Eine Blasenentzündung ist ausgesprochen unangenehm. Vor allem Frauen kennen das schmerzhafte Brennen beim Wasserlassen. Lesen Sie hier, warum das so ist, und was Sie dagegen tun können.
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Eine Blasenentzündung (medizinisch: Zystitis) zählt zu den häufigsten Infektionen der Harnwege, insbesondere bei Frauen. Sie entsteht meist durch Bakterien, die über die Harnröhre in die Blase gelangen und dort die Blasenschleimhaut reizen.
Zu den typischen Symptomen einer Blasenentzündung gehören ständiger Harndrang, Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen sowie ein unangenehmes Druckgefühl im Unterbauch. Der Urin kann trüb sein oder unangenehm riechen, und in manchen Fällen treten Blutspuren auf. Wenn die Infektion nicht rechtzeitig behandelt wird, können die Keime bis zu den Nieren aufsteigen und schwerwiegendere Folgeerkrankungen wie eine Nierenbeckenentzündung verursachen. Deshalb ist es wichtig, erste Anzeichen ernst zu nehmen und frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
Schätzungsweise jede zweite Frau leidet mindestens einmal in ihrem Leben an der sogenannten Zystitis. Männer hingegen sind selten betroffen. Der Grund liegt in der weiblichen Anatomie: Ihre Harnröhre ist mit rund vier Zentimetern etwa 16 Zentimeter kürzer als die männliche, der Weg in die Blase für die Bakterien also viel direkter. Zudem begünstigt die Nähe von After und Harnröhre das Eindringen von Keimen. Wird nach dem Stuhlgang von hinten nach vorne gesäubert, können Darmbakterien vom After in die Harnröhre und von da aus in die Blase gelangen. Frauen sollten deshalb verstärkt auf die richtige Toilettenhygiene achten und immer von vorne nach hinten wischen.
Häufige Auslöser sind außerdem:
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Medizinische Hilfe am Telefon.
Bei einer akuten Infektion hilft in der Regel nur die Einnahme von Antibiotika. Diese wirken, indem sie die Bakterien, die die Infektion verursachen, bekämpfen. Meist handelt es sich dabei um sogenannte E. coli-Bakterien, die aus dem Darm stammen und über die Harnröhre in die Blase gelangen. Antibiotika greifen entweder direkt die Zellwände der Bakterien an, stören deren Stoffwechsel oder verhindern, dass sich die Bakterien weiter vermehren können.
Hinweise zur Anwendung von Antibiotika:
Eine zielgerichtete Behandlung ist vor allem dann wichtig, wenn wiederkehrende oder komplizierte Blasenentzündungen vorliegen. In unkomplizierten Fällen kommen häufig Einmaltherapien oder Kurzzeitbehandlungen zum Einsatz, um Nebenwirkungen zu minimieren.
Wenn Sie eine Blasenentzündung bei sich vermuten, wenden Sie sich unbedingt an einen Arzt. Zusätzlich können Sie aber auch selbst etwas tun, um den Heilungsprozess zu unterstützen und weiteren Blasenentzündungen vorzubeugen.
Nehmen Sie vorbeugend täglich etwa zwei Liter Wasser oder andere ungesüßte Flüssigkeit zu sich. Leiden Sie bereits an einer Blasenentzündung, sollten es bis zu drei Liter sein. So spülen Sie vorhandene Keime zügig aus der Blase. Verstärken können Sie diesen Effekt noch mit speziellen Nieren- und Blasentees aus der Apotheke.
Eine Wärmflasche auf dem Unterbauch und warme Sitzbäder entspannen die Blasenmuskulatur und mindern Schmerzen. Auch kuschelige Unterwäsche und Angora-Wärmer helfen. Ihre Füße sollten Sie in der kalten Jahreszeit mit Wollsocken sowie speziellen Einlegesohlen für die Schuhe warmhalten.
Bestimmte Kräuter wie Brennnessel oder Goldrutenkraut wirken harntreibend und eignen sich deshalb besonders gut für die Therapie der bakteriellen Blasenentzündung: Der Harndrang nimmt zu und Bakterien werden ausgespült. Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten!
Die roten Beeren gelten als wahres Wundermittel bei Blasenentzündungen. Sie enthalten Stoffe, die den Bakterien die Ansiedlung in Blasenwand und Harnröhre erschweren. Naschen Sie also ausgiebig von den Moosbeeren, trinken Sie regelmäßig Cranberry-Saft oder nehmen Sie spezielle Kapseln ein.
Letzte Änderung: 03.12.2024
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