„36 Grad und es wird noch heißer?“ Lieber nicht! Große Hitze macht uns Menschen arg zu schaffen. Sind wir Sonne und hohen Temperaturen länger ausgesetzt, drohen Sonnenstich oder Hitzschlag. Mitunter mit lebensgefährlichen Symptomen. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere Menschen.
Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Sonnenstich oder Hitzschlag entstehen, wenn Sie zu lange in der Sonne waren oder sich in einer heißen Umgebung aufgehalten haben. Während beim Sonnenstich die Hitze die Hirnhaut reizt, fällt beim Hitzschlag die körpereigene Wärmeregulierung aus. Der Körper kann keinen Schweiß mehr produzieren und nicht mehr selbstständig abkühlen.
Ein Sonnenstich trifft vor allem Kinder und Menschen mit wenigen Haaren oder Glatze. Bei Kindern ist wegen geringer Kopfbehaarung, dünner Schädeldecke und offener Fontanelle (Knochenlücken am kindlichen Schädel) das Gehirn noch recht ungeschützt. Die intensive Sonneneinstrahlung verursacht einen Wärmestau im Kopf, der dann die Hirnhäute reizt. Kinder sind grundsätzlich nicht nur gefährdeter, sie bekommen auch leichter eine Hirnhautentzündung (Meningitis) als Folge des Sonnenstichs.
Die häufigsten Sonnenstich-Symptome sind:
Oft beginnen die Beschwerden erst ein paar Stunden später. Das macht die Diagnose nicht immer einfach. Wie lange es dauert, bis die Beschwerden wieder weg sind, hängt davon ab, wie heftig der Sonnenstich ist. Meist ist es nach ein paar Stunden wieder gut. Haben Sie sich einen starken Sonnenstich eingefangen, können Sie bis zu zwei Tage damit kämpfen. In der Regel bleibt ein Sonnenstich ohne Folgeschäden. Wenn Sie Symptome verspüren, meiden Sie in der Zeit die Sonne und beobachten Sie Ihr Wohlbefinden. Bleiben Sie in Gesellschaft, denn bei Verschlechterung des Zustandes, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Verlust des Bewusstseins und Krampfanfällen sollte unbedingt ein Arzt gerufen werden – es könnte ein lebensbedrohliches Hirnödem entstanden sein. Nehmen Sie auf keinen Fall ohne ärztliche Anweisung fiebersenkende Medikamente wie zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen ein.
Kopf und Nacken können auch durch Umschläge mit kaltem Quark oder Joghurt gekühlt werden. Das kühlt und beruhigt darüber hinaus die sonnengerötete Haut. Der Betroffene sollte ausreichend Flüssigkeit (aber nicht eiskalt!) zu sich nehmen, sofern keine Bewusstseinsstörung vorliegt.
Der Hitzschlag entsteht, wenn ein Wärmestau im Inneren des Körpers die Körpertemperatur auf mehr als 40 Grad Celsius ansteigen lässt. Der klassische Hitzschlag betrifft vor allem ältere Menschen oder Kinder bei größerer Hitze, der Anstrengungshitzschlag kann jeden treffen, der an heißen Sommertagen intensiven Sport betreibt oder schwer körperlich arbeitet. Kleinkinder und Babys sind gefährdet, weil ihre Wärmeregulation noch nicht vollständig ausgereift ist. Auch wer bestimmte Medikamente einnimmt, hat unter Umständen Probleme mit der Schweißregulation. Dazu zählen zum Beispiel bestimmte Antidepressiva, Neuroleptika, einige Parkinsonmittel oder auch wassertreibende Medikamente. Sprechen Sie in diesen Fällen Ihren Arzt an und fragen nach dem Risiko.
Typische Hitzschlag-Symptome sind:
Viele Symptome sind denen des Sonnenstichs ähnlich. Wichtigste Unterscheidung aber ist die trockene Haut, da der Betroffene nicht mehr schwitzen kann. Oft treten die Symptome eines Hitzschlags sehr plötzlich auf. In anderen Fällen aber auch erst, wenn man bereits aus der Sonne raus ist, ähnlich wie bei einem Sonnenstich.
Wichtig: Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich. Verständigen Sie deshalb immer einen Arzt.
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Medizinische Hilfe am Telefon.
Mit einfachen Mitteln können Sie dafür sorgen, dass der Sonnenstich bald überstanden ist. Die Hinweise gelten für Kinder und Erwachsene. Bei einem Hitzschlag gilt: Notarzt rufen. Leisten Sie möglichst Erste Hilfe.
Folgende Maßnahmen helfen bei einem Sonnenstich oder Hitzschlag:
Bei einem Hitzschlag besteht Lebensgefahr. Verständigen Sie deshalb sofort einen Arzt, also rufen Sie die 112 an. Ein Sonnenstich ist deutlich weniger gefährlich. Einen Arzt brauchen Sie, wenn die Person bewusstlos wird. Ärztlicher Rat ist auch sinnvoll bei sehr starken Beschwerden oder wenn diese sich verschlimmern. Säuglinge, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen sollten vorsichtshalber immer von einem Arzt durchgecheckt werden.
Wir haben typische Symptome gegenübergestellt:
Sonnenstich | Hitzschlag |
---|---|
Hauptsächlich der Kopf ist betroffen | Der gesamte Körper ist betroffen |
Der Körper fühlt sich kühl an (normalerweise kein Fieber) | Hohe Körpertemperatur (bis über 40 °C) |
Hochroter Kopf | Trockene Haut ohne Schweiß, zu Beginn gerötet, später oft blass |
Erschöpfung, in einzelnen Fällen werden Betroffene bewusstlos | Schneller Herzschlag und schnelle, aber flache Atmung, flacher Puls (niedriger Blutdruck), Bewusstlosigkeit |
Selten Ohrgeräusche oder Tinnitus | Krämpfe, Lähmungen, Organversagen |
Kopfschmerzen und steifer Nacken Übelkeit, Erbrechen |
Hinweis: Diese Tabelle liefert lediglich Anhaltspunkte für Symptome und ersetzt keine ärztliche Diagnose.
Letzte Änderung: 15.07.2022
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