Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.
Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fachkrankenschwester für Psychiatrie
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Lakritz wird hergestellt aus dem Saft der Süßholzwurzel, der eingedickt wird. Bei vielen ist Lakritz als süßer oder salziger Snack beliebt. Ihm werden aber auch medizinische Wirkungen nachgesagt. So gilt Süßholzwurzel als entzündungshemmend, schleimlösend und beruhigend für die Magenschleimhaut.
Doch in der Süßholzwurzel steckt unter anderem Glycyrrhizinsäure – und damit auch im Lakritz. Das Glycyrrhizin beeinflusst unter anderem den Natrium- und Kaliumhaushalt im Blut und somit letztendlich den Wasserhaushalt im Körper. Dadurch kann es zu Blutdruckveränderungen, Wasseransammlungen im Körper (Ödemen) und Muskelschwäche kommen. Auch Auswirkungen auf den Testosteronspiegel sind bekannt, sodass Männer ihre Libido verlieren können. Je schärfer, also geschmacklich intensiver ein Lakritz ist, umso mehr Glycyrrhizin ist in der Regel enthalten.
Zusätzlich enthalten salzige Lakritze Salmiak (Ammoniumchlorid). Wer davon große Mengen isst, riskiert eine Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose) bis hin zu akutem Nierenversagen. Außerdem sind Elektrolytentgleisungen möglich. Das heißt, dass sich die Werte der Blutsalze wie Natrium, Kalium und Kalzium verändern.
Die Folge sind nicht selten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder neurologische Beschwerden.
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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, nicht mehr als 100 Milligramm Glycyrrhizin pro Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht etwa 50 Gramm Lakritz täglich. Allerdings nur, wenn sie auf mildes Lakritz zurückgreifen, nicht auf das besonders intensiv schmeckende, salmiakhaltige Lakritz.
Schwangere, Bluthochdruckpatienten, Menschen mit Herzrhythmusstörungen sowie Diabetiker sollten Lakritz nur in sehr geringen Mengen essen oder eher ganz darauf verzichten.
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Letzte Änderung: 02.08.2022
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