Schlappheit, Fieber, geschwollene Lymphknoten – die Ursache könnte das Pfeiffersche Drüsenfieber (Mononukleose) sein. Die ansteckende Krankheit betrifft vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Die Übertragung erfolgt über Speichel, weshalb das Pfeiffersche Drüsenfieber im Volksmund auch „Kusskrankheit“ genannt wird.
Früher oder später kommt fast jeder Mensch mit dem hoch ansteckenden Epstein-Barr-Virus (EBV), das das Pfeiffersche Drüsenfieber auslöst, in Berührung. Weit über 80 Prozent der Weltbevölkerung tragen das Virus in sich. In Europa sind es etwa 95 Prozent. Das EBV gehört zur Familie der Herpesviren.
Im Kindesalter verläuft die Infektion meist unbemerkt oder zumindest harmlos. Aufgrund der erkältungsähnlichen Symptome wird der Krankheitserreger bei Kleinkindern oft gar nicht als EBV erkannt. Bei Jugendlichen und Erwachsenen äußert er sich dagegen bei etwa der Hälfte der Erstinfektionen deutlich mit den Symptomen des Pfeifferschen Drüsenfiebers.
Die Ansteckung erfolgt über den Speichel, etwa über das Anhusten, Niesen oder auch das Küssen. Das Virus hat eine unterschiedlich lange Inkubationszeit. Dieser Begriff bezeichnet den Zeitraum zwischen der Ansteckung mit dem Virus und dem Zeitpunkt, an dem eventuell Symptome auftreten, die eine Erkrankung anzeigen. Die Inkubationszeit liegt bei Kindern bei zehn Tagen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen kann sie jedoch zwischen 30 und 50 Tage lang sein. Währenddessen vermehren sich die Viren zunächst im Rachen- und Gaumenbereich.
Die Folge sind geschwollene Mandeln, Fieber und Schluckbeschwerden. Von den Mandeln aus breiten sich die Erreger dann über den Blutkreislauf im gesamten Lymphsystem aus. Die Lymphknoten, vor allem im Hals- und Nackenbereich, schwellen an.
Pfeiffersches Drüsenfieber weist zu Beginn ähnliche Beschwerden auf wie eine Grippe. Dazu zählen etwa
Nach einigen Tagen kommt oft erhöhte Temperatur oder Fieber hinzu. Während der gesamten Erkrankung sind Patienten oft ausgesprochen müde. Da bei etwa jedem zweiten Betroffenen Leber und Milz geschwollen sind, können Bauchschmerzen und Übelkeit hinzukommen. In Einzelfällen tritt Hautausschlag auf. Nach zwei bis drei Wochen klingen die Symptome in den meisten Fällen wieder ab.
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Oft reicht es, wenn ein Arzt die Lymphknoten abtastet und den Rachen anschaut, um den gräulichen Belag auf den meist geschwollenen Mandeln zu erkennen. Eine Blutuntersuchung bringt im Zweifel Gewissheit. Sollte der Verdacht im Raum stehen, dass Leber oder Milz durch das Pfeiffersche Drüsenfieber in Mitleidenschaft gezogen wurden, können sich so auch Leberenzyme bestimmen lassen, die weiteren Aufschluss geben.
In der Regel verläuft das Pfeiffersche Drüsenfieber unproblematisch und benötigt keine spezielle Therapie. Doch je nachdem, welche Symptome auftreten, sollten Sie dagegen vorgehen. Es empfiehlt sich, im Bett zu bleiben und den Körper zu schonen. Gegen Schmerzen und Fieber helfen Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Auch Wadenwickel können Linderung bringen.
In etwa zehn Prozent der von Symptomen begleiteten Krankheitsfälle kommt es aber zu Komplikationen, die mit einer Leberentzündung oder Milzschwellung einhergehen. Dann besteht die Gefahr, dass die Milz reißt, auch wenn dies selten ist. Um das Risiko zu senken, sollten Erkrankte in diesen Fällen acht Wochen lang keinen Sport treiben.
Wer einmal die Krankheit durchgemacht hat, bekommt das Drüsenfieber in der Regel nicht noch einmal. Allerdings verbleibt das Virus weiter im Körper. Solange das Immunsystem gesund ist, hält es dieses aber problemlos in Schach.
Letzte Änderung: 03.05.2022
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