs Stottern. Zwar kann es bei Erwachsenen nach schweren traumatischen Ereignissen zu Sprachblockaden kommen, doch das ist sehr selten der Fall. „Und schüchtern sind stotternde Kinder meist, weil das Stottern in unserer Gesellschaft noch immer sehr schambehaftet ist.“ Es ist wichtig zu wissen:
Sprech- und Sprachtherapie
Hilfe für Kinder und ihre Familien.
In der Regel beginnen Kinder zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr zu stottern. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. „Es ist allerdings oft schwer zu erkennen, ob es sich um für dieses Alter ganz normale Abläufe im Spracherwerb handelt oder ob ein Stottern beginnt.“ Genglawski rät Eltern deshalb zuallererst zu Geduld. „Je ruhiger wir auf das Stottern einer anderen Person reagieren, desto weniger verunsichern wir sie. Gerade bei Kindern ist es wichtig, dass sie zuerst einmal eine positive Grundhaltung zu ihren Fähigkeiten entwickeln.“ Sicher und selbstbewusst zu reden, auch wenn es manchmal hakt, gehört dazu. Auch wenn bei vielen die Sprechstörung von selbst wieder weggeht, kann man nicht voraussagen, bei wem das der Fall sein wird und wann.
Wer sich unsicher ist und einen Leidensdruck bei seinem Kind spürt, weil es vielleicht unsicher wirkt oder sich sogar für sein Sprechen schämt, sollte seine Kinderärztin, Erzieher, Lehrerinnen oder Vereine wie die Bundesvereinigung Stottern und Selbsthilfe e.V. ansprechen. Ein professioneller Blick kann manchmal schnell Licht ins Dunkel bringen und den Weg für eine passende Therapie öffnen.
Diese Anhaltspunkte können betroffenen Eltern helfen, bei ihrem Kind eine Sprachstörung festzustellen. Aber denken Sie immer daran: Stottern und seine Symptome sind so individuell wie wir Menschen selbst:
1. Auffällige Aussprache
2. Auffälliges Verhalten
Letzte Änderung: 13.10.2022
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