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Zöliakie: Symptome und Diagnostik

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Frau mit einem Bund Getreide in der einen Hand hält sich die andere Hand auf den Bauch

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Andrey Popov

Zöliakie ist eine Unverträglichkeit gegen Gluten. Das ist ein Eiweiß, das in vielen getreidehaltigen Lebensmitteln steckt. Betroffene leiden unter Symptomen wie Durchfall sowie Energie- und Gewichtsverlust. Wir erklären, welche Hilfe moderne Diagnostik und Glutenverzicht leisten können.

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Die Expertin zum Thema

Dr. Christiane Molitor-Mintert

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Was ist Zöliakie?

Es beginnt oft mit Durchfall und Blähungen, manchmal auch nur mit Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust. Bei manchen Betroffenen liegen auch Verstopfung und weitere Symptome wie Eisenmangel vor. 

Zöliakie liegt ein Gendefekt zugrunde, der eine Reaktion des Immunsystems hervorruft, bei der der Körper das Getreideeiweiß Gluten in Brot, Nudeln und anderen Lebensmitteln nicht verdauen kann. Das führt auf Dauer zu chronischer Entzündung und einer Schädigung der Darmschleimhaut. Es kommt zu Durchfällen, Erbrechen, allgemeinem Schwächegefühl und weiteren Symptomen. Eine unerkannte und unbehandelte Zöliakie kann zu weiteren Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz führen.

Der Ausbruch der Krankheit ist jederzeit möglich. Heilung gibt es nicht. Bei Kleinkindern sind erste Symptome häufig in den ersten Monaten nach Beginn getreidehaltiger Beikost feststellbar. Es kommt zu übelriechendem Stuhlgang, Bauchschmerzen, Erbrechen, Blähbauch oder auch chronischer Verstopfung.

Eltern größerer Kinder sollten aufmerksam werden, wenn das Kind direkt nach dem Essen aufs Klo huscht und trotz Nahrungsaufnahme nicht nennenswert wächst oder zunimmt. 

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Medizinische Informationen am Telefon unter 0800 1 265 265.

Wie wird Zöliakie diagnostiziert?

Zöliakie lässt sich meist durch Blutuntersuchungen diagnostizieren, indem die für diese Unverträglichkeit typischen Antikörper bestimmt werden. Bei Erwachsenen folgt darauf zur Sicherung der Diagnose häufig eine Magen- und Dünndarmspiegelung, bei der eine winzige Probe des Dünndarms entnommen und unter dem Mikroskop histologisch untersucht wird. Um Kinder nicht übermäßig durch eine Magen- und Dünndarmspiegelung zu strapazieren, entfällt diese häufig, wenn ein bestimmter Antikörperwert der Blutuntersuchung den Normwert ohnehin bereits um das Zehnfache übersteigt. 

Bis zum Beginn der Diagnostik müssen sich Patienten unbedingt weiterhin glutenhaltig ernähren, um nicht die Laborergebnisse zu verfälschen.

Steht die Diagnose, kann ein Familien-Screening erwogen werden, da Verwandte ersten Grades (Eltern und Kinder) ein hohes Risiko haben, ebenfalls an Zöliakie zu leiden.

Was hilft bei Zöliakie?

Wichtigste Voraussetzung ist eine gesicherte Diagnose. Niemand sollte rein vorsorglich auf Gluten und glutenhaltige Lebensmittel verzichten, nur aus dem reinen Verdacht oder Gefühl heraus, Zöliakie könnte der Grund für Darmprobleme oder Ähnliches sein.

Bei Zöliakie müssen Betroffene meist ihr ganzes Leben lang die Auslöser ihrer Krankheit meiden. Das bedeutet, dass sie auf alle glutenhaltigen Getreidesorten – also Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Grünkern und zum Teil auch Hafer (je nach Sorte und Anbau aber auch glutenfrei erhältlich) – verzichten müssen. Dies gilt auch für glutenhaltige Back- und Teigwaren, für Grieß, Stärke, Paniermehl, Müsli, Cornflakes oder Bier. Da die Lebensmittelhersteller Gluten gerne als Bindemittel verwenden, steckt es in vielen weiteren Produkten. Dazu gehören zum Beispiel viele Fertiggerichte, Suppen, Puddings, Pommes frites und Chips. Aber auch in einigen Milchprodukten, in Würstchen oder Gewürzmischungen kann sich Gluten verstecken.

Um den gestressten Dünndarm zu schonen, empfiehlt sich der Einstieg in die Ernährungsumstellung mit leicht verdaulicher Kost wie gedämpftem Gemüse, wenigen Gewürzen und wenig Fett.

Achten Sie beim Einkauf auf das Siegel „glutenfrei“ und vermeiden Sie auch Produkte mit dem Aufdruck „kann Spuren von glutenhaltigem Getreide enthalten“. Wer strikt auf Gluten verzichtet, stellt häufig eine deutliche Besserung der Symptome fest.

Hier finden Sie wertvolle Tipps zum Leben mit Zöliakie.

Vorsicht, enthält Gluten!

Letzte Änderung: 14.02.2025