Die Deutschen lieben Eier. 230 Stück verspeisten sie im Jahr 2022 pro Kopf. Was die Hühnerhaltung betrifft, gibt es beim Kauf die Qual der Wahl. Doch wo genau liegen die Unterschiede?
In der Produktion von Eiern gibt es vier verschiedene Hühnerhaltungsformen. Aus welcher ein Ei kommt, erkennen Sie anhand des aufgedruckten Codes. Die erste Ziffer auf dem Ei verrät, ob es aus Biohaltung (0), Freilandhaltung (1), Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3) stammt.
In der ökologischen Erzeugung gelten die strengsten Haltungsregeln. Danach dürfen sich im Stall maximal sechs Hennen einen Quadratmeter teilen. Draußen kommen pro Tier mindestens vier Quadratmeter hinzu. Die Gesamtzahl von 3.000 Tieren darf nicht überschritten werden. Außerdem gelten die Regeln der ökologischen Landwirtschaft: Gefüttert werden sollte möglichst betriebseigenes Bio-Futter und Gentechnik ist nicht erlaubt. Im Krankheitsfall sind Naturheilmittel und homöopathische Arzneien zu bevorzugen. Aus diesen Gründen gelten Bio-Eier auch als die gesündeste Variante.
Die Haltungsvorschriften ähneln denen der Biohaltung, mit zwei Unterschieden: Im Stall teilen sich neun statt sechs Hühner einen Quadratmeter, während draußen jede Henne ebenfalls vier Quadratmeter Platz zur Verfügung hat. Allerdings muss der Bauer bei der Freilandhaltung kein Futter aus ökologischer Landwirtschaft verwenden.
Diese Haltungsform hält weniger als sie verspricht: Neun Hennen teilen sich einen Quadratmeter in einem geschlossenen Stall. Maximal dürfen dort 6.000 Tiere gehalten werden. Häufig liegen hier bis zu vier Ebenen übereinander. Anders als in der Bio- und Freilandhaltung gibt es keinerlei Auslauf-Möglichkeit für die Tiere.
Der Begriff „Käfighaltung“ wurde in der EU durch den Begriff „Kleingruppenhaltung“ ersetzt. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass die Tiere nach wie vor in einem Käfig gehalten werden. Jede Henne hat bei dieser Haltung je nach Gewicht lediglich 800 bis 900 Quadratzentimeter Platz, wobei bis zu 60 Hühner pro Käfig gehalten werden. Der daraus resultierende Bewegungsmangel kann schwerwiegende gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Diese Kleingruppenhaltung soll bis 2025 abgeschafft werden.
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Letzte Änderung: 31.03.2020
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