Beim Asperger-Syndrom handelt es sich um eine leichte Form von Autismus, bei der Betroffenen der soziale Umgang mit anderen Menschen schwerfällt. Weil Asperger-Kinder nur schlecht Beziehungen aufbauen können, wird Asperger meist im Vorschul- oder Schulalter festgestellt. Umso schwieriger ist die Diagnose bei Erwachsenen.
Betroffene mit Asperger-Syndrom verarbeiten bestimmte Reize in ihrem Gehirn anders. Diese Form von Autismus ist eine neurologische Störung, die angeboren ist und zu lebenslangen Beeinträchtigungen führen kann. Mit der richtigen Therapie führen Asperger-Autisten aber ein selbstständiges Leben.
Die Symptome beschrieb der österreichische Mediziner Hans Asperger bereits in den 1940er Jahren. Nach ihm ist diese Autismus-Form benannt.
Sollte Ihr Kind unter Asperger leiden, wird es in bestimmten Situationen nicht wissen, wie es sich Verhalten soll. Es kann Gesichtsausdrücke, die Körpersprache und so auch die Gefühle anderer Menschen nicht interpretieren. Außerdem sucht das Kind seltener Blickkontakt zu seinem Gegenüber. Dennoch werden sich seine sprachlichen Fähigkeiten normal entwickeln, möglicherweise baut Ihr Kind auch komplizierte Fremdwörter in seinen Sprachgebrauch ein. Allerdings wird es keine Ironie oder Anspielungen verstehen, denn Asperger-Kinder nehmen in der Regel alles sehr wörtlich.
Asperger-Autisten sind überwiegend durchschnittlich, manche sogar hochintelligent. Einzelne Kinder zeigen eine sogenannte Inselbegabung und beherrschen ein spezielles Gebiet oder eine Sache äußerst gut. Dazu gehört zum Beispiel die Fähigkeit, komplexe Texte auswendig zu lernen oder sich Daten sehr gut zu merken. Viele betroffene Kinder können lernen, sich dem Verhalten Gleichaltriger anzupassen. Dadurch ist eine Diagnose im Erwachsenenalter oft schwierig.
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Der Arzt wird sowohl Ihnen als auch Ihrem Kind Fragen zu dessen Verhalten und zu seiner Wahrnehmungsweise stellen. Dazu gehören etwa Schwierigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen. Da manche Auffälligkeiten auch bei nicht-autistischen Menschen auftreten, sind neben Beobachten und Fragen auch medizinisch-psychiatrische Untersuchungen nötig. Nur so kann der Arzt erkennen, ob es sich um das Asperger-Syndrom handelt oder nicht.
In einer Verhaltenstherapie kann Ihr Kind lernen, im Alltag leichter zurechtzukommen und die soziale Interaktion mit anderen zu verbessern. Dort übt es beispielsweise, mit anderen Menschen auf verschiedene Arten zu kommunizieren, verbal und nonverbal. So erlernt Ihr Kind die Fähigkeiten, die es nicht intuitiv beherrscht.
Aber auch Sie können lernen, mit ihrer Sprache und ihrem Verhalten Ihrem Kind entgegenzukommen. Wahrscheinlich helfen ihm Routinen. Beachten Sie aber, dass Asperger-Patienten schnell Stress empfinden, wenn diese Routinen unterbrochen werden. Eventuell empfindet das Kind auch grelles Licht, Lärm, überraschende Berührungen oder starke Gerüche als unangenehm. In diesem Fall können Hilfsmittel wie geräuschreduzierende Kopfhörer oder eine leicht getönte Brille vor solchen störenden Reizen schützen.
Letzte Änderung: 10.01.2020
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