Wer kennt es nicht – unangenehme Schweißflecken auf dem T-Shirt und der Geruch nach Schweiß. Dass der menschliche Körper schwitzt, hat durchaus seinen Sinn. Mit Deos lassen sich die lästigen Begleiterscheinungen aber minimieren.
Fachärztin für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Vor allem bei warmen Temperaturen fangen wir an, vermehrt zu schwitzen. Der Körper reguliert so seine Temperatur. Verdunstet der Schweiß auf unserer Haut, hat das einen kühlenden Effekt. In den Achselhöhlen sitzen besonders viele Schweißdrüsen.
Frisch gebildeter Schweiß ist eigentlich nahezu geruchsfrei. Der unangenehme Geruch wird von Bakterien der Hautflora verursacht. Sie befinden sich vor allem an warmen und feuchten Körperregionen wie den Achselhöhlen. Die Bakterien zersetzen den Schweiß. Dabei entsteht Buttersäure – die nach ranziger Butter riecht.
Deos gibt es in vielen verschiedenen Formen, am häufigsten sind Sprays und Roller. Es gibt sie aber auch als Creme, Tücher, Puder oder Deoseife. Unabhängig davon unterscheiden sich Deos auch in ihrer Wirkungsweise.
Sie stoppen die Ausbreitung von Bakterien, die den Schweiß zersetzen und dadurch die müffelnde Buttersäure freisetzen. Nasse Achselhöhlen können diese Deos aber nicht verhindern.
Hier werden bestimmte Enzyme von Bakterien gehemmt, die für die Schweißzersetzung verantwortlich sind. Die Bakterien selbst werden nicht geschädigt.
Sie verhindern teilweise, dass Schweiß überhaupt gebildet wird. Die enthaltenen Aluminiumverbindungen verengen die Poren der Haut. Der Körper produziert dadurch etwa 20 bis 60 Prozent weniger Schweiß. Die Bakterien haben weniger Nährstoffe zur Verfügung, sie produzieren also weniger von der riechenden Buttersäure.
In den meisten Deos sind Parfümöle und Duftstoffe enthalten, die den Körpergeruch überdecken sollen. Die Auswahl an verschiedenen Duftnoten ist riesig. Doch auch hier wird es trotz Deo nass unter den Armen.
Geruchsabsorber sind chemische Verbindungen, die die geruchsbildenden Substanzen umhüllen. Die Geruchsstoffe sind so zwar noch vorhanden, werden aber von der Nase nicht mehr wahrgenommen. Geruchsabsorber verringern außerdem die Geschwindigkeit, mit der sich die Geruchsstoffe ausbreiten können. Sie verhindern allerdings nicht die Schweißbildung an sich.
Achsel-Pads werden entweder direkt unter den Arm oder in die Kleidung geklebt. Sie sollen den Schweiß aufsaugen. Sie bestehen aus dünnem Polyester-Flies. Auf diese Weise hat man weder mit nassen Schwitzflecken zu kämpfen noch mit Deo-Rückständen in der Kleidung.
Die meisten Deo-Puder bestehen aus Talkum. Deo- oder Körperpuder absorbieren Feuchtigkeit sowie Schweiß. So verhindern sie nicht nur Körpergeruch, sondern auch nasse Flecken. Sie sind auch gut gegen Schweißfüße geeignet.
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In vielen Antitranspirantien sind Aluminiumverbindungen enthalten. Sie sorgen dafür, dass sich die Poren der Haut verengen und weniger Schweiß produziert wird. Sie standen in den letzten Jahren in der Diskussion, für verschiedene gesundheitliche Störungen verantwortlich zu sein.
Durch neue Studien kam das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) 2020 jedoch zu dem Ergebnis, dass durch aluminiumhaltige Deos eine gesundheitliche Beeinträchtigung unwahrscheinlich ist und bei einer täglichen Anwendung von Antitranspirantien mit keiner Beeinträchtigung zu rechnen ist. Über die Haut wird demnach deutlich weniger Aluminium aufgenommen, als vor ein paar Jahren angenommen.
Problematischer ist in diesem Zusammenhang die Aufnahme von Aluminium durch Lebensmittel oder Getränke. Achten Sie deshalb darauf, saure und salzige Lebensmittel nicht mit Aluminium in Kontakt zu bringen – zum Beispiel über Trinkflaschen, Grillschalen oder Alufolie.
Neben dem Aluminium gibt es noch weitere Inhaltsstoffe in Deos. Manche davon können tatsächlich Irritationen der Haut verursachen.
Die Duftstoffe in Deos können Allergien hervorrufen. Da Deos nach dem Waschen aufgetragen werden, ist die Haut ungeschützt. Wasser und Seife haben den natürlichen Schutzfilm abgewaschen. Die Duftstoffe kommen so direkt in Kontakt mit der Haut. Alternativ gibt es Produkte, die keine Parfüm- und Duftstoffe enthalten.
Alkohol in Deos soll die Haut desinfizieren, dadurch wachsen Bakterien langsamer. Wenn Sie empfindliche Haut haben, verzichten Sie wenn möglich auf alkoholhaltige Mittel. Denn er wirkt entfettend und austrocknend, die Haut wird so zusätzlich gereizt. Stoffe wie Panthenol, Bisabolol und Azulen wirken hingegend beruhigend.
Silber hat eine antibakterielle Wirkung. In Pflastern zum Beispiel soll Silber verhindern, dass Bakterien in die Wunde gelangen oder sich vermehren. Wird es auch in alltäglichen Kosmetikprodukten verwendet, kann es zur Beeinträchtigung der normalen menschlichen Hautflora kommen.
Dem Deoroller wird vorgeworfen, dass er die Schweißdrüsen verstopft und so den Körper daran hindert, Giftstoffe auszuschwemmen. Das ist aber Unsinn – zumindest, was das klassische geruchsüberdeckende Deo betrifft. Zum einen verhindert kein Deo das Schwitzen komplett. Zum anderen ist es die Aufgabe von Leber und Nieren, Giftstoffe zu filtern – und nicht die der Schweißdrüsen.
Hier finden Sie die Stellungsnahme vom BfR zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien.
Letzte Änderung: 23.02.2021
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