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Wie läuft eine Darmspiegelung ab?

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Darmspiegelung: Ärztin hält eine Lupe vor ein Modell vom Darm

Bildnachweis: © stock.adobe.com / valiantsin

Früh erkannt ist Darmkrebs sehr gut heilbar. Die optimale Vorsorge ist eine Darmspiegelung, bei der unter anderem Polypen entdeckt werden können – bevor sie eventuell eines Tages entarten und zu Krebs werden.

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Sabine Forsch

Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Bei der Darmspiegelung oder Koloskopie (Kolon = Dickdarm, skopein = schauen) schaut sich der Arzt – in der Regel ein Gastroenterologe – den Darm von innen an. Diese routinemäßige Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung können Männer ab einem Alter von 50 und Frauen ab 55 Jahren zweimal im Abstand von zehn Jahren in Anspruch nehmen. Früh erkannt, ist Darmkrebs nämlich gut behandelbar.

Weitere Gründe für eine Darmspiegelung können Blut im Stuhl, der Verdacht auf Tumoren, Polypen, Divertikel und Entzündungen sein.

Vor der Untersuchung

Für die Untersuchung muss der Dickdarm vollkommen entleert sein. Vor der Untersuchung bekommen Sie daher ein Abführmittel. Bei einer ambulanten Untersuchung können Sie das Mittel zu Hause nehmen.

Die Empfehlungen zur Ernährung vor einer Darmspiegelung variieren je nach Arztpraxis. Halten Sie sich daher an die Maßgaben des endoskopierenden Arztes. Allgemein lässt sich aber folgendes sagen: Verzichten Sie ab drei bis fünf Tage vor der Darmspiegelung auf körnerhaltige und faserige Lebensmittel sowie auf ballaststoffreiche Kost.

In den Stunden vor der Untersuchung sollten Sie zudem keine feste Nahrung zu sich nehmen. Erlaubt sind Getränke wie Wasser, limonadenhaltige Getränke oder Tee ohne Milch. Auch Obstsäfte ohne Fruchtfleisch und klare – am besten gesiebte – Suppen sind erlaubt.

Mann in der Natur lächelt

Darmkrebs

Früherkennung ist wichtig.

Darmspiegelung – das ist der Ablauf

  1. Wenn gewünscht, verabreicht der Arzt Ihnen vor dem Eingriff ein Beruhigungsmittel. Der Darm wird in der Regel mit Luft geweitet, damit sich die Darmwände gut entfalten und so der Darm besser eingesehen werden kann.
  2. Der Arzt führt nun das Endoskop in den After ein. Das Endoskop ist ein langer, dünner und flexibler Schlauch, der mit einer Lichtquelle und einer Kamera ausgestattet ist. Es wird bis zum Übergang zwischen Dick- und Dünndarm (liegt etwa im rechten Unterbauch) vorgeschoben.
  3. Anschließend zieht der Arzt das Endoskop langsam wieder heraus. Dabei betrachtet er mithilfe der Kamera die Darmwand auf einem Monitor.
  4. An verdächtigen Stellen kann der Arzt sofort mit einer kleinen Zange Gewebeproben entnehmen. Auch kleinere Wucherungen der Darmschleimhaut (Darmpolypen) können direkt mit einer „Elektroschlinge“ abgetragen werden. Beides ist für den Patienten völlig schmerzfrei.

Die Koloskopie zur Früherkennung beziehungsweise Vorsorge von Dickdarmkrebs wird in spezialisierten Arztpraxen – beim Gastroenterologen – durchgeführt oder ambulant im Krankenhaus. Sie ist weitgehend schmerzarm, allerdings empfinden einige Patienten das Aufdehnen des Darms mit Luft als unangenehm.

Die Darmspiegelung ist eine risikoarme Untersuchungsmethode. In seltenen Fällen kann es dennoch zu Blutungen, Darmverletzungen oder Infektionen kommen.

Letzte Änderung: 23.02.2024