Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.
Facharzt für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Süßungsmittel sind eine beliebte Alternative zu Zucker, da sie keine oder kaum Kalorien enthalten und den Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen. Außerdem verursachen sie keine Probleme mit Karies. Allerdings gibt es Bedenken, dass sie Bauchschmerzen verursachen und auf lange Sicht die Darmflora schädigen können.
Grundsätzlich wird zwischen synthetisch hergestellten Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen, so genannten Zuckeralkoholen, unterschieden. Synthetisch hergestellte Süßstoffe wie Saccharin, Sucralose, Aspartam und Stevia können laut einer Studie tatsächlich negative Auswirkungen auf die Darmflora haben:
Besonders beim Konsum von Saccharin und Sucralose kann der Körper Zucker schlechter verwerten, was zu hohen Blutzuckerkurven führt. Eine gestörte Glukosetoleranz kann wiederum das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes erhöhen. Und der Konsum der Süßstoffe verändert offenbar die Zusammensetzung und Funktion des Darmmikrobioms. Forscher vermuten, dass die veränderte Bakterienvielfalt im Darm verantwortlich ist für die gestörte Blutzuckerregulation. Eine weitere Studie zeigt, dass schon kleine Mengen an Saccharin, Sucralose und Aspartam unsere Darmbakterien negativ beeinflussen können: Eigentlich gute Darmbakterien wurden verändert, drangen durch die Darmwand und in den Blutkreislauf, sammelten sich in Lymphknoten, Leber und Milz an und konnten eine Reihe von Infektionen verursachen.
Es gibt jedoch auch Studien, die diese Bedenken infrage stellen und darauf hinweisen, dass der Konsum von Süßstoffen in Maßen unbedenklich ist.
Fragen zur Ernährung?
Hier geht es zu den Ernährungs- und Kochkursen der AOK.
Neben den Süßstoffen gibt es auch Zuckeraustauschstoffe wie Xylit, Erythrit und Sorbit. Diese Zuckeralkohole können Bauchschmerzen und Durchfälle verursachen, wenn man sie in zu großen Mengen aufnimmt. So reichen bereits zehn bis 20 Gramm Sorbit aus, um leichte Magenprobleme, Blähungen oder Krämpfe zu verursachen. Mehr als 20 Gramm können zu Durchfall und zu einem deutlichen Gewichtsverlust führen. Menschen mit Reizdarm reagieren schon auf kleinsten Mengen dieser Zuckeralkohole.
Gut zu wissen: Mit Zuckeralkoholen gesüßte Produkte dürfen laut Gesetz als „zuckerfrei" bezeichnet werden.
In Untersuchungen zeigte sich, dass viele Patienten mit Bauchschmerzen und Durchfall immer wieder zu Kaugummis mit Zuckeraustauschstoffen gegriffen hatten. Nach dem Verzicht auf Sorbit verschwanden die Symptome rasch und das Gewicht normalisierte sich wieder.
Um die Gesundheit der Darmflora zu fördern, ist es immer empfehlenswert, sich ausgewogen zu ernähren: mit vielen Ballaststoffen, Gemüse, probiotischen Lebensmitteln und Wasser. Wenn Sie Süßstoffe verwenden, dann am besten nur in sehr geringen Mengen. Noch besser ist es, sich Zucker oder Süßungsmittel möglichst abzugewöhnen. Schon nach kurzer Zeit lässt das Verlangen nach Süße stark nach.
AOK-Clarimedis – medizinische Informationen am Telefon: 0800 1 265 265
Fragen rund um Erkrankungen, Diagnosen und Therapien beantwortet AOK-Clarimedis an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich unter 0800 1 265 265. Ein fachärztliches Team und medizinische Expertinnen und Experten stehen für AOK-Kunden kostenfrei und exklusiv zur Verfügung.
Letzte Änderung: 24.04.2024
Einwilligungserklärung für die Nutzung der Social Media Plugins
Für die Nutzung von Social-Media Dienstangeboten diverser Unternehmen stellen wir Ihnen Social-Media-Plug-ins zur Verfügung. Diese werden in einem Zwei-Klick-Verfahren auf den Online-Angeboten der AOK eingebunden.
Die AOK erfasst selbst keinerlei personenbezogene Daten oder Informationen über deren Nutzung mittels der Social-Media-Plug-ins.
Über diese Plug-ins können jedoch Daten, auch personenbezogene Daten, an die US-amerikanischen Diensteanbieter gesendet und gegebenenfalls von diesen genutzt werden. Das hier eingesetzte Verfahren sorgt dafür, dass zunächst keine personenbezogenen Daten an die Anbieter der einzelnen Social-Media-Plug-ins weitergegeben werden, wenn Sie unser Online-Angebot nutzen. Erst wenn Sie eines der Social-Media-Plug-ins anklicken, können Daten an die Dienstanbieter übertragen und durch diese gespeichert bzw. verarbeitet werden.